Große Momente beim Musikverein Rielasingen-Arlen

Dank voller Kontraste mit gleich vier Dirigenten

Rielasingen-Worblingen. Der Musikverein Rielasingen-Arlen wollte in diesem Jahr "Kontraste" wagen mit seinem Jahreskonzert und machte es im Vorfeld auch recht spannend, was das in Tönen bedeuten würde. Spannend daran, dass hier gleich vier Dirigenten das sehr abwechslungsreiche Programm musikalisch in Szene setzten, was schon mal für ganz spezielle Kontraste sorgte.

Die Jugend zum Start

Zum Start in der Talwiesenhalle legte das neue Jugendorchester ArRiWo, das seit Anfang des Jahres zusammen von den Musikvereinen Worblingen und Rielasingen-Arlen unter der Leitung von Christian Gommel geführt wird, schon mal richtig munter los. Unter anderem mit den Höhepunkten aus der Filmmusik des Streifens "La La Land" oder einem Medley der größten Hits von "Lady Gaga" oder den "Movie Adventures" von John Williams, die schon ganz schön anspruchsvoll in der Inszenierung sind. Doch das machte auch deutlich, wie gut es ist, hier Talente zusammenzuführen. Klar, dass das Publikum nach der trefflichen Darbietung eine Zugabe wollte. Und die bekam es, der Jahreszeit entsprechend, mit "Rudolph the Rednosed Reindeer".

Danach wurde es auf der Bühne der Talwiesenhalle schon richtig eng vor lauter Musikern, die hier gleich schon mal mit der Ouvertüre aus "Ross Roy" von Jacob de Haan in die hundertjährige Geschichte einer Schule in Australien mit sinfonischer Qualität entführten, unter der Leitung von Helmut Matt. Dieser machte den Platz am Dirigentenpult aber schon gleich frei für Vicente Sierra Marte aus Valencia, der als Lehrer der Ten-Brink-Schule im Frühjahr mit seiner Trompete zum Musikverein gestoßen war. Mit einem sehr schmissigen Streifzug durch "The Phantom of the Opera" bot der hier nicht nur ein Kontrastprogramm, sondern riss auch das Publikum von den Stühlen riss, was mit einem frenetischen Applaus gewürdigt wurde. "Es tut den Musikern wirklich gut, hier auch andere Handschriften erleben zu können", meinte Helmut Matt dazu.

80er Parade

Und schon der nächste Kontrast, mit "Proud Mary", dem von Tina Turner gemachten "ewigen Hit" von Creedence Clearwater Revival aus den 1960ern in einer Version von Rob van Reijmersdal für Blasmusik. Das begeisterte das Publikum weiter, zumal die Musiker hier durch Lisa Stark mit ihrer präsenten Stimme perfekt unterstützt wurden. Eine Parade der großen Hits der 80er mit Liedern wie "Dein ist mein ganzes Herz", "Wunder geschehen" oder dem "Major Tom" von Peter Schilling war eine richtige Stimmungsbombe. Und wieder ein starker Wechsel, in die goldene Zeit der Hits von Herb Albert, mit dem dann unter der Leitung von Christian Keller hier "Easy Listening" mit feiner Jazznote zelebriert wurde. Das können die Musiker des Musikvereins Rielasingen-Arlen halt mit links, war in der sicheren Führung spürbar. Und wieder zurück zum Edelpop von "Toto" wieder unter Helmut Matt und als weiterer Kontrast das "Hey Jude" von den Beatles zum Mitsingen als wirklich stimmungsvolles Finale. Die Zugabe wurde mit dem Volksstück "Dankeschön" und winkenden Musikern dann noch mal richtig emotional, denn auch das Publikum gehört zu solch einem besonderen Konzert einfach mit dazu und kann die Musiker beflügeln, sodass es noch einen kleinen Nachschlag von "Proud Mary" geben sollte.

Das Konzert wurde natürlich auch genutzt, für langjähriges Musizieren zu danken. Der Vorsitzende des Musikvereins, Marc Busshart und Frank Bruschinsky vom Blasmusikverband Hegau-Bodensee ehrten Christian Keller für 30 Jahre aktive Blasmusik, Bärbel Schoch und Oliver Weißenrieder für ganze 50 Jahre, zudem Rainer Baum hier als Schriftführer des Vereins seit 20 Jahren, mit Urkunden und dem Kaiserin-Sissi-Marsch. Der Abend wird sicher vielen als richtiges Glanzstück - voller schöner Kontraste - in Erinnerung bleiben.