Bau des „MAC“ geht in die Zielgerade
Götterdämmerung in Singen
Singen (of). Noch rund einen Monat muss sich die Region bis zur Eröffnung des neuen „Museum Art & Cars“ gedulden, das am 24. November seine Pforten erstmals mit einem Tag der offenen Türe für Interessierte öffnet. Vieles in dem neuen Museum ist bereits fertig, gegenwärtig wird noch das Cafe eingerichtet und die Außenanlagen gerichtet. Die Vorfreude wächst auf das neue Highlight in Singen.
Am Freitag präsentierte das Bauherrenpaar Gabriela Unbehaun-Maier und Hermann Maier das architektonische Konzept, das in einem sehr umfangreichen Prozess zusammen mit Architekt Daniel Binder entwickelt wurde. „Viele dachten am Anfang, jetzt baut der Maier hier ein Autohaus, um seine Oldtimer und ein paar Bilder auszustellen“, scherzte Hermann Maier zur Begrüßung. Tatsächlich hatte man sich am Anfang dieser Überlegungen die großen Automobilmuseen angeschaut, doch es sollte eben mehr draus werden. „Wenn wir hier Kunst zeigen wollen und Autos, die wir ebenfalls als Kunstwerke sehen, dann muss auch das Gebäude ein Kunstwerk sein.“ Und das ist es nun auch geworden. Daniel Binder zeigte auf, wie man dem Gedanken, hier ein Haus in den Köpfen entstand, das natürlich bewahren soll was in ihm steckt. Doch es sollte auch die Hegauer Berge wiederspiegeln, besonders den Phonolitkegel des Hohentwiel und auch den Eindruck erwecken, als sei es der Erde entwachsen. Dafür wurden die Wellenformen gewählt die auch das Geschiebe der Eiszeiten symbolisieren. „Wir sind das erste neue Museum, das ohne eine Klimaanlage auskommt“ unterstreicht Hermann Maier. Denn hier wurden alte Bautechniken angewendet, wie im Schaffhauser Museum Allerheiligen, wo dank starker Mauern eben auch keine moderne Klimatechnik nötig ist, um für die Bilder optimale Bedingungen zu schaffen. Möglich wurde das durch die von Anfang an enge Zusammenarbeit mit dem Unternehmen „Stockmeister“, kurz „Sto“. Spezielle Ziegelsteine und ein noch speziellerer Putz wurden für dieses Objekt entwickelt, auf der Basis uralter Rezepte. Karin Kunert vom Unternehmen „Sto“ begleitete die Bauherren bei diesem Prozess. „Nicht nur eine uralte Putztechnik wurde für die Aussenwände entwickelt, auch in den Innenräume wurden die Farben speziell für die Lichtwirkung der Räume gemischt. „Das MAC ist auch das erste Museum, das komplett mit neuer LED-Technik beleuchtet wird, was eine genaue Steuerung der Farbtemperaturen für die Bilder zulässt“, freut sich Hermann Maier.
Singens OB Bernd Häusler, der auch im Vorstand der Südwestdeutschen Kunststiftung sitzt, die ihr Archiv in dem Museum einrichtet, denkt gerne an die ersten Gedanken zurück, die man zusammen entwickelte. „Das neue Museum ist ein gewaltiger Schritt für die Kulturstadt Singen. Wir wollen es auch durch einen Skulpturenpfad mit unserem Kunstmuseum verbinden“, kündigt er an. „Die Stadt hat hier bisher nichts als das Grundstück und die Kosten für einen Kanalanschluss einbringen müssen“, freut er sich.
Welche Kunst hier bald zu sehen sein ist, werden die Macher bald vorstellen. Zum Thema Autos lüftete Hermann Maier schon ein wenig das Geheimnis. Denn es ist gelungen, absolute Raritäten aus den Archiven des Museum Schlumpf in Mulhouse im Elsaß für ein halbes Jahr ausgeliehen zu bekommen, die danach vielleicht nie wieder öffentlich ausgestellt werden.
Autor:Oliver Fiedler aus Gottmadingen |
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