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Beiträge zur Rubrik Mediathek

Wafrös alemannische Dialektik vom 13. Dezember 2000

Eigentlich mösst ich ä Rente beantrage, weil i ussem Dritte Reich ä schwere Schädigung vu minere Psyche, also en seelische Schade devutrage hon, a dem ich hüt no schwer trag. Weil i mit siebezehne bitzele schwach gebaut worre gsi bi, kone räete Muskle ghet hon, hot min Underoffizier bi de Rekruteausbildung mi all aagschriee: »Mann, lassen sie sich zuscheißen!« Des hot mich beelendet bis hüt, nu wie mer des mache kännt, do bin i bis etz no nie dehinder kumme, aber etz isches mir klar worre. S...

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  • 13.12.00

Wafrös alemannische Dialektik vom 6. Dezember 2000

S isch Mittwochmorge, fimf Minute vor halbe achte. Die Mei schenkt mer grad ä Tässle Kaffee ei, do schellet s Telefon. Jo hier isch d Selma Goerle us em Salemer Tal. Goerle mit »oe«, it mit »ö«. Sie sind doch der Mundartdichter? Sie känned mi it, aber i känn sie. Vum Radio. Wissedse i hör all nu de »S 4«, wäge de Musig. Die Hammerete uf de andere Sender ka unsereins jo it aalose, do wird mer jo verruckt. Und denn kenn i sie vu de Ziitig. Mei Schweschter isch z Hilzinge verhürotet und schniedet...

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  • 06.12.00

Wafrös alemannische Dialektik vom 29. November 2000

S isch Mittwochmorge, fimf Minute vor halbe achte. Die Mei schenkt mer grad ä Tässle Kaffee ei, do schellet s Telefon. Jo hier isch d Selma Goerle us em Salemer Tal. Goerle mit »oe«, it mit »ö«. Sie sind doch der Mundartdichter? Sie känned mi it, aber i känn sie. Vum Radio. Wissedse i hör all nu de »S 4«, wäge de Musig. Die Hammerete uf de andere Sender ka unsereins jo it aalose, do wird mer jo verruckt. Und denn kenn i sie vu de Ziitig. Mei Schweschter isch z Hilzinge verhürotet und schniedet...

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  • 29.11.00

Wafrös alemannische Dialektik vom 22. November 2000

It umesuscht saged se vum November, er sei de Totemonat. S fangt jo scho a mit Allerheilige, denn kunnt de Volkstrauertag, no de Bueß- und Bettag und de Dotesunntig. Und denn isch Näbel und d Wolke hanged hune und rengle duet's au vill. D Böm sind scho kahl und friere duet mer au scho weng ohne Bullover. Des isch die Ziit, wo's vill Lüt it grad eso guet goht, etz wo d Natur abschtirbt. Wenn de do am Morge ufwachsch, egal am Wärtig oder am Sunntig, no möchtsch grad wieder d Bettdecke iber de...

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  • 22.11.00

Wafrös alemannische Dialektik vom 15. November 2000

Bi manche Mensche isch s Läbe iberhaupt ko Läbe, sondern ä onzig's Elend, so wie bi sellere Katharina, zu dere wo se aber nu Kathi gseit hond. S ischere all's, aber au gar all's degege gloffe, denn isch se trüebsinnig wore und hot au no ä Lungeentzündung kriegt. De Dokter hot se welle is Krankehus eiweise, aber sie hot sich gweigeret und isch nu no im Bett gläge, hot nume g'esse und trunke. Sie hot nu no schterbe welle, suscht nint meh. Vum Bett us hot se us em Fenschter luege känne, a die...

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  • 15.11.00

Wafrös alemannische Dialektik vom 8. November 2000

Aber etz hört denn doch bald alles uf. Mir hond doch no glernt, dass de Herr Gott us Staub vum Erdbode de Mensch gebildet hot. Denn hot Er ihm de Lebenshauch i d Nase blose, denn war de erschte Mensch, de Adam, fertig. Denn hot Er alle Tierle gmacht und d Vögele und hot se dem Adam zuegführt, dass der ihne de Name gäe hot und so hond se denn gheiße. Z letscht hot de Herr Gott de Adam eischlofe losse, hot ihm ä Rippe us em Rucke gnumme und die Schtell wieder zuegmacht. Us dere Rippe hot de Herr...

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  • 08.11.00

Wafrös alemannische Dialektik vom 2. November 2000

Wahrscheinlich goht's it nu mir so, dass i momentan inere diefe Depression schteck, do dät i mi jo grad driber wundere, weil jo ganz Deutschland inere Krise schteckt, wo om s Läbe ko Freid meh macht, wo mer am Morge am liebschte gar nime ufwache mecht, weil om s Elend scho us em Briefkaschte aagrinst, wemer Zeitung useholet und die Schlagzeile liest. Dass die baskische ETA wieder zwei oder drei verschosse hot, dass es zwische de Araber und de Israeli wieder Dote gäe hot. Und dass verschiedene...

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  • 02.11.00

Wafrös alemannische Dialektik vom 25. Oktober 2000

Bi uns im Städtle underm Hohentwiel herrsched etz grad ambivalente Gfiihl. Des isch au wieder so ä bled's Fremdwort, des ambivalent. Do wär's am End au besser, me dät sage gmischte Gfiihl, also sotte und sotte Gfiihler iber s gleiche Problem. S handlet sich nämlich um unsere Landesgarteschau, wo mol unsere gsi isch, aber etz nume unsere isch, weil se vorbei isch. Etz wissemer nämlich it, sollemer traurig sei, oder sollemer uns freie. Traurig, weil se vorbei isch und freudig, weil mer se ghet...

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  • 25.10.00

Wafrös alemannische Dialektik vom 18. Oktober 2000

Etz hett beinah de Fortschritt vu de Menschheit en mordsmäßige Satz vürse gmacht, wenn die Europäische Union it no im letschte Augeblick eigschritte wär und die Sach verbote hett. Do hond nämlich amerikanische Firme ä Mischung us Mensch und Schwein patentiere losse welle. Sie hond au scho Embryozelle klont und dass des andere it nochmached, hett die Sach patentiert were solle, aber der Patentantrag isch abglehnt wore. Des sei en »Verstoß gege die guete Sitte und die effentliche Ordnung,« hond...

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  • 18.10.00

Wafrös alemannische Dialektik vom 11. Oktober 2000

Scho oft hon i denkt s wär garit lätz, wenn i mit em HERR-GOTTMundart schwätz, / denn wenn ebber alemannisch verstoht, isches DER,und wer usserm HERR-GOTTverstoht uns no, wer? / Mer schwätzt jo suscht Hochdeutsch mitem liebe Gott, des isch eso glatt und do lauft's om so flott. / Des Hochdeutsch hot all wengle fürnähmer klunge, aber s kunnt it so ussem Herz, s kunnt meh vu de Zunge. / Ä Gebetle i Mundart, isch garit eso schwer, i sag eifach »Lieber Gott, etz los emol her: / I schwätz etz zu Dir...

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  • 11.10.00

Wafrös alemannische Dialektik vom 4. Oktober 2000

Mit uns Deutsche goht's de Bach nab und wie. Etz hond se doch ersch grad inere wisseschaftliche Schtudie feschtgschtellt, dass die deutsche Männer all meh zeigungsunfähig sind, weil angäblich des deutsche Schperma nint meh taugt und etz krieged mir bi dere Olympiade so firchtig uf de Kittel, dass om am Morge bim Zeitungläse scho d Schamröte is Gsicht schteigt. Ganz abgsäeh vu dere internazionale Verschwörung, wo se unsern Dieter Baumann it renne lond, ob- wohl en de oberschte deutsche...

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  • 04.10.00

Vor 5 Milliarden Jahren
Wie alles begann . . .

Vor rund 4,5 Milliarden Jahren begann eine teils flüssige, teils gasförmige Masse von sehr heißen Stoffen eine hauchdünne Schicht zu bilden, die erhärtete. Die Erde war geboren. Vom Hegau oder gar vom Bodensee konnte damals noch niemand sprechen. Der Begriff "unwirtlich" trifft die Bedingungen nicht einmal annähernd, die damals auf der Erde geherrscht haben müssen. Dennoch: Bereits 3,8 Milliarden Jahre vor unserer Zeit müssen die ersten primitiven Lebensformen aufgetaucht sein, zumindest hat...

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  • 01.01.00

Vor 14 Millionen Jahren
Die Tropen bei Öhningen

Feuchtschwül steht die Luft selbst auf der Lichtung an dem kleinen See beim heutigen Öhningen. Ein junger Fuchs streunt durchs Gehölz, das schon fast an einen vietnamesischen Dschungel erinnert, und begegnet einem knapp einen Meter großen schwarzen Riesensalamander, der sich seelenruhig zwischen zwei Fächerpalmen den Weg in Richtung Wasser bahnt. Zwei rund zwanzig Zentimeter große Frösche sitzen auf einem Felsen im Wasser und lassen ihre Zungen nach Insekten schnellen. Plötzlich hört man es...

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  • 01.01.00

Vor 100.000 Jahren
Wie alt sind wir?

Erst nach dem Einsetzen einer wärmeren Periode, wieder durch große Waldgebiete charakterisiert, haben wir nach den Heidelbergischen Funden Belege frühmenschlicher Existenz. Ein weiterer Schädelfund (1933 entdeckt bei Steinheim an der Murr) datiert in eine Zeit vor ca. 250.000 Jahren und wird von der Forschung als eines frühesten direkten Vorstufen zum homo sapiens angesehen, der homo sapiens steinheimensis. Leider wurden dort bisher keine Werkzeuge gefunden, aber Vergleiche aus dem westlichen...

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  • 01.01.00

4.500 Jahre vor Christus
Die ersten Bauern im Hegau

Bei Hilzingen und Singen wurden während des Autobahnbaues Bodenverfärbungen dokumentiert, die auf große über 20 m lange Häuser schließen lassen. Es handelte sich um 4-schiffige Ständerbauten mit lehmverstrichenen Flechtwänden. Bewohnt wurden sie vermutlich von Großfamilien. Der anfallende Müll - Knochen, Tongefäßscherben und Feuersteinsplitter, ab und an auch Brandschutt - entsorgte man in die Lehmentnahmegruben. Im Bereich des neuen Singener Festplatzes, wo sich zwischen 5 000 und 4 500 v....

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  • 01.01.00

3.900 Jahre vor Christus
Pfahlbauten - von der Jungsteinzeit bis zur Bronzezeit

Die Ausgrabungen des Landesdenkmalamtes Baden-Württemberg in Hornstaad, Bodman und Sipplingen erbrachten große Mengen angekohlter Getreide, sogar vollständig erhaltene Ähren, die noch unversehrt im Schutt abgebrannter Pfahlhäuser lagen. Haustiere dürften hingegen in Viehkralen oder Ställen am festen Land untergebracht gewesen sein. Dort befanden sich auch die Feldflächen, deren Bestellung anfangs wohl noch im Hackbau, ab der späten Jungsteinzeit vermehrt mit einfachen Hakenpflügen vor sich...

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  • 01.01.00

800 Jahre vor Christus
Eine erste Hochkultur durch die Kelten

Zum ersten Mal wird ein Volk der Vorgeschichte auch namentlich überliefert. Die alten Griechen nannten die Bewohner nördlich der Alpen "Keltoi", wobei eine Differenzierung unterblieb. Die Etrusker und Römer sprachen von "Galli", die sich nach Cäsar selbst "Celtae" nannten. Ob dem so war wissen wir allerdings nicht. Sicher hingegen ist, dass es ein "einig Volk" der Kelten nicht gegeben hat, vielmehr sind wie bei den "Germanen" viele Stämme unter dem Begriff Kelten zu subsumieren. Als...

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  • 01.01.00

100 Jahre nach Christus
Im Zeichen des römischen Adlers

In den folgenden Jahrzehnten bis um die Mitte des 1. Jhs. n.Chr. wurde die Donaugrenze durch den Bau von Militäranlagen, sog. Kastelle, gesichert. In der zweiten Hälfte des 1. Jhs. n.Chr. wurde die römische Reichsgrenze auf die Höhen der Schwäbischen Alb und an den mittleren Neckar vorverlegt. Seine größte Ausdehnung erreichte das römische Weltreich im Süddeutschen Raum, der den römischen Provinzen Obergermanien und Raetien angehörte, um 150 n.Chr. mit der Anlage des obergermanisch-raetischen...

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  • 01.01.00

500 Jahre nach Christus
Kriegerisch und Lust auf Feste

Mit dem sinkenden Stern des römischen Reichs drang ein Volk der Sueben und Alamannen in unsere Raumschaft vor, und beide Völker sind wahrscheinlich sehr eng mit einander verwandt, auch wenn das den Badenern in ihrem Spott über die Schwaben nicht gefällt. Vermutlich aus einer Region östlich von Berlin startete diese Völkerwanderung, Teile der Suebenzüge kamen sogar bis in den Nordwesten Spaniens. Der bedeutendste Fund dieser neueren Vorzeit in unserer Region wurde erst vor einigen Jahren in...

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  • 01.01.00

1500 Jahre nach Christus
Das nützlichste Getränk, die schmackhaftetes Medizin und das angenehmste Nahrungsmittel

Um 1500 war der Bodenseeraum eines der größten Weinbaugebiete Deutschlands. Die Insel Reichenau z.B. glich um jene Zeit einem einzigen großen Weingarten und war noch um 1700 zu 75 % mit Reben bedeckt. Ähnliches gilt für die Mainau, die noch 1813 vorwiegend mit Reben bepflanzt war. Die frühesten urkundlichen Erwähnungen des Weinbaus im Gebiet des heutigen Landkreises Konstanz stammen aus dem 8. Jahrhundert. Um das Jahr 900 lassen sich hier schon in über 20 Dörfern Weingärten nachweisen. In...

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  • 01.01.00

724 Jahre nach Christus
Die hochgeistige Blüte brachten die Mönche

Die Klostergründungen sind der Anfang - der Anfang der neueren alemannischen Geschichte in der Region: Klöster gründeten Städte, Märkte, Häfen und Münzstätten. Und mit den Klöstern am See, im Hegau und am nahen Rhein kam diese Region zu Bedeutung, zu so viel Bedeutung, dass sie zeitweise der geistige Nabel der christlichen Hemisphäre wurde. Die Bedeutung freilich schrumpfte wieder und wird heute nicht einmal touristisch ganz erfasst. Nach Rom geht man heute auch wegen Sakralbauten, den Kölner...

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  • 01.01.00

1378 Jahre nach Christus
Die Raubritter auf den Vulkankegeln

Graf Eberhard von Wirtenberg war es, der 1378 den Mägdeberg als südlichsten Zipfel seines Reiches etabliert hatte. Und es war keine ruhmreiche Zeit, die der Berg in den Jahren zuvor erlebte: Die Reichenauer mussten die Burg an die Herren von Dettingen zwangsverpfängen und die Dettinger verkauften den Berg kurzerhand an den Grafen von Wirtenberg. Heinrich von Dettingen blieb trotz des Verkaufs Herr der Burg und musste die Burg schließlich 1378 gegen Seestädte verteidigen, die im Krieg gegen...

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  • 01.01.00

1499 Jahre nach Christus
Als Schaffhausen noch die "Hauptstadt" des Hegau war

Im Mittelalter und in der frühen Neuzeit war die Burg Hohentwiel oftmals Schauplatz der grossen Politik, während Singen als unscheinbares Dorf am Fusse der Festung höchstens Zeuge und oftmals Leidtragende der Machtkämpfe war. Die engsten Berater König Sigmunds stammten aus dem Hegau: Graf Eberhard von Nellenburg, Graf Hans von Lupfen auf Hohenhöwen, Kaspar von Klingenberg auf Hohentwiel, Hans Konrad von Bodman und Hans von Heudorf. Schaffhausen, dessen Stadtadel einen grossen Einfluss auf die...

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  • Redaktion
  • 01.01.00

1414 Jahre nach Christus
Konstanzer Konzil: Drei Päpste und 700 Dirnen

Es war das letzte Mal in der Weltgeschichte, das der Landkreis Konstanz entscheidend für die Weltpolitik (zumindest in der damals bekannten Welt) werden sollte: Das Konstanzer Konzil in den Jahren 1414 bis 1418 ließ die gesamte christliche Welt an den Seerhein schauen. Doch gemach: Kein politisches Ereignis ohne Vorgeschichte. Im Jahre 1378 hatte die Spaltung der Kirchen begonnen. Ein Papst regierte in Rom, einer in Avignon. Die weltlichen Machthaber waren schwache Geister. 1409 wollten die...

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  • Redaktion
  • 01.01.00

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