"Mauerläufer" vom Gems Theater
Was sagen wir denen - die vor der Mauer stehen?

Der Applaus spiegelte die Begeisterung für die Theatergruppe der Gems wider, auch wenn die Mauern zwischen den Welten auf der Bühne ganz schön nachdenklich machten. | Foto: Karin Leyhe-Schröpfer
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  • Der Applaus spiegelte die Begeisterung für die Theatergruppe der Gems wider, auch wenn die Mauern zwischen den Welten auf der Bühne ganz schön nachdenklich machten.
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Singen. Eine Collage besteht aus einzelnen Fragmenten die zusammengefügt werden und dann ein Gesamtkunstwerk bilden. Genau dieses wurde in dem Theaterstück "Mauerläufer" in der GEMS umgesetzt von der Theatergruppe des Kulturzentrums, die sich da´für "internationalisiert" hatte. Das Stück erntete viel Applaus von einem begeisterten Publikum. Aber kann man überhaupt das Wörtchen Begeisterung bei so einer zum Nachdenken anregenden Aufführung ansprechen?

Schließlich geht es beim "Mauerläufer", was auch eine Vogelart ist, Es geht um Flucht, Vertreibung, um die Souveränität von Staaten, um Erderhitzung und die Klimakatastrophe, um Terrorismus, Propaganda und Ideologien - eben so alles, was einen an Mauern treibt und vor die Frage stellt: Geht es weiter? Ist das das Ende. Was könnte auf einer anderen Seite sein und gibt es die Überhaupt?

Statt Gemeinsamkeiten haben die sogenannten "Mauerläufer" - Flüchtige, das Ziel die Mauern zu unterlaufen. Und das Ziel - ein Neuanfang, als ein eventueller Beginn, das Leben neu zu starten. Auf der anderen Seite der Mauer.

Verschiedene auf Video festgehaltene Lebensgeschichten von ehemaligen Flüchtlingen, sei es aus Afghanistan, Bosnien, Ghana oder auch die ehemals in den 50er Jahren aus den "Ostgebieten" Geflüchteten wurde thematisiert. Sich da auch mit der Geschichte zu beschäftigen, tut Not, machen diese Bilder überdeutlich. Denn es sind nicht "irgendwelche" aus den Fernsehen, sondern solche, die im Hier angekommen sind.

Die vor den Mauern stehen, auf ihnen das Gleichgewicht suchen, den Sprung, den Flug oder die Flucht wagen müssen
oder wollen - was sagen wir ihnen? Zu welcher Zeit? Eine Frage die dann jeder für sich beantworten müsste um daraus wieder ein "wir" zu machen.

Mitgewirkt haben: Zahidullah Abdi, Anna Bartlau, Elisabeth Bleiker, Norbert Eckert, Claudia Geier, Claudia Mbianda, Bernd Oswald, Xuchui Sun, und Sava Vinokic.
Projektkoordination - Melanie Patzke, Choreographie - Leander Kämpf, Technische  Leitung - Andreas Thomann, Bühnentechnik Siggi Kieninger.
Das Projekt Transnationale Geschichte wurde von der Europäischen Union im Rahmen des ERASMUS+ Programms - Leitaktion 2: Strategische Partnerschaft gefördert.

Autor:

Karin Leyhe-Schröpfer aus Singen

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