Neues Angebot des Babyforums in Kooperation mit dem SKF und der Diakonie/ Bürgerstiftung macht Anschubfinanzierung
Freie Hebammensprechstunde in Singen
Singen. Noch keine Hebamme gefunden, aber der Zeitpunkt der Geburt steht vor der Türe? Immer mehr Frauen aus der Region spüren den bundesweiten Hebammenmangel auch am eigenen Leib. Das Wochenbett steht bevor, aber es fehlt die kompetente Ansprechpartnerin. Das Babyforum des Landkreises, das sich den frühen Hilfen und der Netzwerkarbeit verschrieben hat, schafft deshalb in Zusammenarbeit mit den Schwangerenberatungsstellen des Sozialdienstes Katholischer Frauen (SKF) und des Diakonischen Werkes Abhilfe. Sie bieten seit diesem Frühjahr jeden Mittwoch in den Räumen des SKF, im Kardinal Bea Haus in Singen (Theodor-Hanloser-Straße 5), eine freie Hebammensprechstunde an. Ohne Voranmeldung können zwischen 15 und 17 Uhr Schwangere und Mütter mit ihren Sorgen und Anliegen und Babies vorbei kommen.
Das Angebot ist kostenlos, die Finanzierung im ersten Jahr teilen sich das Babyforum und die Bürgerstiftung, die froh ist, mit einer Anschubfinanzierung über 3.000 Euro für das Jahr 2017 mithelfen zu können, dass Mütter in Not eine Anlaufstelle haben. „Weil uns das Konzept überzeugt hat, haben wir sofort Ja gesagt“, erklärten beim Vor-Ort-Termin Anfang April Ingrid Hempel, Vorsitzende des Stiftungsrates, und Martin Spitznagel, Vorstandsvorsitzender der Bürgerstiftung.
Die erste Vorsitzende des SKF Singen, Josefine Felgenhauer, zeigte mit Freude den eigens dafür hergerichteten Raum, der dank Sachspenden von Babyland ausgestattet werden konnte. SKF und Diakonie tragen die Raummiete und die Nebenkosten, das Babyforum finanziert gemeinsam mit der Bürgerstiftung die Kosten für die Hebamme und die Materalkosten im ersten Jahr.
Prof. Andreas Trotter, Vorsitzender des 2007 gegründeten Babyforums und Chefarzt der Singener Kinderklinik, lobte die gute Zusammenarbeit aller Netzwerkpartner. Und er betonte die Wichtigkeit des Angebots: rund ein Drittel der betroffenen Frauen in Singen und Umgebung sind ohne Wochenbettbetreuung. Wer sich nicht frühzeitig kümmert und vorausschauend plant, geht leer aus. In der Singener Klinik kümmert sich eine Koordinatorin darum, jene Mütter herauszufiltern, die Hilfe nötig haben und führen sie dem Netzwerk zu, so dass Mutter und Kind gut versorgt sind, lobte Trotter. Er ist vom neuen Angebot überzeugt, denn es ist niederschwellig, verlässlich, fix und kostenlos für die Hilfesuchenden. Die freie Hebammensprechstunde füllt damit eine echte Versorgungslücke.
INFO www.bayforum-landkreis-konstanz.de und www.skf-singen.de
Autor:Oliver Fiedler aus Gottmadingen |
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