Zeitzeuge

Beiträge zum Thema Zeitzeuge

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Städtische Bibliotheken Singen
Auch das Leben ist eine Kunst

Am Donnerstag, 20. Oktober 2022, um 19 Uhr: Ein Anwesen mit 100-jähriger Geschichte, Schubladen voller Fotos und Briefe, Erzählungen in Büchern und der Familie. Diesen von den Stackelbergs auf dem Degenhof hinterlassenen Spuren gehen die beiden Autoren, Maria und Diderk Wirminghaus (Enkel der Stackelbergs), nach. Entstanden ist eine Collage mit vielen authentischen Zeugnissen auf die Umwälzungen des 20. Jahrhunderts.

  • Singen
  • Kathrin Reihs
  • 28.09.22
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1945 Jahre nach Christus II
Deportation mit Ziel Singen - Frucht der Versöhnung

Zu dieser Gruppe gehörten auch tausende deutscher Landsleute, die ab 1945 nach dem Einmarsch der Roten Armee aus den deutschen Ostgebieten vertrieben wurden und die in Singen eine Bleibe fanden. Darüberhinaus hatten sich viele auch durch Flucht vor der Rache der sowjetischen Besatzer auf den Weg nach Westen gemacht und kamen dann per Zufall in die Stadt am Hohentwiel. Diese Flüchtlinge und Heimatvertriebenen wurden auch in Singen und Umgebung selten mit offenen Armen aufgenommen: Ihre...

  • Raum Konstanz
  • Redaktion
  • 01.01.00
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1944 Jahre nach Christus II
Statt Frieden auf Erden - Bomben auf Singen

So galt also auch der stärkste Angriff auf Singen - ausgeführt am 1. Weihnachtsfeiertag 1944 - ganz eindeutig dem Eisenbahnknotenpunkt Singen und nicht der Singener Industrie. Aus dem vorliegenden "endgültigen Einsatzrapport Nr. 436 der 320. US-Bombergruppe" geht hervor, daß an diesem 25. Dezember 1944 um 12.23 Uhr 38 amerikanische Bomber des Typs B 26 von ihrem Stützpunkt Dijon in Frankreich gestartet waren mit dem klaren Auftrag, die "Eisenbahnbrücke Singen" (gemeint ist die Brücke über die...

  • Raum Konstanz
  • Redaktion
  • 01.01.00
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1944 Jahre nach Christus III
Die Kunst des Überlebens

Aus allem alten Holz wurden Hasenställe gebaut und kein Nagel wurde nicht nochmal verwendet. Das Futter musste freilich "organisiert" werden. "Wir bekamen damals Feldwege zugeteilt, an denen wir Gras abschneiden durften. Doch das reichte nicht. Dann ging es in einigem Abstand in die Wiesen. Immer mit der Angst, erwischt zu werden." Ausflüge zur Nahrungsbeschaffung waren damals üblich: Oft gingen der junge Friedhelm Möhrle zu Fuß bis zum Böhringer See oder Bodensee. Ein Tagesmarsch. Und auch...

  • Raum Konstanz
  • Redaktion
  • 01.01.00
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1996 Jahre nach Christus
Nach 50 Jahren: Ein unverhofftes Wiedersehen

Miletij Kastriza gehörte zu jenen russischen Zwangsarbeitern, die die Willkürherrschaft des Hitlerregimes mitten im Krieg weg vom eigenen Feld hin zum Arbeitseinsatz bei deutschen Bauern beorderte. Den jungen Weißrussen verschlug es nach Bankholzen, hier blieb er vom Juni 1942 bis zum September 1945, fand beim Bauern Gnädinger gute Aufnahme und schließlich in der Tochter des Nachbarn, Theresia Pfeifer, seine erste große Liebe. Unmittelbar nach Kriegsende entstand aus dieser Liebesbeziehung ein...

  • Raum Konstanz
  • Redaktion
  • 01.01.00
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1949 Jahre nach Christus II
Tierarzt wollte er werden, über 1000 Arbeitsplätze schuf er

Gerade 15 Jahre alt war Werner Messmer, als er 1943 als Flakhelfer nach Friedrichshafen-Bunkhofen kam. Fast nächtlich sei Friedrichshafen bombardiert worden. Und die ersten Kriegserlebnisse waren für den jungen Messmer schlimm: Die Fallschirme der abgeschossenen Piloten wurden von Granatsplittern zumeist durchlöchert, viele Piloten krachten einfach auf den Boden. Der 15jährige wurde mit dem Tod konfrontiert. Messmer kam zum Reicharbeitsdienst, wurde Kurier, und wollte schließlich Veterinär...

  • Raum Konstanz
  • Redaktion
  • 01.01.00
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1949 Jahre nach Christus I
Zu Fuß in eine neue Heimat gelaufen

Die deutschen Besatzer, die hier 1941 einmarschierten, planen zwar die Rückführung der Donauschwaben zurück ins Deutsche Reich, doch der Vormarsch der gegnerischen Armeen lässt es nicht mehr dazu kommen, obwohl die Pferdefuhrwerke für den Abtransport schon bereitstanden. Eine Odyssee begann für die Familie Ziwey. Im November übergaben die Russen die politische und militärische Macht des Gebiets an Jugoslawien, mit einem Sondergesetz wurden den hier lebenden Donauschwaben alle staatsbürgerlichen...

  • Raum Konstanz
  • Redaktion
  • 01.01.00
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1960 Jahre nach Christus
Mein Jahrzehnt: Winfried Pfeffer

1960: Ruhe, erdrückende Ruhe lag überm ganzen Land, Bundeskanzler Adenauer bereitete sich auf seinen 85. Geburtstag vor, die Hausfrauen bemühten sich um einen staubfreien Glanz auf den Gummibaumblättern und darum, mit 670 Mark Durchschnittseinkommen für einen 4-Personen-Haushalt auszukommen, was bei einem Butterpreis von 10 Mark pro Kilo nicht leicht war. Im Boli, Radolfzell 3.Kino läuft wieder mal "Tarzan - Bezwinger der Wüste". Besonders Kühne überlisten die bärbeißige Kartenabreißerin, indem...

  • Raum Konstanz
  • Redaktion
  • 01.01.00
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1964 Jahre nach Christus
Diese Stadt ist mein Zuhause geworden

Eigentlich wollte er gar nicht bleiben. Aber eine Arbeit hatte Vito Giudicepietro schnell gefunden, er hatte schon in Italien als Kraftfahrzeugmechaniker gearbeitet. Er erinnert sich: "Damals war der Singener Bahnhof so etwas, wie die Arbeitsplatzbörse für die ausländischen Arbeiter. Man stellte sich früh am Morgen auf und dann kamen die Fahrzeuge der Baufirmen und holten sich so viele Arbeiter, wie sie gerade brauchten." Das Klima zwischen den Menschen machte es einem temperamentvollen...

  • Raum Konstanz
  • Redaktion
  • 01.01.00
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1989 Jahre nach Christus
Die längste Viertelstunde seines Lebens

"Die Viertelstunde bis zum Abflug nach Düsseldorf war die längste meines Lebens." Noch immer weiß Reinhold Kinder, Schon 1957 hatte seine Schwester den gleichen Weg gewählt. Dorthin war der damals 19jährige nun unterwegs. Eine Zukunft wollte er haben, denn die wurde ihm in seiner Heimat - er stammt aus dem Erzgebirge - verwehrt. Eben weil die Schwester sich in den Westen abgesetzt hatte, gab es für Reinhold Kinder nach den Pflichtjahren in der Volksschule und zwei weiteren Jahren Oberschule...

  • Raum Konstanz
  • Redaktion
  • 01.01.00
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