Risikorededuktion beim Einsatz von Pflanzenschutzmitteln als Aufgabe für die Zukunft
Thurgau steigt ins Projekt "Aqua-San" ein
Frauenfeld. Der Regierungsrat des Kanton Thurgau hat das Ressourcenprojekt «AquaSan» freigegeben. «AquaSan» hat zum Ziel, den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln zu optimieren, die Eintragswege von Pflanzenschutzmitteln in die Gewässer zu eruieren und das Risiko sowie die Belastung durch solche Mittel in Gewässern zu reduzieren. Den Hauptteil der Kosten von 7,75 Millionen Franken trägt der Bund.
Der Kanton Thurgau leistet mit diesem Ressourcenprojekt einen wichtigen Beitrag zu den Zielen des Aktionsplans zur Risikoreduktion und nachhaltiger Anwendung von Pflanzenschutzmitteln des Bundes. Mit Ressourcenprojekten sollen dauerhafte Verbesserungen der Nachhaltigkeit in der Nutzung der für die Landwirtschaft relevanten natürlichen Ressourcen erreicht werden. Trotz abnehmender Wirtschaftsfläche und einem höheren Anteil an Bio-Landwirtschaftsbetrieben hat in der Schweiz der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln in den vergangenen Jahren nur wenig abgenommen. Das Projekt ist nebst dem Projekt «PFLOPF» (Pflanzenschutzoptimierung mit Precision Framing) ein zweites, wesentliches umfangreicheres Ressourcenprojekt, das vom Kanton Thurgau lanciert wird.
Das Projekt «AquaSan» hat zum Ziel, den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln zu optimieren, die Eintragswege von Pflanzenschutzmitteln in die Gewässer zu eruieren und das Risiko sowie die Belastung durch solche Mittel in Gewässern zu reduzieren. Das Projekt dauert sechs Jahre, im Fokus stehen der Acker- und Tafelobstbau sowie der Beeren- und Gemüseanbau. Der Projektperimeter umfasst die beiden Fliessgewässer Eschelisbach und Salmsacher Aach mit einem Einzugsgebiet von rund 2550 Hektaren landwirtschaftlicher Nutzfläche. Die erste Phase startet in den Jahren 2019 und 2020 mit wenigen Betrieben, ab dem Jahr 2021 folgt die zweite Projektphase mit einem grossflächigen Einbezug aller Betriebe im Projektperimeter.
Über die gesamte Projektdauer belaufen sich die Kosten auf rund 7,75 Millionen Franken. Der Bund trägt rund 78 Prozent der Kosten, der Kostenanteil des Kantons beträgt demnach rund 1,7 Millionen Franken. Die jährlichen Kosten für den Kanton variieren zwischen 50 000 und 350 000 Franken. Zu diesem Zweck wird beim Grossen Rat im Nachtragskreditverfahren ein Verpflichtungskredit von 7,75 Mio. Franken (brutto) beziehungsweise 1,7 Mio. Franken (netto) für die gesamte Projektdauer von acht Jahren beantragt.
Um die zusätzliche Arbeit zu bewältigen, wurde im Landwirtschaftsamt im Rahmen des Budgets 2019 bereits eine Projektstelle bewilligt, ausserdem bewilligte der Regierungsrat für das Wirkungsmonitoring im Amt für Umwelt eine befristete Projektstelle. Am Projekt beteiligen sich das Amt für Umwelt, das Landwirtschaftsamt, der Verband Thurgauer Landwirtschaft, der Thurgauer Obstproduzentenverband, die Gemüseproduzentenvereinigung der Kantone Thurgau und Schaffhausen, die Vereinigung Thurgauer Beerenpflanzer, Agroscope, das Wasserforschungsinstitut der ETH Zürich, das Ökotox-Zentrum sowie der Verband Schweizer Abwasser- und Gewässerschutzfachleute.
Autor:Oliver Fiedler aus Gottmadingen |
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