Kooperation mit Singen hatte Kickoff
HTWG: Förderung für Transformationslabor Hochschule

Die Programmteilnehmerinnen und –teilnehmer beim Kick-Off in Berlin. Mit dabei Prof. Dr. Gunnar Schubert (oberste Reihe 5. v.li.) und Stefan Stieglat (oberste Reihe 8. v.li.) von der HTWG. | Foto: Stifterverband
  • Die Programmteilnehmerinnen und –teilnehmer beim Kick-Off in Berlin. Mit dabei Prof. Dr. Gunnar Schubert (oberste Reihe 5. v.li.) und Stefan Stieglat (oberste Reihe 8. v.li.) von der HTWG.
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Konstanz/ Singen. Der Stifterverband unterstützt den Aufbau des Reallabors zwischen Hochschule Konstanz und Stadt Singen mit dem Programm „Transformationslabor Hochschule“, wie nun als weitere Schritt ins "Real" bekannt gegeben wurde.
Die Förderung umfasst eine finanzielle Zuwendung und Prozessbegleitung.

Städte und Regionen stehen vor großen gesellschaftlichen Herausforderungen und Umbrüchen. Vernetzungsprojekte zwischen Hochschulen und regionalen Partnern können transformative Prozesse zum Erfolg führen. Das Förderprogramm „Transformationslabor Hochschule – Wissenschaft und Stadt gestalten“ des Stifterverbands will die Transformationskraft von Hochschulen in ihrer Region stärken. Insgesamt 9 von 43 deutschlandweit eingereichten Projekten haben den Zuschlag durch den Stifterverband erhalten – darunter die Kooperation zwischen HTWG Hochschule Konstanz und der Stadt Singen. Die einjährige Förderung umfasst 25.000 Euro finanzielle Zuwendungen sowie Fortbildungen und Netzwerkangebote. „Über die Förderung sowie darüber, als eine von vier Hochschulen für angewandte Wissenschaften in das Programm aufgenommen worden zu sein, freuen wir uns sehr“, so Prof. Dr. Gunnar Schubert, Vizepräsident Forschung, Transfer und Nachhaltigkeit der HTWG.

Die 2022 gestartete Transferkooperation zwischen HTWG und Singen soll Lösungen in den Handlungsfeldern Klimafreundlichkeit und Mobilität, Vernetzung und Digitalisierung sowie Bildung und Demografie hervorbringen. Als größter Transformationstreiber gilt in der wirtschaftsstarken Region mittel- bis langfristig der Bereich Klimafreundlichkeit und Mobilität. Bis 2035 will Singen klimaneutral werden. Ein ambitioniertes Ziel für die Stadt, deren energieintensive Großunternehmen 58% der Gesamtemissionen in Singen ausmachen. So liegt die Priorität der Zusammenarbeit zwischen HTWG und Singen auf Lösungsansätzen in Themen wie Dekarbonisierung, Abwärmenutzung (zur Wärmeversorgung privater Haushalte und kommunaler Gebäude), Energien von morgen und Nutzung von Wasserstoff.

Auch im Bereich Mobilität gibt es dringenden Handlungsbedarf. Aktuell verzeichnet die Stadt Singen 36.000 tägliche Pendlerbewegungen, die sich mit 13 Prozent der Emissionen in der CO2-Bilanz niederschlagen. Daher wird angestrebt, über das Reallabor auch die Entwicklung und Umsetzung neuer, intelligenter und nachhaltiger Mobilitätsformen in Singen voranzutreiben.

Strategische und operative Weiterbildung

Fachliche Kompetenzen alleine reichen nicht aus, um transformative Prozesse erfolgreich umzusetzen. Wichtig ist auch die Etablierung einer Transfer- und Transformationskultur mit motivierten Akteurinnen und Akteuren. Denn: Transformations- und Vernetzungsbedarf lässt sich weder innerhalb der Hochschule noch in Unternehmen verordnen. Transformationsmanagerinnen und -manager leisten deshalb viel Überzeugungsarbeit, um Organisationsleitungen sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern die Transferrelevanz näherzubringen und sie aktiv „mitzunehmen“. Hier setzen die Inhalte des Förderprogramms „Transformationslabor Hochschule“ an. Es umfasst sowohl strategische als auch operative Weiterbildungen, sichert durch Vernetzungsangebote den inhaltlichen Austausch zwischen den geförderten Akteuren und begleitet die Transferkooperationen bei der konkreten Umsetzung.
Im Förderprogramm werden Vertreterinnen und Vertreter von Hochschulen und ihre regionalen Partner zu Multiplikatorinnen und Multiplikatoren für transformative Prozesse mit entsprechenden Kompetenzen ausgebildet. Das Tandem des Reallabors besteht HTWG-seits aus Prof. Dr. Gunnar Schubert und Transfermanager Stefan Stieglat. Singen, die Regionalpartnerin, wird durch Johanna Volz, Leiterin der Stabstelle Klimaschutz und Klimaanpassung, vertreten. Im Rahmen der Förderung wollen sie sich beispielsweise zu Themen wie Wirkungsplanung, Zusammenarbeit und Verstetigung weiterbilden. Auch erhoffen sie sich Input methodischer Art und Best Practice Beispiele durch die Vernetzung.

Das Kick-Off Event des Programms, das Ende Mai in Berlin stattfand, bot dafür schon erste Gelegenheiten. „Der Auftakt in Berlin war sehr gewinnbringend. Neben Impulsen und der Methodenvermittlung für transformative Prozesse stand das gegenseitige Kennenlernen im Mittelpunkt. Wir freuen uns nun in den nächsten zwölf Monaten über die Begleitung durch den Stifterverband bei unserer Kooperation mit Singen und den Austausch mit den acht anderen Teams", erklärt Stefan Stieglat.

Erweiterung des Transferbereichs

Als Ort des Lernens gestaltet die Hochschule den Bereich Bildung und Demografie aktiv mit. Die exzellente akademische Ausbildung und der Ausbau wissenschaftlicher Weiterbildungen sind konkrete Maßnahmen gegen den Fachkräftemangel, die HTWG und Wirtschaft kooperativ ergreifen. Nicht zu vergessen ist der interdisziplinäre Austausch im Wissenschaftsverbund Vierländerregion Bodensee. Die HTWG hat beste Aussichten, um ihre Rolle als Transformationsbegleiterin auch über die Landesgrenzen hinaus in der Bodenseeregion auszubauen.
Die „Dritte Mission“, also die Verflechtung von Hochschule, Gesellschaft und Wirtschaft, ist integraler Bestandteil der Hochschulstrategie unter Präsidentin Prof. Dr. Sabine Rein. Die HTWG erweitert ihren Transferbereich sukzessive. Mit ihrem breiten fachlichen Angebot, das von klassischen Ingenieursdisziplinen über Informatik, Wirtschaft bis hin zu gestalterischen Themen reicht, besitzt die HTWG ideale Expertisen, um Lösungen für die vielfältigen und wechselseitigen gesellschaftlichen Herausforderungen der Bodenseeregion zu erarbeiten. Der Bereich Vernetzung und Digitalisierung wird beispielsweise zusätzlich über das an der HTWG ansässige Bodenseezentrum Innovation 4.0 abgedeckt. Hier stehen Wissensvermittlung im Bereich Digitalisierung sowie der Austausch von Wirtschaft, Wissenschaft und Politik im Fokus.

Im Struktur- und Entwicklungsplan der Hochschule sind auch die Förderung von Zukunftskompetenzen, sogenannte „Future Skills“, fest verankert. Zukunftskompetenzen umfassen persönliche, soziale und methodische Kompetenzen sowie technologische Qualifikationen. Hochschulübergreifend werden digitale und IT-Schlüsselkompetenzen vermittelt.

Quelle: Pressestelle HTWG Konstanz, Janna Heine

Autor:

Presseinfo aus Singen

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