Wafrös alemannische Dialektik vom 30. März 2005

Andere Dialekt sind genauso schä wie unsern und i ka die Lüt it verschtoh, wo a andere Dialekt rummäkeled, oder gar saged, des Sächsisch oder des Rheinisch find i firchtig. Des isch doch en glatte Bledsinn, weil jeder Dialekt d'Hoemet bedeitet fir selle wo dert wohned und so schwätzed we mer dert schwätzt. Nadierlich verschtond mir kon Hamburger, wenn'er sei Platt snakt, so wenig wie en Hamburger uns verschtoht, wenn mir Dialekt schwätzed. Mir hond jo scho die gröschte Schwierigkeite, wemer de Schwiizer zuelosed im Radio oder im Fernsäeh. Scho bim Elsässer kumm'emer is Schleudere und wenn en Allgäuer i sinere Muetterschproch loslegt, no moß unsereins allhek froge, hä wa hosch gseit, wobei des »hosch gseit« scho falsch isch, weil »hosch« konschtanzerisch isch und »gseit« singemerisch. Entweder heißt des »hosch gset« oder »häsch gseit«. Do dät etz en Gailinger oder on us de Höri scho wieder proteschtiere, weil die sowieso ihren oegene Saund hond, wobei des Wort »Saund« i some Ufsätzle bereits ä Todsünd isch. Etz moß i ibrigens ä Gschtändnis mache, dass i nämlich ä Schwäche hon fir »Kölsch«, also fir de Kölner rheinische Dialekt. Min Freund Wolfgang hot mer im Lauf vu de letschte Johr alle bekannte Text bsorget vu de Kölner Mundart-Liedermacher, wo se bim Karneval singed, damit i mitsinge ka, wenn i d'Kölner Sendunge aalueg. Wa muled und schimpfed se bi uns iber de Karneval, debei isches doch so, dass dert alle alles mitsinged und au no alle Schtrofe und bi uns känned se mit Ach und Krach grad vielleicht no ä Narreschprüchle. Und weil i fir Mundart ä Fäbel hon, schtudier i etz grad des so genannte »Rheinische Grundgesetz«. Des fangt miteme hochfilosofische Satz a, wie mer am beschte de Tatsache is Aug luege ka, nämlich mit dem Grundsatz »Et es wie et es!« Wemer des uf Schriftdeitsch ibersetze mecht, wo se all hartnäckig Hochdeutsch dezue saged, obwohl Hochdeutsch ebbes ganz anders isch, no dät des heiße »Es ist wie es ist«. Bi uns heißt denn der Satz »S isch wie's isch«. Mit some grandiose Satz ka i mi schtundelang beschäftige, weil do so en unheimliche Hufe Wohret dine schteckt, dokummt mer ussem hirne nume use. Etz ibeleged doch mol i aller Rueh, ob des it schtimmt, dass'es isch wie's isch. Nix uf de Welt isch logischer wie des. Wenn's nämlich it so wär, wie's isch, no wär's andersch und genau des isch de schpringende Punkt. Andersch isch halt in Gottsname nime so wie's isch. Nu so wie's isch, isches nämlich wie's isch. Des Unerhörte a dem Satz isch au die Tatsach, dass'es gar it sei ka, dass'es andersch isch, weil's nu so isch, wie's isch und wa äbe so isch, des isch it andersch, des isch nämlich wie's isch. Drum schtimmt des alleweil, dass'es isch wie's isch und wemer do demit eiverschtande seika, dass'es etz halt nu mol isch wie's isch, no woß mer au »Et kütt wie et kütt« (Es kommt, wie es kommt) »S'kunnt wie's kunnt«.Des ergibt: »Et hätt noch immer joot je jange«. S'isch alleweil no guet gange! Schtimmt'sit?

Von Walter Fröhlich

Autor:

Redaktion aus Singen

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