Fragebögen an zufällig ausgewählte Haushalte verschickt

Wegeprotokoll von 4.000 Bürgern

Singen. Viele Singenerinnen und Singener erhalten in diesen Tagen einen dicken Brief von der Stadtverwaltung. Eine Haushaltsbefragung soll Aufschluss über die Verkehrsbedürfnisse und die Verkehrsgewohnheiten der Bevölkerung geben. Dazu wurden 4.000 zufällig ausgewählte Haushalte in Singen angeschrieben und von Oberbürgermeister Häusler um Mithilfe gebeten. Die Bürgerinnen und Bürger sollen für einen ausgewählten Stichtag ein Wegeprotokoll erstellen, sprich alle zurückgelegten Wege - etwa zur Arbeit, zum Einkaufen, zum Arzt oder zum Besuch von Freunden in den dafür übersandten Fragebögen festhalten.

„Uns interessiert besonders, welche Wegstrecken mit welchem Verkehrsmittel zurückgelegt werden“, erläutert der städtische Klimaschutzmanager Markus Zipf. „Nur so erfahren wir, welche Anteile Auto, Bus, Rad oder das zu Fuß gehen haben.“ Zusätzlich werden die Bürger auch nach ihren Einstellungen und Motiven bezüglich der Verkehrssituation in Singen befragt.

Die Stadt arbeitet hier mit dem Büro „R+T Ingenieure für Verkehrsplanung“ mit Sitz in Darmstadt zusammen, das seit über 35 Jahren öffentliche und private Auftragnehmer bei verkehrlichen Fragestellungen berät. Es führt in diesem Zusammenhang regelmäßig Haushaltsbefragungen zum Mobilitätsverhalten durch. Die Befragungsinhalte und -methoden werden nach den bundesweiten „Empfehlungen für Verkehrserhebungen“ durchgeführt und ausgewertet und sind mit dem Datenschutzbeauftragten der Stadt Singen abgestimmt. Auf der Basis der Erhebung können Stadt und R+T Ziele und Maßnahmen entwickeln, die das Radfahren oder die Nutzung des Stadtbusses gezielt fördern. „Bisher tappen wir hier im Dunkeln, weil wir nicht genau wissen, ob wir mit den gewählten Maßnahmen überhaupt Verlagerungseffekte hin zu klimafreundlichen Verkehrsmitteln erreichen“, so Zipf.

Ganz generell verfolgt das Singener Mobilitätskonzept das Ziel, die verkehrsbedingten Schadstoffe zu reduzieren und wird daher aus dem Fördertopf der Nationalen Klimaschutzinitiative mit 70.000 Euro gefördert. Alle aus dem Konzept heraus entwickelten Maßnahmen werden mit Blick darauf bewertet, welchen Beitrag sie zur Entlastung des Klimas, konkret zur Vermeidung von Treibhausgasen, leisten.

Im Singener Stadtentwicklungsprozess (ISEK) haben Bürgerinnen und Bürger die Notwendigkeit eines Mobilitätskonzepts formuliert, das die Verkehrsbelastung durch den motorisierten Individualverkehr reduzieren hilft. Als besonders drängend wurde immer wieder die Innenstadt mit dem hohen Parksuchverkehr genannt. Für Rückfragen steht zur Verfügung: Stadt Singen, Klimaschutzmanager, Markus Zipf, Hohgarten 2, 78224 Singen, Telefon 07731/85-316, E-Mail: markus.zipf(at)singen.de Das Stichwort: Wegeprotokoll

Die 4.000 Haushalte haben je nach Zufallsauswahl entweder den 24. April, den 26. April oder den 3. Mai als Stichtag für ihr Wegeprotokoll. Alle im Haushalt lebenden Personen im Alter ab zehn Jahren können die Fragebögen ausfüllen. Die Beantwortung der Fragen und die Angabe der Daten ist freiwillig. Die Angaben werden zu statistischen/planerischen Zwecken verwendet, werden vertraulich behandelt und anonymisiert ausgewertet. Vielköpfige Haushalte können weitere Fragebögen beziehen unter: www.mobilitaetskonzept.singen.de

- Stefan Mohr