Langwieden geht in Projektierung
Windkraftvorhaben bei Zimmerholz wird wiederbelebt
Engen/Engen-Zimmerholz. Die letzte Sitzung des Gemeinderats in Engen, am Dienstagabend, 25. April, hatte einige hochkarätige Themen in petto. Hierbei wurde auch der Windkraftstandort Langwieden, der zunächst nicht weiterentwickelt wurde, wieder aktiviert.
Langwieden bei Zimmerholz war bereits 2012 als möglicher Standort für eine Windkraftanlage im Gespräch, nun trat laut der Sitzungsvorlage eine Firma auf die Stadt zu, die diesen gerne weiterentwickeln wolle. Die dortigen Bedingungen seien gut, der Ort liege sehr windgünstig, wodurch die Wirtschaftlichkeit gegeben sei und auch die Abstände zu Siedlungen und Naturschutzgebieten könne laut Stadtbauamtsleiter Matthias Distler eingehalten werden. Aufgrund von Bedenken beim Thema Naturschutz wurde Langwieden zunächst verworfen, nachdem dann im Februar dieses Jahres das "Wind-an-Land-Gesetz" der Bunderegierung in Kraft getreten ist, das den Windkraftausbau beschleunigen soll, wurden die Karten neu gemischt.
Was leistet der Standort?
Die Nabenhöhe, also die Höhe auf der die Rotoren angebracht sind, wurde für das Vorhaben auf etwa 160 Meter beziffert. Durch den zeitlichen Abstand und die technische Entwicklung seither sei die Anlage zudem beinahe "doppelt so potent, wie Verenafohren". Die vier Räder erbringen zusammen demnach etwa 48 Megawatt pro Jahr, womit der Energiebedarf Engens in Höhe von ungefähr 36 Megawatt gedeckt wäre. Für die Einspeisung dieser erbrachten Leistung werde es jedoch vermutlich noch ein Umspannwerk brauchen.
Bereits jetzt Gegenwind
In der Sitzung wurde explizit betont, dass es sich hierbei nur um die "Einleitung eines möglichen Weges" handle. Während die Stadt natürlich auch einige Vorzüge zu erwarten hat, wie die Einnahmen durch die Gewerbesteuer, waren sich die Räte einig, dass man auf Widerstand stoßen werde. Deswegen sei es neben der weiteren Entwicklung und Planung des Standortes genauso wichtig, die Meinung der Bürgerschaft einzubeziehen, etwa durch eine Bürgerbeteiligung. Die ersten Nachrichten, auch von "Nicht-Engenern", seien bereits eingetroffen, aber, so Armin Höfler weiter: "Wir leben nicht in der Zeit, um über schön oder nicht schön zu diskutieren." Bürgermeister Johannes Moser selbst ist auch nicht unbedingt begeistert vom Aussehen der Windräder. Dabei hebt er allerdings hervor, dass sich diese im Gegensatz zu anderen Anlagen in 20 Jahren förmlich restlos abbauen ließen, wenn die Versorgung durch andere und neue Technologien ersetzt werden kann.
Nach dem einstimmigen Beschluss am Dienstag liegt es nun in der Hand der an die Stadt heran getretenen Investorengruppe auf eigene Kosten weitere Untersuchungen vorzunehmen.
Autor:Anja Kurz aus Engen |
Kommentare