St. Peter und Paul
Blasorchester gibt klanggewaltiges Konzert für Kinderheim
Singen. Von bombastisch bis ruhig, von triumphal bis zurückhaltend: Mit seinem Benefizkonzert in der Kirche St. Peter und Paul erfüllte das Blasorchester der Stadt Singen alle Erwartungen, die der malerische Titel "Klangfarben" beim Publikum im Vorfeld geweckt hatte. Die Musikerinnen und Musiker unter der Leitung von David Krause spielten - passend zum Veranstaltungsort - zugunsten des Kinderheims St. Peter und Paul.
So breit das Farbspektrum ist, so breit war auch das musikalische Programm an diesem gelungenen Konzertabend. Schon zu Beginn gaben die MusikerInnen mit der "Festmusik der Stadt Wien" von Richard Strauss eine festliche Stimmung vor. Teils gefühlvoll, teils ausgelassen und heiter ging es weiter mit der "Ouvertüre für Harmoniemusik" von Felix Mendelssohn, gefolgt von "Lux Aurumque" des zeitgenössischen Komponisten Eric Whitacre, der es meisterlich verstand, den Gesang der Engel für irdische Instrumente spielbar zu machen.
Eine Überraschung folgte in den folgenden Stücken aus "The Sword and the Crown" von Edward Gregson. Denn hier nutzte das Orchester den Veranstaltungsort bestens aus. Während die ZuhörerInnen auf die Bühne konzentriert waren, ertönten plötzlich über ihren Köpfen von der Empore Trompetenklänge, die einrückende Armee der englischen Könige - ein echtes Klangerlebnis, bei dem man als Zuhörer versucht war, sich immer wieder in der Kirche umzublicken.
Von Abschied und Triumph
Mit "Irish Tune from County Derry" des Komponisten Percy Aldridge Grainger folgten wieder ruhigere, beinahe melancholische Töne. Kein Wunder: Diese Melodie des Liedes "Danny Boy" wird für gewöhnlich mit Abschied und Trauer in Verbindung gebracht. Die Melancholie hatte aber nicht viel Zeit, auf die Zuhörer einzuwirken. Denn das große Finale wartete bereits.
"Das große Tor von Kiew" von Modest Mussorgski aus dem Zyklus "Bilder einer Ausstellung" dürfte dem einen oder anderen noch aus der Schulzeit bekannt sein. Dort wird es gerne SchülerInnen vorgespielt, die sich ein passendes Bild dazu ausdenken sollen. Das Stück startet - passend zum Bauwerk - bombastisch, führt dann in einen ruhigen und heiteren Teil über, bevor es zu einem geradezu epischen Schluss kommt.
Unterm Strich ist es nicht übertrieben zu sagen, dass das Publikum voll auf seine Kosten kam. Das fand dann auch Jürgen Napel, Leiter des Kinderheims, für das das Orchester an diesem Abend spielte: "Sie haben Kinder glücklich gemacht." Er ließ es sich dann am Ende nicht nehmen, sich zu revanchieren. Mit einer Kiste Gummibärchen und Ruhekissen für die MusikerInnen und Dirigent Krause.
Autor:Tobias Lange aus Singen |
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