Zukunftsaufgaben in der Pflege
Heike Baehrens im Austausch mit Pflegeexperten aus Konstanz
Konstanz. Auf Einladung der SPD-Bundestagsabgeordneten Dr. Lina Seitzl und des SPD-Landtagsabgeordneten Hans-Peter Storz tauschte sich die gesundheitspolitische Sprecherin der SPD-Bundestagsfraktion mit Pflegeexpertinnen und –experten des Landkreises aus. Im Zentrum des Fachaustauschs im Haus Urisberg der Spitalstiftung Konstanz standen innovative Lösungsansätze für die aktuellen und zukünftigen Herausforderungen in der Pflege.
Mit dem Ziel trägerübergreifend und zukunftsorientiert zusammen zu arbeiten, hat der Landkreis Konstanz 2019 eine Pflegekonferenz eingerichtet. Stefan Basel, Sozialdezernent des Landkreises betont, wie wichtig diese Vernetzung sei, um den Landkreis gemeinsam nach vorne zu bringen. „Die Zukunftsaufgaben in der Pflege können nicht von einzelnen Einrichtungen alleine gemeistert werden. Wichtig ist, dass wir gemeinsam auf allen Ebenen eng zusammenarbeiten. Der Landkreis Konstanz macht mit seiner Pflegekonferenz vor, wie gute Lösungsstrategien trägerübergreifend entwickelt werden können“, lobt die gesundheitspolitische Sprecherin, Heike Baehrens, das Konzept.
Holger Mayer, Bürgermeister der Gemeinde Hilzingen, beschäftigt sich in der Pflegekonferenz mit dem Thema „Sorgende Kommune“. Für ihn ist es eine zentrale Aufgabe der Kommunen Begegnungsorte zu schaffen, eine gute Netzwerk- und Quartierarbeit zu leisten und die Bewohnerinnen und Bewohner von Pflegeeinrichtungen mehr in die Mitte der Gesellschaft zu rücken. Für diese Aufgabe wünscht er sich aus Bund und Land Unterstützung in Form von Kampagnen und Förderprogrammen.
Die TeilnehmerInnen des Fachaustauschs sind sich einig, dass für die Anwerbung und den Erhalt von Pflegefachkräften auch ausreichend Wohnraum und Kinderbetreuungsmöglichkeiten in den Kommunen geschaffen werden müssen. Ein Positivbeispiel seien dabei die Mitarbeiterwohnungen und die Betriebskita der städtischen Spitalstiftung. Auch bei der Anwerbung und der Integration von ausländischen Fachkräften nimmt die Spitalstiftung eine Vorreiterrolle ein. Für ihre Mitarbeitenden, die 50 verschiedenen Nationalitäten angehören, bietet die Spitalstiftung Sprachkurse und Empowerment-Angebote, wie beispielsweise einen interkulturellen Stammtisch, an. Nachdem eine Teilförderung des Programms durch das Land Baden-Württemberg ausgelaufen ist, führt die Spitalstiftung es nun aus eigenen Mitteln fort. Denn Personalreferentin Franziska van Eijk und Stiftungsdirektor Andreas Voß sind überzeugt: „Das öffnet Türen und schafft Möglichkeiten, gerade in der Berufswelt.“
„Neben der Anwerbung von Fachkräften aus dem Ausland sollte auch der Wiedereinstieg und die Umschulung stärker forciert werden. Dafür müssen das Jobcenter und die Arbeitsagentur mit ins Boot zu geholt werden. Quereinstiege können, je nach Situation, auch zunächst über den Einstieg in pflegenahe Berufe ermöglicht werden, z. B. über die Alltagsbegleitung“ führt Heike Baehrens aus. Wichtig sei dabei, die Vielfalt und den Mehrwert der verschiedenen pflegerischen Berufe in den Mittelpunkt zu rücken.
Genau an dieser Stelle setzt auch die geplante Imagekampagne des Landkreises an, die im Fachaustausch von Patrick Mickler, Geschäftsführer der Kliniken Schmieder, vorgestellt wird. Die in großen Teilen durch die Mittel der Pflegekonferenz finanzierte Kampagne soll online sowie offline auf die Vielfalt der Pflegeberufe aufmerksam machen. Gleichzeitig wird sie eine anschauliche Übersicht über die im Landkreis angebotenen Pflegeberufe und Pflegeausbildungen bieten und Möglichkeiten der Kontaktaufnahme aufzeigen.
Wenn es nach dem Landtagsabgeordneten Hans-Peter Storz ginge, wäre dort bald auch die Ausbildung zur Pflegeassistenz aufgeführt. Die SPD-Landtagsfraktion hat die Schaffung einer solchen Ausbildung im Landtag beantragt. „Die grün-schwarze Landesregierung hat bei Einsetzen der neuen bundesweit eingeführten Generalistischen Pflegeausbildung verschlafen die 1-jährige Pflegehelferausbildung entsprechend anzupassen. Der Übergang in die 3-jährige Generalistische Fachkraftausbildung ist daher in Baden-Württemberg aktuell nicht mehr so einfach wie zuvor. Das muss schnell behoben werden“, so Storz. Mit B90/Die Grünen und CDU sei jedoch bislang die Mehrheit im Landesparlament gegen den Vorschlag der SPD. Gesundheitsexpertin Heike Baehrens betont, dass die Bundespolitik eine einheitliche Regelung in den Ländern unterstütze.
„Mit unserem Fachgespräch konnten wir die zentralen Probleme der Pflege lösungsorientiert diskutieren. Der übergreifende Austausch ist für die Herausforderungen der Zukunft besonders wichtig. Daher möchte ich diesen Weg auch in Zukunft gemeinsam im Landkreis weiter gehen“, resümiert die SPD-Bundestagsabgeordnete Dr. Seitzl den Austausch.
Quelle: Wahlkreisbüro Dr. Lina Seitzl, MdB
Autor:Presseinfo aus Singen |
Kommentare