Exklusiv-Interview mit Claudia Kessler-Franzen, ab 1. Juli Leitung der Wirtschaftsförderung
Das neue Gesicht der Singener Wirtschaftsförderung

Wirtschaftsförderung Singen Aktiv | Foto: Claudia Kessler-Franzen, Geschäftsführerin von Singen Aktiv und Leitung der Wirtschaftsförderung. An ihrer Seite Dr. Springe (rechts), der Vorstandsvorsitzende von Singen Aktiv und Wirtschaftsförderer Oliver Rahn. swb-Bild: stm
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Singen. Die Wirtschaftsförerung hat seit 1. Juli ein neues Gesicht. Hierüber sprach das WOCHENBLATT mit Claudia Kessler-Franzen, Geschäftsführerin von Singen Aktiv und nun auch Leitung der Wirtschaftsförderung.

WOCHENBLATT: Seit 1. Juli haben sich die Strukturen der Wirtschaftsförderung in Singen geändert. Können Sie diese kurz erläutern und Ihre neue Rolle, Frau Kessler-Franzen, hierbei beschreiben?

Claudia Kessler-Franzen: Seit 15 Jahren stärkt Singen aktiv Standortmarketing e.V. den Wirtschafts- und Chancenstandort Singen und hat sich unter anderem als Dialogforum der Singener Wirtschaft etabliert. Von Beginn an hat Singen aktiv gemäß seiner Satzung Aufgaben der klassischen Wirtschaftsförderung übernommen und war von Beginn an zu Themen der Wirtschaftsförderung in den kommunalen Gremien vertreten und hat zum Nutzen der Mitglieder aktiv mitgewirkt. Und genau an dieser Stelle verzahnen wir uns noch mehr, indem der Wirtschaftsförderer der Stadt Singen mit in unserem Team aktiv tätig sein wird. Meine Aufgabe ist es, noch verstärkter als bisher, die Themen der Wirtschaftsförderung im Ganzen für den Standort zu koordinieren.

WOCHENBLATT: Welche Vorteile bringt dies mit sich – gerade die stärkere Verzahnung mit Singen aktiv?

Claudia Kessler-Franzen: Der Wirtschaftsförderer der Stadt Singen wird in das Team von Singen aktiv eingebunden. Somit agieren Singen aktiv und die städtische Wirtschaftsförderungsstelle als eine Wirtschaftsförderungs-Anlaufstelle. Kürzere Wege und schnellerer Austausch unter anderem durch eine gemeinsame Büroinfrastruktur. Und damit: Noch besseres Wissen zu den Bedarfen der Unternehmen vor Ort und Sichtbarkeit der Wirtschaftsförderung. Damit rückt das Thema Wirtschaftsförderung noch näher an die Unternehmen heran. Diese Art der Verzahnung bildet damit ein weiteres Alleinstellungsmerkmal von Singen aktiv.

WOCHENBLATT: Welche Herausforderung sehen Sie für die Singener Wirtschaftsförderung in den nächsten Jahren?

Claudia Kessler-Franzen: Noch verstärkter Sparringspartner der Singener Wirtschaft zu sein. Dazu vier Beispiele: Weiteres Herausarbeiten der Stärken Singens zur weiteren Generierung von Fachkräften für alle Unternehmen. Denn: Talente sind »der« Schlüssel für den Erfolg unserer Unternehmen. Fördern und Unterstützen des digitalen Ausbaus und der digitalen Infrastruktur für die Unternehmen. Aktives Begleiten und Unterstützen unter anderem des Singener Handels in der zukünftigen offline/ online Welt. Gezielte Flächen-Nachverdichtung, um sowohl Expansion von Unternehmen als auch Neuansiedlungen zu ermöglichen.

WOCHENBLATT: Singen ist wirtschaftlich sehr gut aufgestellt. Die Expansion von Firmen wie Takeda oder Georg-Fischer, Firmenansiedlungen und die hohen Beschäftigungszahlen sind nur einige Beispiele. Doch kann sich Singen weiterentwickeln oder fehlen entsprechende neue Ansiedlungsflächen? Laut OB Häusler stockt etwa der Ankauf von Flächen für die Erweiterung in der »Tiefenreute«.

Claudia Kessler-Franzen: OB Häusler steckt viel Kraft in mögliche Erweiterungsflächen. Unabhängig davon wird zur Zeit eine Gewerbeflächenanalyse durchgeführt, in der unter anderem auch das eben schon genannte Thema der Nachverdichtung gezielt analysiert wird. Zudem wird innerhalb dieses Prozesses auch diskutiert, ob auch Gewerbegebäude in die Höhe wachsen können. Sicherlich ist dies in vielen Fällen sehr schwierig. Die Verfügbarkeit von Fläche gehörte bisher zu einem der Erfolgsfaktoren von Singen und diese gilt es, mit Nachdruck weiterzuverfolgen.

WOCHENBLATT: Wie stehen Sie zu der von Dirk Oehle, dem Vorsitzenden der IG Singen Süd, geforderten und von OB Bernd Häusler in einzelnen Bereichen angekündigten Änderung der Handelsflächen?

Claudia Kessler-Franzen: Dies müssen wir uns sehr offen und zugleich auch sehr präzise ansehen. Wichtig ist, dass die Stadt Singen ihre Wachstumsdynamik sowohl beibehalten und potenzielle Erweiterungs- oder Neuansiedlungsbedarfe decken kann als auch das Grundprinzip des bestehenden Einzelhandelskonzeptes »Zentrenrelevanz« beibehalten wird.

- Stefan Mohr

Autor:

Redaktion aus Singen

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