Lauterbach kommt erst am Nachmittag

Der Beklagte war erst mal nur von Pappe

Stockach. Mit einem Pappkameraden auf der Bühne musste das Stockacher Narrengericht beim Empfang des Beklagten Prof. Karl Lauterbach erst mal vorlieb nehmen. Um 8 Uhr habe man die Nachricht aus Berlin bekommen, dass der Regierungsflieger in Afrika hängen geblieben sei und deshalb nicht zur Verfügung stehe. Nun muss der Minister per Linienflug und über Zürich nach Stockach kommen, etwa zum Narrenbaumumzug wird er nun in Stockach erwartet.

Mit dem Ersatzobjekt musste indes auch der Krankenhaus-Förderverein sich begnügen, der sich den echten Minister vorknöpfen wollte. Dabei wollte man dem Minister aufzeigen, wie wichtig das Krankenhaus für die Stadt sei, dass der Förderverein durch die aktuellen Reformpläne akut gefährdet sieht. 

Narrenrichter Jürgen Koterzyna lobte die neue Bürgermeisterin Susen Katter indes für ihre Aussage, dass das dekorierte Bürgerhaus in der fünften Jahreszeit das wahre Zentrum der Stadt sei. Das habe ihr Vorgänger über 30 Jahre negiert, fügte Koterzyna als Spitze an.
Das Narrengericht unterstütze Ausdrücklich eine Kandidatur Katters für den Kreistag, posaunte der Narrenrichter hier auf dem Podium heraus. Zuvor überreichte er der Bürgermeisterin drei Meter Ausfahrscheine für das Parkhaus, weil sie da mal nicht rausgekommen war. Die Stadt brauche wieder ein starke Stimme im Kreistag, und wenn die nicht gehört werde, mache man wieder einen eigenen Landkreis, mit Wein ans Narrengericht als Kreisumlage.

Ohne Forderungen waren die Narren da nicht auf die Bühne gekommen. Wenn schon die Stadt die Gebühren der Vereinsstände am Schweizer Feiertag noch Ende letzten Jahres nach oben geschraubt wurden und man aus Singen höre, dass dort die Poppelezunft sogar reichlich bezuschuss werde, solle wenigsten der neue Kindergarten beim Rathaus als "Hans Kuony Kinderhaus" benannt werden, was schon mal per Fotomontage vorgestellt wurde.