Neues Logo und Homepage vorgestellt
Hospizzentrum nimmt immer mehr Formen an
Singen. Das Hospizzentrum des Landkreises »Horizont« nimmt immer mehr Konturen an. Nachdem vor einem Jahr die GmbH eingetragen wurde, sind die Rohbauarbeiten in der Wetzsteinvilla fertig. »Wir wollen im Herbst einziehen«, freut sich die Vorsitzende des Hospizvereins, Irmgard Schellhammer beim Pressegespräch am Montag. Neben den 45 Ehrenamtlichen und drei Hauptamtlichen des Hospizvereins wird die seit September tätige SAPV (Palliativ daheim) in die Wetzsteinvilla Platz finden. Sieben Krankenschwester und Ärzte in Rufbereitschaft betreuen die Todkranken. Hierdurch kann der Wunsch nach Sterben zuhause besser erfüllt werden, so Schellhammer. Vorteil ist dabei auch, dass Palliativ daheim in den Altenpflegeheimen tätig werden kann.
Wie Geschäftsführer Wolfgang Heintschel ergänzte, gehe er von einem Spatenstich für das stationäre Hospiz im Juli aus – geplant sei die Eröffnung im Herbst 2018. Kosten für das Gesamtprojekt sind mit 6,5 Millionen Euro veranschlagt.
Für ein gemeinsames Auftreten und um die »Einzigartigkeit des Projekts herauszustellen«, wurde jetzt eine gemeinsame Marke für das Hospizzentrum vorgestellt, erklärte Christian Grams (Diakonie). Gemäß der Identität »Leben bis zuletzt« wurde mit einer Marketingagentur in Ulm ein positives, fröhliches und buntes Logo entwickelt. Bewusst sollte es »keine Trauerweide« sein, bemerkte Heitschel, der auf die regen Diskussionen im Vorfeld verwies. Die sechs Grunddienste unterscheiden sich in der Farbgebung, wobei alle Farben im Gesamtlogo aufgegriffen werden: So ist das stationäre Hospiz in gedecktem Blau, der Hospizverein in Anlehnung an die Bundesorganisation gelb-orange und »Palliativ daheim« durch zwei angedeutete Reifen gut zu erkennen.
Weitere Säulen des Hospizzentrums sind das Café Horizont, Kultur und Bildung sowie der interkulturelle Trauerort. Dieser soll auf 100 Quadratmetern mit eigenem Zugang von der Hegaustraße einen Raum der Trauer für alle Menschen sein. Denn Tod, Sterben und Trauer kann als zentrale menschliche Erfahrung ein Ansatzpunkt für Integration, Begegnung und Neuanfang sein. Ob Flüchtlinge oder Menschen aus den unterschiedlichsten Kulturen und Religionen können im interkulturellen Trauerort einen Ort der Geborgenheit finden. Eine Förderung von 100.000 Euro kommt hierfür von der Stiftung Baden Württemberg.
Neben Spenden, auch zur Deckung der Betriebskosten, ist das Hospizzentrum auch auf ehrenamtliche Helfer angewiesen. Wie Irmgard Schellhammer weiß, sind beispielsweise in Friedrichshafen von ihnen 300 Stunden monatlich zu leisten.
Mehr Informationen zum Hospizzentrum im Landkreis bietet ein Flyer sowie die seit Freitag freigeschaltete Homepage www.horizont-hospizzentrum.de
- Stefan Mohr
Autor:Redaktion aus Singen |
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