Hallo und guten Tag
Voller Sehnsucht auf den Frühling
Die Politikerinnen und Politiker liefern mir täglich neue Themen frei Haus, dennoch will ich mich heute einer anderen Sache zuwenden. In gut vier Wochen ist Ostern, liebe WOCHENBLATT - Leserinnen und - Leser und so langsam habe ich die Schnauze voll von Schnee und morgendlicher Glättegefahr. Mir persönlich machen die allmorgendlichen Rutschpartien ja wenig aus, aber mein Leithund hat da gewisse Probleme. Gestern morgen legte er ohne Vorwarnung eine wenig elegante Pirouette hin und landete anschließend ganz unsanft auf seinem Allerwertesten. Eine Eisplatte versteckt unter dem Neuschnee hatte meinen Chef zu Fall gebracht. Jeden Morgen führt ihn der Weg schon um 6 Uhr ans Fenster - nur um nachzuschauen ob Schneeräumen angesagt ist oder nicht. Ehrlich das nervt auch mich. Bis 7 Uhr liege ich üblicherweise zusammengerollt und ungestört an meinem Lieblingsplatz und jetzt tagtäglich diese frühen Aktivitäten meines Alpharüden. Ganz abgesehen von der täglichen Gefahr für meinen Chef. Nicht auszudenken, wenn er sich bei seinen Flugversuchen verletzen würde. Allein der Gedanke, dass er sich ein Bein oder den Arm brechen könnte, ist schauderhaft. Ja, wo blieben dann die täglichen Touren?! Sie sehen, liebe WOCHENBLATT - Leserinnen und -Leser, ich habe persönlich das allergrößte Interesse am Wohlergehen meines Leithundes. Doch das ist nicht der einzige Grund. Ich habe jetzt einfach Sehnsucht nach dem Frühling, nach den ersten Blumen und dem ersten Grün. Im Augenblick deckt der Schnee selbst die Schneeglöckchen immer wieder zu und das nervt so langsam. Die allerbeste Ehefrau hat für meinen Leithund und mich jetzt ein Muntermacherprogramm aufgestellt. Kommen wir morgens durchgefroren und ich mit Schnee und Eis an den Pfoten von der Frühtour zurück, beginnt das Wohlfühlprogramm. Für meinen Boss steht ein Superfrühstück bereit (auch die Zeitung hat sie nicht vergessen) und dann kommt mein Spezialprogramm. Ein riesengroßes vorgewärmtes Badetuch wartet auf mich. Meine Leibköchin frottiert mich so lange bis Schnee und Eis von Fell und Pfoten verschwunden sind, dann wartet mein Futternapf auf mich und anschließend rolle ich zusammen um auszuruhen. Als wir gestern nachdem Pirouettenausflugzurück kamen, war - welch ein Wunder - bei uns daheim auch noch der Frühling eingekehrt. Eine große Schale mit Primeln in allen Farben begrüßte uns im Hauseingang. Der Duft von Hyazinthen zog durch das Haus. Da hatte sich die Chefin was besonders Elegantes einfallen lassen. Aus Birkenrinden hatte sie eine Pflanzschale geformt und diese dann mit irgendeinem Kraut verkleidet; in dieser Schale standen die Hyazinthen. Ich sage Ihnen, das Ding ist ein absoluter Hingucker. Dazu kamen die traumhaften Tulpensträuße auf dem großen Wohnzimmertisch und auf dem runden Tisch im Esszimmer. Einfach lauter Blütenträume. So kurz vor Ostern begrüßten uns auch schon die wunderschönen Terracottahasen .Kurz und gut, einmal mehr sorgte die allerbeste Ehefrau und Leibköchin auf ihre unnachahmliche Art für unser Wohlbefinden. Mein Chef war voll des Lobes. Stolz erklärte sie ihm den Werdegang der Hyazinthenschale. Mit Heidelbeerkraut (ehrlich gesagt, das habe ich noch nie gehört) hat sie die Schale verkleidet und die Tulpensträuße kommen nächstes Jahr wieder auf die Tische. Beim letzten Einkauf in der WOCHENBLATT - Hauptstadt hat sie die Sträuße entdeckt. Ich schwöre Ihnen, die sehen wirklich aus wie echt. Draußen schneites schon wieder. Nach meinen Informationen sieht es anderswo auch nicht besser aus. So waren gestern morgen die Temperaturen im sonnigen Süden nicht höher wie bei uns, dies zum Trost für alle, die sich nach dem Frühling sehnen.
In diesem Sinne bis zur nächsten Woche, Ihr bunter Hund.
Autor:Redaktion aus Singen |
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