Ein Tag bei der Tafel
Bürgermeisterin Katter tauscht Rathaus gegen Brötchentheke
Stockach. Für einen Tag hat Stockachs Bürgermeisterin Susen Katter ihren Arbeitsplatz im Rathaus eingetauscht und stattdessen in der Tafel ausgeholfen. Nachdem sie Ende Juli den Tafelladen bereits besucht hatte, hat die Bürgermeisterin den Entschluss gefasst, eine komplette Schicht dort mitzuarbeiten, um sich so einen besseren Eindruck zu verschaffen.
Gesagt, getan: Kürzlich hat Katter die ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer der Tafel von 13 bis 18.30 Uhr bei ihrer Arbeit unterstützt. Die Bürgermeisterin hat bei den Vorbereitungen geholfen, Gemüse hergerichtet und war erste Anlaufstelle an der Brötchentheke. Während ihres Einsatzes hat sie einiges dazugelernt, etwa wie Lebensmittel verteilt werden. Bei den süßen Stückchen zum Beispiel, gab es an diesem Tag immer nur eines pro Partei – ganz egal, ob Single oder mehrköpfige Familie. So kann die Tafel gewährleisten, dass auch diejenigen, die später kommen, das gleiche Angebot haben.
Besonders die ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern und das Gemeinschaftsgefühl unter ihnen haben die Bürgermeisterin bei ihrem Einsatz begeistert. Sie sagt: „Es ist beeindruckend, was hier Woche für Woche geleistet wird.“ Seit Februar 2021 ist die Tafel in Stockach in ihren neuen Räumlichkeiten in der Nellenburgstraße zu finden. An jeweils zwei Wochentagen ist dort geöffnet. Die ehrenamtlichen Helfer übernehmen in der Regel jeweils eine Schicht davon.
Leitung Margot Kammerlander ist an beiden Tagen aktiv. In den Tafelladen kommen ausschließlich gespendete Lebensmittel. Das Ziel der Tafel ist es in erster Linie, Menschen zu helfen. Gleichzeitig können so aber auch Lebensmittel vor dem Wegwerfen gerettet werden. Während ihrer Schicht hat die Bürgermeisterin viele unterschiedliche Menschen bedient. Sie sagt: „Es waren alle sehr freundlich, dankbar und haben sich über die ein oder andere Leckerei gefreut, auch wenn ich ab und zu nein sagen musste.“
Nach ihrer Mitarbeit ist Katter sicher, dass es nicht ihre letzte Schicht bei der Tafel gewesen ist. „Nach diesem Tag weiß ich mein Glück, mein Privileg, welches ich und meine Familie genießen, noch mehr zu schätzen. Genauso bin ich dankbar dafür, dass es immer noch Menschen in unserer Gesellschaft gibt, die sich der Unterstützung bedürftiger Menschen verschreiben“, sagt sie.
Quelle: Stadt Stockach
Autor:Presseinfo aus Singen |
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