Gute 40 Minuten spiegeln sich am Ende nicht wider
Deutliche Niederlage der HSG Konstanz bei der GWD Minden

Trotz starker 40 Minuten musste sich die HSG Konstanz vergangenes Wochenende deutlich bei der GWD Minden geschlagen geben.  | Foto: Sylvia Göres
  • Trotz starker 40 Minuten musste sich die HSG Konstanz vergangenes Wochenende deutlich bei der GWD Minden geschlagen geben.
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Konstanz. Rund 40 Minuten bot die HSG Konstanz dem Tabellenzweiten GWD Minden einen Kampf auf Augenhöhe – danach schwanden die Kräfte des dezimierten Kaders, die Fehlerquote stieg merklich an und die HSG musste noch eine zu hohe 24:35 (12:15)-Niederlage hinnehmen. Am Samstag (18 Uhr) kommt nun der TuS N-Lübbecke in die Schänzle-Hölle.

Verheißungsvoller Start

Der Start war verheißungsvoll aus Konstanzer Sicht. Mathieu Fenyö traf in Überzahl zum 2:1 für seine Farben ins leere Tor, Nikita Pliuto tankte sich das erste Mal vom Kreis durch und besorgte die 3:2-Führung. Dann tauchte wieder Fenyö vor dem GWD-Tor auf und zog einen Unterarmwurf schön um seinen Gegenspieler herum zur 4:2-Führung ins Netz. Konstanz war hellwach und hielt in einer temporeichen Begegnung beim Aufstiegsfavoriten gut mit. Doch an einem solchen Tag muss alles passen, um den ehemaligen Erstligisten nicht nur ein wenig zu ärgern. Das tat es jedoch nicht. Fenyö scheiterte am Pfosten, der vermeintliche Treffer von Michel Stotz zum 7:7 fand keine Anerkennung, ebenso wie ein verwandelter Kempa-Trick zum möglichen 11:13, Malte Semisch, einer der besten seines Fachs in der 2. Bundesliga, war die ersten Male dem Posten.

Schwormstede trifft an seinem Geburtstag

Dennoch war der Konstanzer Auftritt erfrischend. Vor allem Fenyö übernahm in Abwesenheit der verletzten Felix Sproß, Christos Erifopoulos und Lars Michelberger viel Verantwortung und entwickelte viel Zug zum Tor. Ebenso wichtig für die Gelb-Blauen war Torwart Konstantin Poltrum, der langsam zum Faktor wurde. Erst parierte er einen Siebenmeter, dann entschärfte er einige schwierige Bälle und freie Würfe. Als Fenyö seine erste Pause bekam, fügte sich Luca Schwormstede hervorragend ein. An seinem 23. Geburtstag gab es im Hotel noch einen Geburtstagskuchen von Trainer Vitor Baricelli – am Abend belohnte sich der zwei Meter große Rückraumshooter mit einer gleichermaßen engagierten Deckungsleistung wie sehenswerten Vorstellung in der Offensive. Mit einem sehenswerten Doppelschlag stellte er wieder auf 8:8 und hielt zusammen mit Stotz oder Pliuto das Abwehrzentrum zusammen.

Junge Spieler übernehmen viel Verantwortung

„Wir haben eine sehr gute erste Halbzeit gespielt“, lobte Baricelli und erklärte: „Es haben viele junge Spieler Verantwortung übernommen. Mati, Luca, auch Jonas hatte ein gute Spielkontrolle.“ Allein, es fehlte wie schon so oft in dieser Saison der Lohn dafür. Aus einem 11:11 sechs Minuten vor dem Seitenwechsel konnte Konstanz nur einen 12:15-Rückstand mit in die Kabine nehmen.

Poltrum humpelt vom Spielfeld

Nach der Pause hielt Stotz sein Team im Spiel (21:19), doch nach seinem Tor zum 23:20 nach 45 Minuten mussten die Gäste langsam abreißen lassen, zumal Poltrum direkt danach humpelnd vom Spielfeld ging. Baricelli: „Wir haben ein gutes Spiel gemacht, das sich leider nicht im Ergebnis ablesen lässt. Am Ende hat uns die Kraft gefehlt. Dennoch waren viele Punkte dabei, auf die wir stolz sein können.“ Trotz ordentlicher Verteidigungsarbeit war insbesondere der elffache Torschütze Alexander Weck nicht zu kontrollieren. Selbst kleinste Räume oder Würfe aus großer Distanz versenkte der Hüne regelmäßig traumwandlerisch sicher. Mit schwindenden Kräften stieg bei der HSG die Fehlerqupte wieder deutlich an – ein gefundenes Fressen für GWD Minden, das in der Folge durch viele Konter und einfache Tore die Entscheidung herbeiführen konnte und in Florian Kranzmann einen dankbaren Abnehmer fand, der mit acht Toren in Hälfte zwei zubiss.

In der letzten Viertelstunde fehlte dem HSG-Coach die Konzentration und Cleverness bei seinen Schützlingen, die aber zunehmend im roten Bereich ankamen. „Wir waren“, meinte er, „hier oft einen Schritt zu spät in der Abwehr, waren etwas müde und haben nicht mehr die nötige Breite im Spiel gefunden.“ Bitter waren die letzten Minuten, in denen GWD noch einmal richtig ins Rollen kam und gnadenlos die Tordifferenz auf 11 ausbaute. Ein Konstanzer Höhepunkt war noch der erste Zweitliga-Treffer von U21-Spieler Tim Enninghorst zum zwischenzeitlichen 32:23.

Quelle: HSG Konstanz

Autor:

Andreas Joas aus Konstanz

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