Haldenwang-Schule
Viel Spaß und einige Sorgen beim Tag der offenen Tür

Der Schulchor Konfettis unter Leitung von Melinda Liebermann begrüßte die Gäste zum Tag der offenen Tür in der Haldenwang-Schule. | Foto: Tobias Lange
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Singen. So voll ist die Haldenwang-Schule sicherlich selten. Doch zum Tag der offenen Tür am Sonntag, 24. November, war die sonderpädagogische Einrichtung der Treffpunkt für Schülerinnen und Schüler mit ihren Familien, Freunde der Schule und Unterstützer.

Geboten wurde ein buntes Programm: Ein Auftritt des Schülerchors Konfettis, der die vielen Besucherinnen und Besucher willkommen hieß, ein Auftritt der inklusiven Tanzgruppe "Together One" aus Volkertshausen, ein Besuch von der Zirkus AG des Friedrich-Wöhler Gymnasiums, Weihnachtsbasteln, Spiele, kulinarische Genüsse und mehr. Eigentlich scheint die Welt in Ordnung zu sein in der Haldenwang-Schule und Schulleiter Daniel Baerwind bezeichnete sie dann auch als die "mit den besten Schülerinnen und Schülern, die Sie sich vorstellen können". Und es stand auch zweifellos der Spaß der kleinen und großen Besucher im Vordergrund. Doch machte es der stellvertretende Schulleiter, Udo Klaiber, deutlich: Es war ein schönes Fest in einer schwierigen Zeit.

So mischte sich zu den vielen Dankesworten an das Kollegium, die Eltern und Unterstützer auch Kritik an die Entscheidungsträger in der Politik. "DIe Lehrerversorgung ist absolut unzureichend", betonte Alexandra Guldin als Vertreterin des Elterbeirats. So mussten die Schulstunden von eigentlich 34 auf 28 gekürzt werden, was Auswirkungen auf die Bildung der Kinder habe und berufstätigen Eltern Probleme bereite.

Sie ärgerte sich darüber, dass ein offener Brief, der unter anderem an die Parteien der Landesregierung gegangen ist, unbeantwortet geblieben sei. Kinder hätten ein Recht auf Bildung und es sei Aufgabe des Staates, die Rahmenbedingungen dafür zu schaffen. Um dem Anliegen zu mehr Aufmerksamkeit zu verhelfen, wurde am Tag der offenen Tür eine Unterschriftenaktion gestartet.

"Ich mache mir in vielen Bereichen große Sorgen", sagte auch Schulleiter Baerwind. Das Team arbeite dauerhaft im Krisenmodus und treffe dabei auf scheinbar fehlendes Interesse bei den Entscheidungsträgern. Das Land Baden-Württemberg habe ein gutes sonderpädagogisches Schulsystem, habe es aber in den vergangenen Jahren ausgehöhlt. "Am Umgang mit den vermeintlich Schwächeren einer Gesellschaft wird auch deren Wert gemessen", betonte Daniel Baerwind. Doch er vermisse eine Empörung über die Zustände.

Auf der anderen Seite war es dem Schulleiter dann aber auch ein Anliegen, denen zu danken, die die Schule unterstützen: dem Kollegium und den Mitarbeiter der Einrichtung, dem Förderverein und der Haldenwang-Stiftung und den FSJ-Leistenden. "WIr suchen immer FSJ und wir werden sie auf Händen tragen", versprach der Schulleiter. "Hier vor Ort wird tolle Arbeit geleistet, hier vor Ort arbeiten wir zusammen. Das ist das, was uns trägt."

Patrick Grundmüller vom Schul-Förderverein nutzte die Gunst der Stunde, um das 30-jährige Bestehen des Vereins anzukündigen, das am 4. Juli 2025 mit "Soul Machine" und am 6. Juli mit einer Gruppe der Südwestdeutschen Philharmonie gefeiert wird.

Autor:

Tobias Lange aus Singen

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