Bürgermedaille für Manfred Lange beim Neujahrsempfang
Es brummt in Singen weiter
Singen. Die starke Bautätigkeit unter dem Hohentwiel stand im Mittelpunkt der Rede von Oberbürgermeister Bernd Häusler beim Neujahrsempfang in der mit 1.185 Zuschauern voll besetzten Stadthalle am Freitagabend. Aufhorchen ließen die Bemerkungen des Rathauschefs zur »Knöpflewies«, »Off-Wiese« und der Ärzteversorgung in Singen.
Anschließend verlieh Häusler dem THW-Ortsbeauftragte, Manfred Lange, die Singener Bürgermedaille. Vor 48 Jahren in das THW eingetreten, führt er die Hilfsorganisation unter dem Hohentwiel seit 1992, indem er sich der Aufgabe mit Haut und Haaren verschrieben hat.
Zu Beginn seiner Rede hob Häusler die Bedeutung der Kultur in Singen hervor. »Neben Wohnen, Arbeiten und Einkaufen, ist das Thema Kultur ein weiterer und sehr wichtiger Standortvorteil« für Singen, so der OB. Er erinnerte zudem an das erfolgreiche Kulturjahr »Singen im Takt« mit über 20.000 Zuschauern und hob die Eröffnung des MAC II 2019 als »weitere kulturellen Leuchtturm« hervor.
Aufgrund des größten Bauvorhabens Singens mit Cano und der gleichzeitig stattfindenden Neugestaltung des Bahnhofsvorplatzes bat Häusler weiter um Verständnis wegen Lärm und Behinderungen. Im Oktober 2020 solle die Eröffnung des Cano sein, erklärte er in seiner Rede.Auch die Bundespolizei werde auf dem Bahnhofsplatz ihr neues Zuhause bekommen, kündigte der OB an.
Schon in diesem Jahr werde das Hospiz eröffnet auch der Herz-Jesu-Platz mit 75 öffentlichen Tiefgaragenplätzen nehme immer mehr Gestalt an. Für die Sicherheit im Maggi-Tunnel werde dieser in Zukunft videoüberwacht. Ärgerlich sei für ihn, die Einstellung der Menschen, die einfach Müll wegschmeißen, obwohl die Stadt noch nie so viele Mülleimer hätte.
Der Oberbürgermeister warb für eine andere Mobilität und hob das preiswerte Mehrfahrkartenticket für umgerechnet 1,32 Euro pro Fahrt ab März im Stadtbus hervor. Er betonte, dass die geplante Fahrradstraße in der Nordstadt ein Pilotprojekt sei. Der geplante Neubau eines Parkhauses an der Julius-Bührer-Straße durch eine private Investorengemeinschaft und der Grundsatzbeschluss des Gemeinderates zu einem Parkhaus mit 300 Stellplätzen sind zudem geplant.
In den letzten fünf Jahren seien 1.000 Wohneinheiten genehmigt worden, zeigte der OB auf, dass in der Stadt Singen Wohnungsbau hohe Bedeutung habe. »Wir werden in diesem Tempo weitermachen müssen«. Das Beispiel des »innovativen Wohnprojekts« Knöpfleswies zeige aber auch, dass es gerade bei innerstädtischer Nachverdichtung zu Interessenskonflikten käme. Auch beim von Bürgern vorgeschlagene Alternativstandort der »Offwiese« mit 500 kostenlosen Stellplätzen kollidieren die Interessen der Bürger.
»Ich sehe mit Sorge, dass viele Hausärzte in den nächsten Jahren in den Ruhestand gehen und es schwierig sei, von Fachärzten angenommen zu werden, sprach Häusler zum Ende seiner Rede ein großes mögliches Problemfeld der Zukunft an. Er versprach nach Lösungen zu suchen, wie die Stadt die Ansiedlung von Haus- und Fachärzten unterstützen könne.
Zur besten Unterhaltung beim Neujahrsempfang trugen zur Freude der Zuschauer die »Dramatischen Vier« bei, die auch beim Narrenspiegel der Poppele-Zunft zu sehen sein werden. Viel Applaus bekamen auch das Schweizer Artistik-Duo Einz. Musikalsich begleitet von der Dieter Rühland Band gingen die Einnahmen von 4.000 Euro zu gleichen Teilen an das Kinderheim sowie an die Vesperkirche.
- Stefan Mohr
Autor:Redaktion aus Singen |
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