Stimmungsvolle Abschlussfeier der Zeppelin-Realschule in Singen

Positive Bekanntschaften brauchen keinen Akku

Singen. Gebührend gefeiert wurden sie und sozusagen „mit Brief und Siegel“ verabschiedete der Rektor der Zeppelin Realschule, Gerhard Schlosser, 72 Schülerinnen und Schüler am vergangenen Freitagabend in eine Welt, in der sie hoffentlich alle glücklich werden. Zum Anlass dieses Wunsches nahm Schlosser im Bürgersaal des Singener Rathauses das Buch „Anleitung zum Unglücklichsein“ von Paul Watzlawick. Es regte den Rektor zum Nachdenken an, was die Absolventinnen und Absolventen an seiner Schule hoffentlich nicht gelernt hätten: durch Ausgrenzung anderer das eigene Selbstbewusstsein zu stärken oder frei nach dem Motto zu agieren, Schuld wären immer nur die anderen. Auch sollten sie nicht gelernt haben, das Internet sei ihr bester Vertrauter, sondern dass gute Freundschaften unersetzbar wären. Denn „positive Kontakte zu euren Mitmenschen brauchen keinen Akku, sind daher nie leer und inhaltslos und schon gar nicht durch Technik zu ersetzen“, so Schlosser. Zudem appellierte er an ihre Team-Eigenschaften, sich also kooperativ und kritikfähig sowie tolerant und engagiert einzubringen, anstatt auf andere zu hoffen. Es könne schon sein, dass man in sechs Jahren Schule vor lauter Alltag den Zweck von Schule vergesse, aber „ihr könnt nicht nur stolz darauf sein, was ihr gelernt habt, sondern auch darauf, was ihr nicht gelernt habt.“ Insofern hofft Schlosser, dass alle nun in guter Erinnerung an ihre Schule und mit Risikobereitschaft und Engagement ins Leben gehen.

Wegweisend leitete anschließend die stellvertretende Elternbeirätin Daniela Aberle-Heine ihre Worte an die Schülerinnen und Schüler ein, denn das Lernen höre nie auf. Auch sie würde immer noch lernen. Doch obwohl sie einen Wahrsagerkurs besuchte, konnte ihre Kugel den Absolventinnen und Absolventen nicht die Frage nach dem nun richtigen Weg beantworten. Dazu bräuchten sie Mut: Mut zu Fehlern, Mut, Dinge offen anzusprechen oder Mut, Entscheidungen selbst zu treffen.

Mut bewiesen Schülerinnen und Schüler der Abschlussklassen, als sie sich dem Publikum des Abends stellten. Nachdem die Klassensprecher auf ihre sechs Schuljahre an der ZRS zurückblickten mit Klassenfahrten, Projekten und der Erinnerung an die harte Arbeit, die sich schließlich aber doch ausgezahlt hätte mit dem Erhalt der mittleren Reife, begeisterten Leann Steffensen und Adriana Zecevic mit leisen wie sensiblen Tönen ihrer Stimme sowie mit der Gitarre. Nikolay Kovachev brachte mit seinem Beatbox-Partner Krasimir Kirov das Publikum in Schwung und Lisa Pelikan und Carina Gnädig intonierten instrumental das Stück „Fantasy for flute und clarinet“ für das Publikum. Musiklehrer Florian Kunemann sorgte mit seinen Schülern Lukas Weck an der Trompete, Nico Hermann am Saxophon und Kevin Schädler am Cajon sowie Sophia Adam (Gesang) für eine feierliche wie gelungene Abrundung des musikalischen Programms.

Folgende Schüler erhielten für besondere Leistungen Preise: Als Klassenbeste wurden Aycan Dayan (10a), Carina Gnädig und Judith Künz (10b) sowie Luis Welte, Leann Steffensen und Katharina Römer (10c) ausgezeichnet. Luis Welte (10c) erhielt den Fachpreis in Deutsch. Den Fachpreis in Mathematik und Technik erhielt Adrian Sailer (10c). Genauso erfolgreich war Patrik Störk (10b), der sich die Fachpreise in Englisch und Bildender Kunst erarbeitete. In den Fächern NWA und Technik erhielt Paul Kiener (10c) die Fachpreise. Gleich drei Fachpreise räumte Aycan Dayan ab. Er erhielt die Fachpreise in Mathematik, Französisch und NWA. In MUM erhielt den Fachpreis Lea Oostinga (10c), in Ethik Nelli Derr (10a). In evangelischer Religion teilten sich den Preis Lucas Nestmann und Justin Zimmermann (beide 10a). Adriana Zecevic (10a) erhielt den Fachpreis in katholischer Religion, im Fach EWG erhielt ihn Carina Gnädig (10b), in Geschichte Stanislav Schuchart, in Sport Efe Tugrul (10b) und Irina Kazanzev (10c).