Stadtjubiläum
Spannende Einblicke in die Singener Geschichte und Gegenwart

Schon bei der Eröffnung ist das Interesse groß an der Doppelausstellung anlässlich des Stadtjubiläums. | Foto: Tobias Lange
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Singen. Die Stadt Singen, wie sie einst war und wie sie heute ist: Das ist die Essenz der Doppelsausstellung »125 x SINGEN. Geschichte. Identität. Vielfalt.«, die derzeit im Kunstmuseum SIngen zu sehen ist und kürzlich die Eröffnung feierte.

Oberbürgermeister Bernd Häusler erinnerte in seiner Festrede an die Anfänge im Juli 1899, als das Bezirksamt Konstanz das Stadtrecht für die damalige Gemeinde Singen beantragte. Das heutige Mittelzentrum hatte damals 3.900 Einwohner und war "ein kleiner Fleck". Bereits im September, also zwei Monate später, erhielt Singen vom Großherzog "die Eigenschaft einer Stadt" verliehen.

Von der Gemeinde zur Industriestadt

Seitdem hat sich in Singen viel verändert. Einen Einblick in diese Entwicklung gibt es in der Doppelausstellung. Simon Götz, der eigens für das Jubiläum eingestellt worden ist, und Britta Panzer stellten den historischen Teil vor. Aufgegliedert ist er in verschiedene Themenbereiche, wie Simon Götz berichtete. Etwa "Made in Singen", bei dem es um Industrie, Handwerk und auch Landwirtschaft geht. Oder "Nix grau, bunt", wo das kulturelle Leben, die Fasnet, Feste und Ereignisse thematisiert wird. "Es dürfte für jeden etwas dabei sein", versprach Götz. Auch für Kinder und Jugendliche, betonte Britta Panzer: Puzzle, interaktive Spiele für das Smartphone und ein museumspädagogisches Angebot wären da zu erwähnen.

Und was sind die persönlichen Highlights der historischen Ausstellung? Für Simon Götz ist es die XXL-Maggiflasche, die sich das Museum hat ausleihen dürfen. Aber auch eine Wahlurne aus dem Jahr 1881. Damals hätten noch alle Stimmen darin Platz gehabt. Heute sehe das anders aus. Auch Britta Panzer konnte sich nicht auf ein Highlight festlegen. Sie nannte die Podcasts, bei denen Ausschnitte von Interviews mit Zeitzeugen zu hören sind. Aber auch der Nachbau einer Küchenzeile hat es ihr angetan: Mit ihr könne Geschichte nachgelesen, angeschaut, erlebt und auch gerochen werden.

Seltene Blicke hinter die Kulissen

Für eine Doppelausstellung braucht es natürlich zwei Teile. So gibt es neben dem historischen Teil eine Ausstellung mit Fotografien von Marcus Schwier, der über vier Jahre immer wieder zu Gast in Singen war, um sie auf besondere Weise in Szene zu setzen, erläuterte Christoph Bauer, Leiter des Kunstmuseums. Der Architekturfotograf erhielt Einblicke hinter die Kulissen von "einer der wichtigsten Lebensgrundlagen" der Stadt: der Industrie.

Schwier habe Singen erkundet, "wie kein anderer Künstler oder Fotograf vor ihm", so der Museumsleiter. Seine Herangehensweise sei nicht spontan, sondern überlegt. Die Gestaltung der Aufnahmen lege er gezielt vor Ort fest, ohne grundlegende Nachbearbeitung im Atelier oder Labor. Die Ausstellung sei eine neue Sicht auf die Stadt. Sie werde mit anderen Augen gesehen. "All das, was sich unserem Auge im Alltag zugleich darbietet und entzieht, schauen wir durch das Objektiv und das Auge des Fotografen als unbekanntes Land."

Die Doppelausstellung »125 x SINGEN. Geschichte. Identität. Vielfalt.« ist bis zum 14. September im Kunstmuseum Singen zu sehen. Öffnungszeiten sind dienstags bis freitags, 14 bis 18 Uhr, sowie samstags und sonntags, 11 bis 17 Uhr. Der Eintritt ist frei. Führungen für Gruppen können auch außerhalb der Öffnungszeiten vereinbart werden.

Autor:

Tobias Lange aus Singen

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