50. Todestag von Jean-Paul Schmitz in Stille
Der rheinische Expressionist am See
Öhningen/ Singen. Im letzten Jahr wurde viel Wirbel um den 50. Todestag von Otto Dix gemacht, um einen anderen der »Höri-Künstler« blieb es etwas stiller: am 13. Juni, jährte sich der Todestag von Jean-Paul Schmitz zum 50. Mal.
Schmitz, Jahrgang 1899, ist übrigens auf dem Friedhof in Öhningen-Wangen bestattet worden. Ein schöner Blick in einen Teil seines so erfrischend expressiven Werks mit »französischem Strich« kann gegenwärtig in der aktuellen Jubiläumsausstellung des Kunstmuseum Singen erlebt werden, denn Jean-Paul Schmitz ist hier gleich mit vier Arbeiten in der prominent besetzten Schau vertreten, die angesichts der Corona-Unterbrechung noch bis Anfang September zu sehen sein wird. In 2017 hatte das Singener Kunstmuseum unter der Leitung von Christoph Bauer eine große Retrospektive an Hommage an Jean-Paul Schmitz mit vielen Bildern aus dem Nachlass gezeigt.
Schmitz hatte in seinen jungen Jahren in Düsseldorf eine strahlende Zukunft vor sich, eine Zeit in der er auch Otto Dix dort kennen lernte. Die national-sozialistische Kulturpolitik, die Dienstverpflichtung zum Zollgrenzschutz im Elsass 1943–45, der 2. Weltkrieg, der Verlust großer Teile des Frühwerks im Luftkrieg (1945), die Evakuierung und die Not der Nachkriegszeit markieren die Zäsur in Schmitz´ Vita. Zuvor schon, ab 1934, versuchte er – zusammen mit seiner Frau, der Malerin Ilse Schmitz (1904– 1979), geborene Pieper – Deutschland zu verlassen und in den Süden auszuweichen. Ausbrüche nach Rom und Griechenland waren temporär, zum »Licht tanken«. Dort jedoch holte der Krieg die Eheleute endgültig ein, zwang sie 1941 zur Rückkehr nach Berlin und zum Umzug in den Hotzenwald. Nach zwei vergeblichen Versuchen gelang erst 1949 der Umzug nach Wangen und die Höri-Phase konnte beginnen, in der er die Helligkeit Griechenlands hier am See auf die Leinwand brachte. Das was von ihm für uns bleibt. Mehr auch unter www.jean-paul-schmitz.de
Autor:Oliver Fiedler aus Gottmadingen |
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