Wegweisende Erinnerungen aus über 55 Jahren
Wie es kam, dass wir jetzt 55 plus 1 Jahr feiern
Sommer 2023: Einige im Team kommen auf die Idee, dass das Wochenblatt ja eigentlich 55 Jahre alt ist dieses Jahr – Schnapszahl, und in dieser kurzlebigen Zeit ein Jubiläum. Auch wenn früher nur 25, 50, 75 und 100 Jahre Jubiläen waren. Aber das war früher. Man ist heute ja froh, wenn man es wieder ein Jahr gut geschafft hat. So weit so gut, wir haben uns also daran gemacht, eine Jubiläumsausgabe zu planen, im sonstigen Dauerkrisenkampf dieser Zeiten freilich ohne zu rechnen, ob 55 überhaupt stimmt. Aus der Redaktion plötzlich der Hinweis: Wir waren letztes Jahr 55 Jahre … Und letztes Jahr haben wir das Jubiläum verschwitzt. Warum? Krisenmanagement. Papierpreisexplosion, Bürokratie und jede Menge weitere Krisen, die bei uns oder bei unseren Kunden eingeschlagen sind und einschlagen.
Also das Projekt abblasen?
Nein: Die Lust daran, jede Menge spannenden Lesestoff aus der Region und darin gute Werbeplätze für unsere Kunden zu bieten, siegte. Und wir entschieden uns dafür, 55 Jahre plus 1 Jahr zum Anlass einer Sonderausgabe werden zu lassen, die jetzt als Nikolausgeschenk in Ihrem Briefkasten steckte.
Auch aus Dankbarkeit wollten wir das: Weil wir reich beschenkt wurden in den letzten 55 plus einem Jahren: Mit Vertrauen und Aufträgen unserer Kunden und Kundinnen, fordernden und dankbaren Leserinnen und Lesern, treu und verlässlich arbeitenden Zusteller*innen, loyalen Kolleginnen und Kollegen, mit denen wir uns vielen Widernissen stellen durften und für das eine oder andere Quentchen Glück, das man braucht, um so viele Jahre gut durchzukommen.
In den Artikeln auf dieser Seite lesen Sie, liebe Leserinnen und Leser, Porträts, Erinnerungen und Orte. Individuelle Sichtweisen, die zeigen, wie vielfältig unsere Region ist, weil es so viele Menschen hier gibt, die jeweils ihre Antworten gefunden haben, sich auf ihre Art beeindrucken haben lassen, auf ihre Art geleistet haben, auf ihre Art Fragen stellen.
Vielleicht mögen Sie sich jetzt fragen, ob das in dieser Zeit nicht falsch ist, weil es doch um Zukunft gehen muss. Wir sehen es anders: Frei nach Viktor Frankl ist die einzige Sicherheit, die wir Menschen haben, das, was schon gelebt ist. Unsere Vergangenheit. Sie ist als Schatz in der Kornkammer des Lebens. Und wenn wir in die Zukunft schauen wollen, dann im Bewusstsein dieses Schatzes. Weil wir mit der Bewertung dessen, was war, Entscheidungen über die Zukunft treffen können und müssen.
Viel Freude Ihnen bei der Lektüre
Carmen Frese, Verlegerin und Anatol Hennig, Herausgeber mit dem gesamten Wochenblatt- und Zustellteam.
Hier geht es zur Themenseite unserer Jubiläumsausgabe.
Autor:Anatol Hennig aus Singen |
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