Konstanz und Kreuzlingen wollen daraus eine Ausstellung gestalten
Grenzgeschichten aus dem Lockdown gesucht
Konstanz/ Kreuzlingen. Mit der Ausstellung »Unsere persönlichen Grenzgeschichten«wollen die Städte Kreuzlingen und Konstanz an die Grenzschließung durch Corona erinnern. Dafür gesucht werden persönliche Fotos, Bilder, Filme, Geschichten, Fundstücke.
Das Departement Gesellschaft Kreuzlingen plant in Kooperation mit dem Kulturamt Konstanz die Ausstellung beim Grenzübergang »Kreuzlinger Tor«, um »in diesen besonderen Zeiten unseren persönlichen Grenzgeschichten eine Plattform geben zu können«, erklärt die Kreuzlinger Stadträtin Dorena Raggenbass.
Dafür sind die beiden städtischen Initianten jedoch auf die Unterstützung der Bevölkerung angewiesen. Für die Ausstellung, die voraussichtlich im Frühjahr 2021 zu sehen sein wird, »suchen wir Gegenstände, die von der Corona bedingten Schließung der Grenze zwischen unseren beiden Städten erzählen«, erklärt Stadträtin Raggenbass.
Familien, Freunde, Kollegen, die über der Grenze wohnen, wurden über Nacht getrennt, die Einreise war nur mit Sondergenehmigung erlaubt. »Konstanz und Kreuzlingen sind weltoffene Städte. Die menschliche Dimension der Grenzschließung ließ sich sehr eindrücklich an der abgeriegelten Kunstgrenze ablesen. Der Zaun hat uns gezeigt, wie wichtig die Nachbarschaft nicht nur zur Schweiz ist. Wie selbstverständlich wir diese Grenze vorher in unserem Alltag sonst überschritten haben und wie schützenswert unsere offenen Grenzen doch sind«, so der Konstanzer Bürgermeister Dr. Andreas Osner.
Es war eine völlig neue, fremde Situation, die berührende Szenen, Trauer und auch Hilflosigkeit verursachte. Während knapp zwei Monaten entstanden auch rührende und schöne, humorvolle und kreative Objekte und Szenen beidseits der Landesgrenze. »Diese Bilder, Filmausschnitte, Fotografien und Geschichten sollten bewahrt und gezeigt werden, um die Erinnerung an diese außergewöhnliche Zeit in unserer gemeinsamen Kulturstadt aufzubewahren. Mit diesen einzelnen Sammelstücken möchten wir das Bild unserer großen Verbundenheit und Nähe zeigen. Wir verstehen uns in unserer Vielfalt und Unterschiedlichkeit als ein Ganzes, trotz Grenze«, erklärt Stadträtin Raggenbass.
Wer an der Ausstellung seine persönlichen Erfahrungen, Geschichten, Fundstücke, Bilder, Fotografien oder Filme während der Grenzschließung zwischen März und Mai 2020 öffentlich und unentgeltlich präsentieren möchte, ist herzlich dazu eingeladen.
Dokumente können noch bis zum Freitag, 30. Oktober an folgende Adresse gesendet oder persönlich abgegeben werden:Department Gesellschaft, Andrea Lehmann, Marktstrasse 4, 8280 Kreuzlingen, 0041 71 672 62 08, gesellschaft(at)kreuzlingen.ch
Autor:Oliver Fiedler aus Gottmadingen |
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