Neues Projekt des Theaters "tACTlos" in der Gems
"Stell dir vor, es wäre Krieg - und er wäre hier"
Singen. Die Story ist schon eine Provokation: "Stell dir vor, es ist Krieg - nicht irgendwo weit weg, sondern hier in Singen." Die demokratische Politik ist gescheitert und faschistische Diktaturen haben die Macht übernommen. Du bist auf der Flucht und lässt alles hinter dir. Dein Vater will mit deiner Familie nach Ägypten fliehen, um dort ein neues Leben aufzubauen. Es ist nicht einfach, aber ihr habt Glück und bekommt Asyl, auch wenn das Land eigentlich keine weiteren Flüchtlinge aufnehmen möchte." Das von den 23 SchauspielerInnen der Theater AG aus einem Monolog von Janne Teller aus Schweden aus einem Monolog entwickelte Stück, wird auch das Publikum "in die Flucht schlagen", denn gespielt wird mitten im Saal. Die Premiere findet am Donnerstag, 25. Mai, 18 Uhr, statt. Wegen des begrenzten Kartenkontingents wird der Vorverkauf für die Vorstellungen dringend empfohlen. Weitere Vorstellungen sind am Freitag, 26. Mai, und Samstag, 27. Mai, jeweils um 18 und 20 Uhr im Saal der Gems.
"Endlich seid ihr in Sicherheit, deine Eltern dürfen Arbeit suchen, deine Schwester in die Schule gehen. Du hingegen bist für die Schule inzwischen zu alt. Vor fünf Jahren hattest du dir deine Zukunft noch ganz anders vorgestellt, wolltest studieren gehen. Jetzt schlägst du dich irgendwie durch. Du fühlst du dich als Außenseiter, sehnst dich nach zu Hause. Doch wo ist das?"- ist die Frage die hier immer wieder von neuem gestellt wird. Es ist ja sozusagen die Umkehr dessen, was bei uns immer wieder von neuem diskutiert wird - die Angst vor dem "Fremden" bei uns, die unsere Welt verändern könnten. Und werden wir zu "Fremden" für andere.
Die Bestsellerautorin Janne Teller wagt mit ihrem Text ein aufrüttelndes Gedankenexperiment, das die Theatergruppe tACTlos des Friedrich-Wöhler-Gymnasiums in ein bewegtes und bewegendes Theatererlebnis überträgt. Das Publikum wird quasi zur Hauptfigur und begibt sich auf eine emotionale Reise, die es ihm ermöglicht, das Schicksal von Flüchtlingen unmittelbar nachzuempfinden. Dabei geht es um Mitmenschlichkeit und Respekt und um die Bereitschaft, offen aufeinander zuzugehen, wird von den SchauspielerInnen unterstrichen, die dafür seit Anfang des Jahres schon heftig am Proben sind.
Autor:Oliver Fiedler aus Gottmadingen |
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