Tricks bei Werbung und Kundengewinnung
Meinen IBAN gebe ich nicht her!

Glückliche Gewinner sehen wir jeden Abend im Fernsehen. Und plötzlich liegt auch noch eine Einladung zum Renten-Lotto bei der Morgenpost auf dem Tisch! Endlich bin ich daran! 150 000 Euro winken. Aber, wo ist der Trick? Sie wollen etwas von mir! Gutes? Wohl kaum! Nach längerem Telefonat wird klar: Sie wollen meinen IBAN! Aber genau den gebe ich nicht her! Damit gibt es dann auch keine Teilnahme am kostenlosen abendlichen Samstag-Lotto!

Mißtrauen ist angesagt, wenn es um Marketing-Maßnahmen in der Werbung und bei der Kundengewinnung geht. Alles wollen angeblich nur mein Bestes, doch das gebe ich ihnen nicht freiwillig! Nach meiner IBAN-Verweigerung kommt die Frage nach der Kundennummer nicht mehr! Mit meiner Einschätzung lag ich offenbar schief. Aber vielleicht kommt es noch: Aber eine Genehmigung zur Werbung am Telefon habe ich nicht erteilt! Sie wurde auch nicht gefragt. Der Gesetzgeber hat den dauernden Werbeanrufen einen Riegel vorgeschoben. Das mögen Verbraucherschützer bejubeln, doch der Werbebranche fällt umgehend Neues zur Umgehung ein. Bei E-mails merkt man es: Wir werden zur Annahme von Werbung animiert! Da lockt die Traumreise! Angepriesen werden Sonderpreise als Gewinne. Sollte man die Werbung nicht mehr erhalten wollen, reicht ein Tastendruck zur Abmeldung. Zugegeben: Der Button ist nicht immer leicht zu finden!

Manchmal aber hängt die nächste Fußangel rechts am Straßenrand am Baum! Nicht unbedingt am Boden – eher zwei Meter höher!

Ich bin irritiert, was ich da lese! Ich dachte, mein Lieblingscircus sei aufgelöst. Und jetzt soll er in Singen zu Gast sein? Während der Fahrt zur Reha in Singen konnte ich es nur dürftig lesen: „Circus Barnum“! Ich fragte meine Frau: „Barum“ oder „Barnum“? Zu Gerd Siemoneit-Barum hatte ich über Jahre einen besonderen Kontakt: Er hatte in Singen einmal eine neue Nummer im Programm. Meine Fotos davon gefielen ihm, ich schenkte ihm die Negative! Daraus wurde auch ein dauerhafter Kontakt im Pressewagen. Daraus wurde zuletzt auch ein Interview mit Tochter Rebecca. Sie beschloss 2008 den Tournee-Plan. Die Tiere am Standort Einbeck übernahm der Circus Charles Knie. Aber Rebecca blieb das Projekt Weihnachtscircus! Aber „Barnum“? Mit dem kann mein Herr Google auch nichts anfangen!

Ich erinnerte mich an eine Festzelt-Veranstaltung in den 70er Jahren in Singen. Eine Band mit dem Namen „Jaskon five“ trat im Festzelt auf. Das machte mich neugierig. Die wollte ich hören und sehen! Und natürlich fotografieren. Was ich im Festzelt vorfand, war eher traurig, das Publikum wie die Musik! Was da vorne ablief, war eine traurige Imitation einer späteren Legende: Die Jackson-Geschwister! Sie waren damals schon berühmt, aber die Singener Festzelt-Truppe gestaltete sich eher als Trauerspiel! Aber im Gedächtnis ist es mir geblieben. Ja, so wirken Tricksereien mit getürkten Namen nach! Und so ging es mir jetzt mit „Barnum“! Die entscheidende Frage ist, ob die große Circus-Tradition nicht wieder unter ähnlichem Namen weiterlebt? Das könnte ja sein? Oder doch nicht? Die Hoffnung lebt eben doch weiter – und sie stirbt zuletzt.

Also, meinen IBAN gebe ich nicht her! Da höre ich auf, an das Gute im Menschen zu glauben! Da bin ich auch am Telefon gleich energisch! Meine Telefonnummer wollte der Gesprächsteilnehmer dann nicht mehr wissen. Plötzlich ließ er alle Hoffnung fahren! Oder doch nicht? Letzte Zweifel bleiben.

Von Hans Paul Lichtwald

- Redaktion

Autor:

Redaktion aus Singen

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

2 folgen diesem Profil

Kommentare

Kommentare sind deaktiviert.
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.