50 Jahre Eingemeindung
Radtour mit Einblicken in Geschichte und Dorfleben

Ein Stopp der Radtour fand vor der Herz-Jesu-Kirche in Zizenhausen statt. | Foto: Corinna Bruggaier
  • Ein Stopp der Radtour fand vor der Herz-Jesu-Kirche in Zizenhausen statt.
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Stockach/-Hindelwangen/-Zizenhausen/-Hoppetenzell. Am Sonntag, 25. August, konnte Stockach mit seinen Ortsteilen nach zuletzt drei Wanderungen nun mit den Rädern erkundet werden – von Stockach nach Hindelwangen, Zizenhausen und Hoppetenzell. Unter der Leitung von Bruni Struckat (Schwarzwaldverein), die die rund zehnköpfige Gruppe anführte, starteten die Teilnehmenden um 14 Uhr in Richtung Hindelwangen. Ziel war die historische Kirche, wo Ortsvorsteher (OV) Wolf Dieter Karle einen unterhaltsamen Vortrag über die Eingemeindung und die Geschichte Hindelwangens hielt.

Die Teilnehmer bekamen interessante Geschichten zu hören, wie zum Beispiel zum Thema Grundstücke für Wohnraum, das der damalige Bürgermeister Franz Ziwey im Rahmen der Verhandlungen zur Eingemeindung dabeihatte, denn auf der Gemarkung Hindelwangen hatte man noch Platz. So wurde dann im Rahmen der Ansiedlung des Unternehmens ETO in Stockach zur Bereitstellung von Wohnraum das Haldenösch-Gebiet erschlossen, das die Einwohnerzahl des Ortsteils von vorher etwa 900 auf rund 1.500 ansteigen ließ. Heute liegt die Einwohnerzahl bei rund 1.400 Personen.

Kirche und Zugehörigkeit

Angekommen auf dem Kirchenvorplatz in Zizenhausen, berichtete hier der OV-Vertreter Sebastian Dehner, über ihre besondere Bauweise. Da der Untergrund seinerzeit keinen tragfähigen Baugrund bot, musste auf einen Kirchturm im klassischen Sinn verzichtet werden. Dieser Tatsache verdankt also die Zizenhausener Kirche diese Besonderheit. Stattdessen steht die Kirche zum Teil auf Holzpfählen. Eine Restaurierung fand 2019 statt, bei der auch neue Kirchenglocken geweiht wurden, was ein besonderes Ereignis für die Gemeinde darstellte. Dehner gab zudem einen Überblick über die Geschichte Zizenhausens, das erstmals im Jahr 1227 erwähnt wurde und im Laufe der Jahrhunderte mehrere politische Zugehörigkeiten durchlief.

Besonders erwähnenswert sind die zahlreichen aktiven Vereine, die einen großen Anteil an der aktiven Dorfgemeinschaft haben. Auch der Maibaum in Hindelwangen ist eine außergewöhnliche Attraktion, denn er wird jedes Jahr mit Schnitzereien versehen und steht dann unten am Schlossplatz. Die örtliche Bocciabahn im Schlossgarten wurde durch den Bauhof vor zwei Jahren nach Verwitterung erneuert – sie ist ein wichtiger Treffpunkt auch über Zizenhausen hinaus. Zweimal wöchentlich wird gespielt, auch mit Gästen aus Stockach, Hindelwangen und sogar Überlingen. Für Essen und Trinken ist fast immer gesorgt, wodurch diese Termine zu geselligen Treffen werden, die nicht wegzudenken wären.

Eine runde Sache

Abschließend empfing der neue Ortsvorsteher Roman Rendle die Gruppe in Hoppetenzell, ebenso mit zahlreichen Informationen zur Ortsgeschichte und Eingemeindung, wobei er in dem Zusammenhang den Zuhörern die Kirchen- und Ortschronik über Hoppetenzell von Fredy Meyer ans Herz legt. Er resümierte scherzhaft, dass es über die Jahrhunderte auch für seinen Ortsteil so viele wechselnde Zugehörigkeiten gegeben habe, dass die Eingemeindung 1974 nach Stockach dann auch nicht mehr so wild gewesen sein könne. Im Gemeinschaftshaus freuten sich die Radfahrer dann über ein liebevoll gerichtetes Vesper zur Stärkung, bevor man sich abschließend wieder auf den Rückweg nach Stockach machte.

Die Tour bot einen umfassenden Einblick in die Geschichte und das rege Dorfleben der Ortsteile und machte die Verbundenheit der Dorfbewohner mit ihren Traditionen und Vereinen deutlich. Die nächste Radtour und zugleich das Finale der diesjährigen Ortsteilbesuche nach Espasingen und Wahlwies findet statt am 13. Oktober, Treffpunkt ist um 14 Uhr am Dillplatz.

Quelle: Corinna Bruggaier, Kulturamt Stockach

Autor:

Presseinfo aus Singen

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