Philipp Jeschek inszeniert:
"Und alles" in der deutschen Erstaufführung
Konstanz. Am 11. Februar das Kinder- und Jugendtheaterstück "Und alles" von Gwendolin Soublin in der deutschsprachigen Erstaufführung auf die Bühne der Konstanzer Spiegelhalle gebracht. Thematisch befasst sich die Autorin dabei mit dem Leben zwischen andauernder negativer Berichterstattung und wie man es schafft, damit umzugehen. Inszeniert wird das Stück durch Philipp Jeschek.
Zur Handlung:
Chalipas Bruder Ehsan ist verschwunden. Niemand weiß, warum oder wieso oder gar wohin. Ist er entführt worden? Hat er sich versteckt? Als Chalipa und ihre drei Freund*innen sein Zimmer durchsuchen, finden sie einen Brief und erfahren, dass Ehsan – der am liebsten die ganze Zeit in seinem Zimmer verbringt, rund um die Uhr Nachrichtensendungen schaut und nur zum Essen herauskommt – es nicht mehr ausgehalten hat. Aber was hat er gemacht? Hat er sich im Familien-Bunker verschanzt? Fieberhaft überlegen die vier, wie sie ihn überzeugen können, die Luke wieder zu öffnen. Und so fangen sie an, ihm – auf ihre ganz eigene Weise – zu erzählen, warum es sich lohnt herauszukommen und wie man mit unserer komplexen und komplizierten Welt voll schlechter Nachrichten zurechtkommen kann.
Gwendolin Soublin hat ein Stück geschrieben, das mehr als einmal mit einer Überraschung aufwartet. Nichts ist so, wie es am Anfang scheint, und doch hat alles mit allem zu tun. Ein echter Krimi. Und ein Stück Realität: Denn die Idee, "Und alles" zu schreiben, kam der Autorin, als sie selbst von der ständigen Berichterstattung über Kriege, Klimakrise und dekadente Präsidenten überfordert war. Sie hat junge Menschen zu ihren Ängsten und Hoffnungen befragt. Deren Antworten waren die Grundlage für dieses empowernde Stück, das, so die Einladung des Theaters in Konstanz, nicht nur mitten ins Herz, sondern zudem auch den Nerv der Zeit trifft.
"Und alles" wurde 2022 mit dem Baden-Württembergischen Jugendtheaterpreis und dem Deutschen Kindertheaterpreis ausgezeichnet. Das Theater in Konstanz zeigt sich entsprechend sehr stolz, die deutschsprachige Erstaufführung des Stückes präsentieren zu dürfen.
Philipp Jescheck arbeitet als Regisseur (unter anderem Staatstheater Kassel, Vereinigte Bühnen Bozen, Münchner Volkstheater, Theater Effingerstrasse Bern, Tiroler Landestheater, Freie Szene München) und entwickelt partizipative Projekte mit jungen und älteren Menschen. Zuletzt entstand so beispielsweise "Die weiße Rose" mit Jugendlichen und das Antikriegsstück "Ich lebe!" an den Vereinigten Bühnen Bozen.
Am Stück mitbeteiligt sind zudem Romana Lautner als Dramaturgin, sowie Sina Barbra Gentsch und Stephanie Zimmer im Bereich Bühne und Kostüm.
Dargestellt werden die Charaktere durch Jasper Diedrichsen, Fynn Engelkes, Maëlle Giovanetti und Abenaa Prempeh.
Mehr zum Kindertheaterpreis 2022 gibt es in diesem Beitrag zu lesen:
Autor:Presseinfo aus Singen |
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