Stockacher Kulturkonzept ging auf
Über 11.000 Besucher wollten Miró im Stadtmuseum erleben

Museumsleiter Johannes Waldschütz und Kulturamtsleiterin Corinna Bruggaier konnten zum Abschluss auch nochmals den jungen KünstlerInnen aus dem Logo-Wettbewerb gratulieren und sie vorstellen. Mit im Bild hier die beiden erstplatzierten Selina Sauter und  Julia Tosca Schuler. | Foto: Fiedler
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  • Museumsleiter Johannes Waldschütz und Kulturamtsleiterin Corinna Bruggaier konnten zum Abschluss auch nochmals den jungen KünstlerInnen aus dem Logo-Wettbewerb gratulieren und sie vorstellen. Mit im Bild hier die beiden erstplatzierten Selina Sauter und Julia Tosca Schuler.
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Stockach. Die freudestrahlenden Gesichter von Museumsleiter Johannes Waldschütz, Kulturamtsleiterin Corinna Bruggaier und Hauptamtsleiter Hubert Walk bei der Finissage der Ausstellung »Miró - Magie der Zeichen« hatten ihren Grund. »Das war die bisher erfolgreichste Ausstellung mit am Schluss 11.000 Besuchern«, konnte Waldschütz den Gästen dieses Abends verkünden. Alleine rund 1.000 Besucher kamen noch in der letzten Woche kurz vor Schluss, um der Magie des katalonischen Malers auf die Spur zu gehen. »Das ist besonders beachtlich, da wir im Gegensatz zum Beispiel zu Überlingen eigentlich keine Laufkundschaft haben, sondern die Menschen hier in die Stadt wegen der Ausstellung kommen«, freute ich Hubert Walk.

Seit Sonntagabend ist Miró in Stockach nun Geschichte. Seit Mai waren die Bilder und Dokumente des Malers zu sehen. Kern der Bilderschau ist die »Sammlung« Wagner, die der inzwischen verstorbene Ehrenbürger mit seiner Familie der Stadt Stockach als Leihgabe übergeben hatte und die durch die Arbeiten anderer Sammler ergänzt wurde. Auch Corinna Bruggaier zeigte sich glücklich und erleichtert zugleich. Als sie vor einem Jahr in Stockach die Leitung des Kulturamts übernahm, waren die ganzen Corona-Beschränkungen und damit verbundenen Ausfälle das Thema - und doch wurde mit viel Optimismus die Ausstellung als großes Kulturereignis für die Stadt und Region vorbereitet. Man sei schnell einig gewesen, hier »Miro für alle Sinne« anzubieten. »Wir wollten von Anfang an mehr als nur Bilder aufhängen, sondern den Künstler und seine besondere Sicht auf die Welt, der auch den Besuchern besondere Blickwinkel öffnen kann«, machte Waldschütz in seiner Bilanz deutlich. Sehr glücklich sei man vor allem über die vielen Schulklassen, die hier die Angebote mit spezielle Führungen nutzten. Insgesamt 189 Führungen habe man seit Mai durchgeführt, sogar für vier Grundschulen und sechs Kitas - insgesamt 44 für Schulklassen, die durch die Bürgerstiftung durch die Übernahme des Eintritts ermöglicht wurden. Er habe zwar 48 Führungen selbst gemacht, doch Mitarbeiterin Waltraut Blessing habe die selbe hohe Zahl erreicht. Der ausdrückliche Dank ging an alle Mitarbeitenden und Helfer, die hier auch mit zwei Weinproben in der Ausstellung, mit einem Feinschmecker-Abend im Adler Wahlwies, mit der legendären Aufführung des Nellenburg-Gymnasiums mit ihrem »Theater der Träume« im Foyer und in der Ausstellung, oder Tanzvorführungen wie zwei Gottesdiensten das Stockacher Miró-Jahr markierten. Auch an Katharine Hübner von der Tourist-Info erging da ein dicker Dank. »Wir waren alles zusammen ein tolles Team«, so Johannes Waldschütz und Corinna Bruggaier.

Logo-Versteigerung

Zum Abschluss ging es auch gleich noch mal an den Anfang des Projekts, als SchülerInnen dazu aufgerufen waren, das Stockacher »S« im Stil von Miro neu zu gestalten. Für die jungen KünstlerInnen gab es einen Katalog der Ausstellung als zusätzlichen Dank. Die beiden Erstplatzierten Selina Sauter und Julia Tosca Schuler wurden nochmal vom Museumsleiter vorgestellt mit ihren künstlerischen Ambitionen. Die Gäste der Finissage konnten dann sogar noch das ein oder andere Bild aus dem Logo-Wettbewerb ersteigern, der Erlös soll gespendet werden.

Musikalische Sonne und weißer Rauch

Auch musikalisch war die Finissage nochmals ein Leckerbissen. Yvonne Flaig, Sarah Dorell und Michael Schönberg führten das Stück »Vor der Sonne« von Rolf Rodin in drei Sätzen auf, das von einem gleichnamigen Bild von Miró inspiriert war als «neue Musik«, das an das Trio höchste Anspruche mit seinen vielen Brüchen in Tonlage wie Taktung bedeutet, aber ein wirklich spannendes Erlebnis war inmitten dieser Bilderwelt, die eben auch so kühne Zeichen waren.
Für Johannes Waldschützt war es fast schon ein kleiner Abschied, da er ja im kommenden Jahr nach Rottweil als Kreisarchivar wechselt. Man hoffe auf ein gutes Bewerberfeld für die Nachfolge und habe sich vorgenommen, dazu bis zum Jahresende weißen Rauch vom Rathaus aufsteigen zu lassen, sagte Hauptamtsleiter Hubert Walk.

Autor:

Oliver Fiedler aus Gottmadingen

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