Leserbrief zu den »Spaziergängen«
»Spaziergänge per App«
Zu unserem Schwerpunktthema »Spaziergänge« in der Ausgabe von 19. Januar, erreichte uns folgende Leserreaktion:
»Mit großem Interesse habe ich Ihre Gedanken und Empfehlungen zum Thema ›Spaziergänge‹ gelesen. Wer sich da so alles zusammenfindet und anbiedert – niemand weiß es genau. Nur eines ist sicher, da tummeln sich offensichtlich Mitmenschen, die dort beileibe nichts zu suchen haben und nur unsere demokratische Grundordnung untergraben wollen. Es geht natürlich zu weit, wenn sich jetzt auch noch Repräsentanten demokratisch gewählter Parteien erdreisten, sich unter unbescholtene Demonstranten zu mischen, nur weil diese glauben, sie seien im Recht. Ein Recht an sich gibt es nicht, Recht hat immer der, der Recht bekommt, wie meine Oma schon sagte. Recht bedeutet Rechtfertigung bzw. Rechthaberei. Es ist nicht wie bei Mathe, wo bekanntlich 1 + 1 immer 2 ist. Deshalb hier meine Empfehlungen für diese Spaziergänger: Als Zeitgenosse mit DDR-Vergangenheit würde ich vorschlagen, dass sich all diese Leute einem ordentlichen Eignungstest bei dafür zuständigen Organen zu unterziehen haben. Die Berechtigung für Spaziergänge und dergleichen könnte dann in einer App dokumentiert werden, die ebenfalls den zuständigen Organen auf Verlangen vorzuzeigen ist. Notwendig dazu wäre allerdings die Schaffung eines entsprechenden Ministeriums mit Außenstellen in allen Städten und Gemeinden. Wie das funktionieren kann, dazu könnten ehemalige SED-Kader mit IM-Erfahrung Tipps geben. Oder vielleicht noch besser: Man passt das Grundrecht auf Versammlungsfreiheit dahingehend an, dass man dieses selbstverständlich vorbehaltlos garantiert, allerdings mit der Einschränkung, dass Versammlungen an der frischen Luft nur zugelassen werden, wenn daran nicht mehr als eine Person teilnimmt. So hätte man auch bei künftig unerwünschtem Verhalten ein erprobtes Werkzeug zu Hand, um anders denkende und verblendete Staatsbürger auf den rechten Weg zu führen.
Im Interesse von Gedankenfreiheit bitte ich um Abdruck meiner Vorschläge.«
Mit freundlichen Grüßen
Bernd Wähner, Gaienhofen
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Autor:Redaktion aus Singen |
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