Mit Festakt und Tag der offenen Tür
Der Landkreis startet in sein Jubiläumsjahr
Konstanz. Mit dem 50. Geburtstag feiert der Landkreis Konstanz in diesem Jahr ein ganz besonderes Jubiläum. Hierzu kamen, neben zahlreichen Bürgermeistern, mit Frank Hämmerle und Dr. Robert Maus auch die Vorgänger des aktuellen Landrats Zeno Danner.
"Wir haben großes Glück, dass wir in einem Landkreis leben, in dem seit 50 Jahren um kluge, wegweisende Entscheidungen im besten Sinne gerungen wird, in Einigkeit, dass es eben um die beste Lösung geht", erläuterte Landrat Zeno Danner in seiner Eröffnungsrede zum offiziellen Festakt des Jubiläums. Er verwies darin auch auf die Tatsache, dass hier "politische Konflikte nicht mit Gewalt, sondern nach demokratischen Regeln, Recht und Gesetz" gelöst werden. In Anwesenheit zahlreicher Kreistagsmitglieder und Ehrenringträger stellte er auch den harten Kampf bis zur Reform der Landkreise dar und bezeichnete diese als "das Großprojekt der damaligen Landesregierung". So wurde der damalige Landkreis Stockach aufgelöst und in die neuen Strukturen eingegliedert. "Eine Reform", die, so Danner weiter, "auf wenig Gegenliebe stieß".
Der aktuelle Landrat stellte Dr. Robert Maus, der bei dieser Reform maßgeblich beteiligt war und 1973 zum ersten Landrat gewählt wurde, besonders in den Vordergrund: "Ihnen verdanken wir es, dass aus einem schwierigen Anfang ein gemeinsamer Weg werden konnte." Im weiteren Verlauf ging er auf aktuelle Herausforderungen und Projekte, wie die kommunalen Krankenhäuser, das neue Berufsschulzentrum Konstanz sowie den Klimaschutz ein: "Das sind nur drei von vielen Beispielen, an denen wir als Landkreis derzeit und immer mit Hochdruck arbeiten - drunter tun wir's nicht."
Gleichenstein setzte den Leichenstein
Nachdem das extra für das Jubiläum gegründete Landkreisorchester Beethovens "Ode an die Freude" zum Besten gab, schritt der Konstanzer Stadtarchivar Prof. Dr. Jürgen Klöckler zu seiner gut 30-minütigen Festrede, in der er unter anderem auf die Zeit verwies, als Viktor Huber von Gleichenstein letzter Landrat in Stockach war. So habe dieser eine Vierteilung des damaligen Landkreises verhindern wollen und mit dessen Auflösung diesem "den Leichenstein gesetzt." Dieses Zitat bekam durch den zeitgleichen Glockenschlag auf dem Benediktinerplatz eine ganz besondere Note. Er selbst verbindet mit dem alten Landkreis eine ganz besondere Geschichte, so besuchte der damalige Oberamtsmann Heinz Göbel damals seinen Schulort Liggeringen. Dr. Robert Maus hob er als "Architekten des heutigen Landkreises" hervor: "Ihr Leitspruch 'It schwätze, schaffe!' ist mir bis heute in Erinnerung geblieben." Maus war ihm zufolge auch derjenige, der sich bei der Planung eines neuen Landratsgebäudes "klar für den Standort Konstanz ausgesprochen hat" und welches damals in Anlehnung an ihn als "Mausoleum" bezeichnet wurde. Der zweite Landrat, Frank Hämmerle, war derjenige, der bei seiner ersten Amtshandlung Klöckler und einem Philosophen einen wissenschaftlichen Preis verliehen hat. "Ich kann mich wirklich nicht mehr daran erinnern", entgegnete Hämmerle im Nachgespräch mit dem Stadtarchivar. Bei Zeno Danner sei die "historische Verbindung zwischen dem Hegau und Konstanz spürbar", zudem war dessen Vater auch Geschichtslehrer.
Nach dieser sehr unterhaltsamen und hoch spannenden Rede folgte mit dem Eintrag der bisherigen drei Landräte sowie den Ehrenringträgern und den anwesenden Kreistagsmitgliedern in das neu gebundene goldene Buch der nächste Teil des offiziellen Festakts.
Tag der offenen Tür
Neben diesem Festakt konnten die Bürgerinnen und Bürger beim Tag der offenen Tür des Landratsamtes die vielen Fachämter aus nächster Nähe kennenlernen. Vom Landwirtschaftsamt bis hin zum Veterinäramt waren alle vertreten. Dabei gab es beim sehr gut angenommenen Angebot neben Infoständen auch nicht wenige Mitmachaktionen wie ein Quiz des Kreisarchivs oder eine T-Wall, bei der man innerhalb einer Minute so viele aufploppende Farbfelder wie möglich wegdrücken musste. Auch für die Jüngsten war unter anderem mit einem Bällebad bei b.free sowie einer Hüpfburg beim Technischen Hilfswerk einiges geboten.
Autor:Philipp Findling aus Singen |
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