Spatenstich zur Erweiterung des Kinderhauses
Der Kita-Standort Böhringen expandiert weiter

Freuen sich auf die Erweiterung des Kinderhaus Böhringen (von links): Ralf Wiedemann (Technische Betriebe), Bürgermeisterin Monika Laule, Architekt Gerhard Maier, Kinderhaus-Leiterin Annika Kloss, OB Simon Gröger, Ortsvortsteher Bernhard Diehl sowie Brigitte Reichmann und Madeleine Gilli (beide Fachbereich Bildung, Jugend und Sport). | Foto: Philipp Findling
  • Freuen sich auf die Erweiterung des Kinderhaus Böhringen (von links): Ralf Wiedemann (Technische Betriebe), Bürgermeisterin Monika Laule, Architekt Gerhard Maier, Kinderhaus-Leiterin Annika Kloss, OB Simon Gröger, Ortsvortsteher Bernhard Diehl sowie Brigitte Reichmann und Madeleine Gilli (beide Fachbereich Bildung, Jugend und Sport).
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Radolfzell-Böhringen. Die Lage in Sachen Kinderbetreuung hat sich in Radolfzell in letzter Zeit stabilisiert. Ein weiterer Schritt wurde nun am 8. April beim Spatenstich zur Erweiterung des im Oktober 2020 errichteten Kinderhaus Böhringen gemacht.

Viele Gespräche habe man mit dem zuständigen Fachbereich Bildung, Jugend und Sport sowie den Gesamtelternbeiräten und Kita-Leitungen geführt, erläuterte OB Simon Gröger zu Beginn. "Dabei konnten wir seit 2019 nun mittlerweile 194 neue Betreuungsplätze schaffen." Doch auch darüber hinaus möchte man sich nicht auf den Lorbeeren ausruhen, sondern zusehen, dass man die Arbeitsbedingungen weiter verbessern kann und als Arbeitgeber attraktiv werde. "Der Zuzug junger Familien sowie ein erhöhter Bedarf spielen bei der Realisierung neuer Plätze wichtige Rollen", so Gröger. Für ihn sei es hierbei wichtig, durch den Ausbau des Betreuungsangebots die lokale Wirtschaft und deren Personal zu unterstützen.

"Böhringen expandiert sehr stark", betonte Bürgermeisterin Monika Laule. So habe man unter anderem mit der AWO beim Montessori Kinderhaus und dem Kinderschutzbund Konstanz beim Kinderhaus Netzfeldwies eine große Trägervielfalt vorzuweisen. "Es bleibt finanziell weiterhin eine große Herausforderung", verwies die Bürgermeisterin auf die rund 10 Millionen Euro, welche die Stadt jährlich in die Kinderbetreuungsstätten investiert. Da man die mit vier Millionen Euro geplante Aufstockung der U3-Betreuung "Entdeckerkiste" aus finanziellen Gründen nicht in den Haushalt mitaufnahm, zog man nun die mit Kosten von zwei Millionen Euro halb so teure Erweiterung des Kinderhaus Böhringen vor. "Hierbei entstehen 20 neue U3-Betreuungsplätze", merkte Laule an. Hierfür musste man Plätze in der Nordstadt abbauen, um sie an diesem Standort in Böhringen zu integrieren und am Ende auf dann fünf Gruppen im Kinderhaus zu kommen.

Nachhaltige Bauweise

Im Folgenden gab Ralf Wiedemann von den Technischen Betrieben Radolfzell einen kurzen Rück- und Ausblick auf die Erweiterung des Kinderhauses, welche wie beim Bestandsbau durch das Büro Bauraum Konstanz um Architekt Gerhard Maier erfolgt. "Die Erweiterung schließt dabei nördlich an den bestehenden Kindergarten an und wird auf Höhe der Piazza zusammentreffen." Zudem werden beide Gebäude im Bereich der bisherigen Terrasse mittels einem Spielflur miteinander verbunden.
"Hierdurch entsteht eine zusätzliche Nutzfläche von rund 310 Quadratmetern", erzählt Wiedemann. Beim Anbau selbst achtet man dabei auch auf Nachhaltigkeit, wie er weiter verriet, so werde dieser in Holzständerbauweise errichtet. "Des Weiteren bestehen die Deckenelemente größtenteils aus hochwertigen Holzkastenelementen, die gleichzeitig zur Verbesserung der Raumakustik in den Gruppenräumen beitragen." Bezogen auf den Außenbereich konnte Ralf Wiedemann mitteilen, dass ein Teil der Spielgeräte bereits in den Garten auf der Ostseite verlagert wurden, sodass "bei den Kindern während der Bauzeit keine Langeweile aufkommt".
Eine Fertigstellung des Erweiterungsbaus sei laut Wiedemann für Ende dieses Jahres geplant, damit dem Bezug der neuen Räume nichts im Wege stehe. "Bereits Anfang März konnten wir schon mit den Erdarbeiten beginnen."

Neugierige Kinder

Die Leiterin des Kinderhaus Böhringen, Annika Kloss, ist erstaunt darüber, wie schnell die Erweiterung schon über die Bühne geht, so wurde ihr bei ihrem Amtsantritt im September 2023 versichert, dass man das Projekt erst in vier bis fünf Jahren anpacken wolle. "Das habe ich so zuvor noch nirgends erlebt." Bei allen Architekten und Beteiligten habe sie das Gefühl, dass alles richtig gemacht werde. Dabei seien vor allem die Kinder derzeit sehr neugierig, was den nun entsteht. "Hierbei schaue ich täglich in viele leuchtende Kinderaugen." Per Mail sowie über eine Leinwand im Haus werden die Eltern zudem über den aktuellen Stand des Baus informiert. Da mit der Erweiterung zusätzlich vier bis fünf Arbeitskräfte neu dazustoßen, müsse man zudem die Konzeption der Betreuung überarbeiten.
Auch Ortsvorsteher Bernhard Diehl freut sich sehr über die nun erfolgende Erweiterung des früheren Sorgenkindes. "Hiermit wird ein Mehrwert für alle Familien vor Ort geschaffen."

Autor:

Philipp Findling aus Singen

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