Neue Ausstellung im Level 1 wird eröffnet
Pop-Art meets Knutschkugel im MAC2

Popart-Künstler Romulo Kuranyi bei der Arbeit. Ihn kann man bei der Vernissage der neuen Ausstellung im MAC2 am Donnerstag beim "Live-Painting" erleben. | Foto: MAC/ Veranstalter
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  • Popart-Künstler Romulo Kuranyi bei der Arbeit. Ihn kann man bei der Vernissage der neuen Ausstellung im MAC2 am Donnerstag beim "Live-Painting" erleben.
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Singen. Eine eher ungewöhnliche Gegenüberstellung können die Besucher des Museums Art & Cars im MAC2 ab Freitag, 29. September erleben. Denn dort treffen die besonderen Pop-Art-Zeichnungen des brasilanischen Künstlers Romulo Kuranyi mit der 2Knutschkugel" zusammen, der aus früheren Zeiten als legendär gefeierten "Knutschkugel", also den besonders kleinen Autos, die es schon in den 1920er Jahren in ersten Modellen gab, besonders stark in der Nachkriegszeit, als aus der Notheraus viele Autos auf der Basis von Motorrädern entstanden. Die Vernissage der Ausstellung findet am Donnerstag, 28. September, 18.30 Uhr, im MAC" statt. Neben den Ansprachen von Thomas Warndorf als künstlerischer Kurator und Emmanuel Bacquet als Kurator der von ihm zusammengetragenden Automobilen wird es auch eine Live-Performance von Romulo Kuranyi an der Wand geben.

Gelebte Multikultur

Mit seiner Kunst vermittelt der brasilianische Künstler Romulo Kuranyi eine Welt voller scheinbarer Gegensätzlichkeiten und Widersprüche. Aber seine Malerei ist eng mit seiner Lebensgeschichte verknüpft. Als Sohn eines in Paris geborenen Künstlers und einer brasilianischen Schriftstellerin lebte er immer in einer multikulturellen Welt voller Farben und Emotionen. Seit seiner ersten Ausstellung 2013 im Carousel de Louvre in Paris macht er in seinen Arbeiten indigene Einflüsse sichtbar und ergänzt sie mit der ornamentalen Buntheit eines Henri Matisse. Tusche, Acryl, Lackstifte sind seine Arbeitsmittel, die er gerne auch kombiniert. Über die Jahre hinweg hat er sich eine eigene und unverwechselbare Handschrift geschaffen.

Kuranyi arbeitet nicht nur auf Leinwänden. Holztafeln, Wandflächen, Leder oder Aluminium zählen zum Repertoire seiner Malgründe. Ein handbemalter Sportschuh, ein T-Shirt, seine Kunst macht er im Alltag ebenso sichtbar wie in anspruchsvollen Kunstausstellungen. Wo immer seine Arbeiten zu sehen sind, sie zeichnen sich durch Ernsthaftigkeit nicht weniger aus als durch Humor und Freude am Malen. Und wenn er den Auftrag erhält, einen 3,5 Millionen teuren Bugatti in einen echten Kuranyi zu verwandeln, dann verbindet sich selbst hier seine Unbefangenheit und künstlerische Reife zu einem sehr ungewöhnlichen Gesamtkunstwerk.

Er hat an vielen Orten ausgestellt, nicht nur in Einzelausstellungen, sondern beispielsweise gemeinsam mit Stephan Balkenhol in Frankfurt. Mit zwei seiner Werke war er 2021 in einer Ausstellung in Schwäbisch Gmünd unter dem Titel „Tribute to Bob Dylan“ vertreten, ebenso wie in einer Ausstellung des Stuttgarter Künstlerkollektiv „Plattform11“.

Romulo Kuranyi kam am 16. März 1989 in Petropolis in Brasilien auf die Welt, heute lebt er mit seiner Familie in Stuttgart. Als er dort im vergangenen Jahr eine Ausstellung eröffnete, war die gesamte Familie anwesend, darunter auch sein Halbbruder Kevin, der zwischen 2001 und 2005 beim VfB Stuttgart spielte. Auf seinen Bildern verflechten sich Portraits, Pflanzen und abstrakte Formen zu einem Bildteppich, dessen Elemente miteinander verschmelzen und seiner Kunst eine kraftvolle Lebendigkeit verleihen. Es ist eine Kunst, die den Betrachter fesselt, weil sie ihm zugleich fremdartig und doch vertraut erscheint. Dabei will Kuranyi doch nur eines bewirken. Er möchte in der Vielfalt seiner Arbeiten immer von der Schönheit des Lebens zu erzählen. Oder wie Romulo Kuranyi es ausdrückt: „Meine Kunst ist eine emotionale Liebesgeschichte“.

Die Väter und Mütter von "Mini" und "Smart"

Die Geschichte der Kleinwagen reicht zurück in die 1920er Jahre. Viele dieser Kleinstwagen wurden  aus Motorrädern weiterentwickelt, so dass man von „Cycle-Cars“ sprach. Nach dem 2. Weltkrieg verlangte der neue Traum von der individuellen Mobilität erst recht Fahrzeuge, die kostengünstig herzustellen waren, nicht viel Stellplatz benötigten, immerhin aber den Komfort boten, auf vier, statt auf zwei Rädern unterwegs zu sein – und nicht zuletzt – ein Dach über dem Kopf zu haben. Nach 1945 waren die  Kleinwagen Symbole des wirtschaftlichen Aufschwungs in vielen Ländern Europas. Besonders im deutschen Automobilbau spielten die Kleinstwagen eine große Rolle, vor allem in der unmittelbaren Nachkriegszeit, als sie nach und nach immer mehr Haushalten die Motorisierung ermöglichten. BMW mit der Isetta, Messerschmitt, Glas mit seinem Goggomobil, Heinkel, Borgward, Zündapp, aber auch einige andere wie Röhr und Trump mit etwas größeren Modellen konnten den Markt eine Zeitlang genau nach dessen Bedürfnissen abdecken. Das galt auch für Kleinbusse, die von unzähligen Herstellern in den Verkauf gebracht wurden.

Die von Kurator Emmanuel Bacquet zusammengestellte Ausstellung „Knutschkugel & Co.“ erzählt die Geschichte dieser kleinen Fahrzeuge, deren Entwicklung und Verkauf durch den 2. Weltkrieg unterbrochen, aber nicht aufgehalten wurde
Das älteste Fahrzeug der Schau ist die seit 1928 gebaute Dixi DA-1, die in der deutschen Fahrzeugfabrik Eisenach hergestellt wurde. Aus den 30er Jahren stammen der Röhr Junior 6 und der Adler Trump Junior. Die Nachkriegszeit ist mit dem Fiat 500 von 1951 vertreten, dazu kommen der Kabinenroller Messerschmitt KR-200 aus dem Jahr 1955, das Goggomobil TS 250 von 1964 und der Fiat Abarth von 1967. Wahrlich ein Exot ist der VAZ-2101 Sport, der im Jahr 1979 in Litauen gebaut wurde und eine ganz
eigene Entstehungsgeschichte besitzt.

Dass die BMW Isetta, hier in einer Version von 1961, nicht fehlen darf, versteht sich. In hohen Stückzahlen produziert, wurde sie bald mit dem liebevollen Namen „Knutschkugel“ versehen. Sie hat auch dieser Ausstellung den Titel gegeben.

Heute mag man über diese kleinen Fahrzeuge lächeln. Sie standen aber am Beginn der individuellen Mobilität, weil sie preisgünstig waren, den Traum von Freiheit unterstützen konnten und zu vielen neuen technischen Lösungen im Fahrzeug- und Motorbau führten. Ohne die Kleinwagen gäbe es heute manchen Hersteller gar nicht mehr und mit der neuen Entwicklung hin zur E-Mobilität könnten solche kleinen Fahrzeuge mit den aktuellen Sicherheits-Standards eine neue Blüte erleben. Auf jeden Fall aber wird ein Gang durch die Ausstellung manche Erinnerung wecken und immer zur Frage führen: „Weißt du noch?“
Die Ausstellung ist bis zum 7. April 2024 zu sehen.

Quelle: Museum Art & Cars

Popart-Künstler Romulo Kuranyi bei der Arbeit. Ihn kann man bei der Vernissage der neuen Ausstellung im MAC2 am Donnerstag beim "Live-Painting" erleben. | Foto: MAC/ Veranstalter
Die war im Volksmund die Knutschkugel und für 2 Personen gedacht. Doch es gibt noch viele mehr von diesen kleinen Autos, die man nun im MAC" entdecken kann. | Foto: MAG/ Veranstalter
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Presseinfo aus Singen

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