Drei Ehrenringe verliehen
Öhninger Gemeinderat konstituiert sich mit deutlichen Wehen
Öhningen. Deutliche Geburtswehen hatte der Öhninger Gemeinderat bei seiner Konstituierung am Dienstagabend - zum Glück mit einem doch befriedeten Ende. Zuvor wurden durch die Gemeinde neben den Ehrungen für die langjährigen und ausscheidenden Gemeinderäte nach langer Zeit auch drei Ehrenringe übergeben an Barbara Schäfer sowie die ausscheidenden Ortsvorsteher Wolfgang Menzer (Schienen) und Bruno Bohner (Wangen).
Sehr lange wurde um die Besetzung der Ausschüsse gerungen, was angesichts von sechs im Gemeinderat vertretenen Listen bei sechs Sitzen in den drei zentralen Ausschüssen für Finanzen, Bauen, Touristik und Kultur und der Sitzanteile über die Verteilerschlüssel schlichtweg nicht lösbar war. Das Problem: das "Netzwerk" ist mit 10,7 Prozent der Stimmen nur noch mit Andrea Dix im Gremium vertreten, konnte damit aber in keinem der Ausschüsse vertreten sein.
Die Grüne Liste wiederum, die auch mit Klaus Erich Rudolf Becker nur einen Sitz erobern konnte, hatte sich im Vorfeld mit den Vertretern der Freien Bürgerliste (FBL), Frank Leitner, Dr. Markus Eiglsperger und Michael Otto, zur Zählgemeinschaft vereint, was als zweitstärkste Block im Gemeinderat dann auch den Zugang zu den Ausschüssen in Absprache vorab ermöglichte.
Das harte Ringen begann, die Vertreter der Initiative Gegenwind (IGW), Justus Wolf und Thorsten Otterbach, zückten die Taschenrechner und meinten, dass aufgrund des Wahlergebnisses eigentlich ein Sitz für Andrea Dix drin sein müsste. Dem widersprach Bürgermeister Andreas Schmid deutlich, denn die Verteilschlüssel basierten eben auf der Sitzverteilung nach dem Kommunalrecht. Und das lasse sich bei der Größe des Gremiums nicht absolut perfekt mit den Vertretungen in den Ausschüssen abbilden. Mehrfach wurde auf den Schriftverkehr vor der Sitzung verwiesen, mit der Bitte, sich bitte im Vorfeld miteinander zu einigen, um gerade solche Situationen zu vermeiden.
Die IGW-Vertreter zogen ihre Abstimmung zum Vorgehen zurück, sodass im zweiten Anlauf auf einzelne Wahlen verzichtet werden konnte. Nun einigten sich die beiden Vertreterinnen der "Neuen Liste", Eva Straub und Christine Maria Schäfer, mit Andrea Dix darüber, zwar keine Zählgemeinschaft bilden zu wollen, aber jeweils einen Platz in den Ausschüssen für die Vertreterin des Netzwerks zur Verfügung zu stellen, beim Tourismus- und Kulturausschuss sogar den ordentlichen Sitz und nicht die Stellvertretung.
Einfacher war es dann bei den weiteren Ausschüssen und Kommissionen, in denen es vor allem um Sachentscheidungen geht. Und auch bei der Wahl der Bürgermeisterstellvertreter hatte es im Vorfeld doch gute Kontakte gegeben: zum ersten Bürgermeisterstellvertreter wurde Bruno Schnur gewählt, als zweite Stellvertreterin Eva Straub. Hier hatte die Zählgemeinschaft FBL Grüne auf ihr Vorschlagsrecht als zweitstärkste Kraft verzichtet, sodass die Vertreterin der NL das repräsentative Amt übernahm.
Letzter Akt der Sitzung war noch die Bestätigung der Wahlen der neuen Ortsvorsteher: In Schienen ist das Mairele Jung, die hier ohne Mandat für das Amt erkoren wurde. In Wangen wird "Neubürger" Klaus Sturm, der aus Gaienhofen zugezogen war, der neue Ortsvorsteher. Seine Stellvertreterin ist Deborah Wolf. Und das wird als weiterer Erfolg der "Neuen Liste" gesehen, bei der nur Frauen angetreten waren.
Viele Ehrungen in der Sitzung
Ehrungen und Verabschiedungen waren ein Punkt gleich am Anfang. Für zehn Jahre im Amt wurden Simon Klose, Bruno Schur, Eva Straub, Alex Dietrich, und Vera Floetenmeyer-Löbe, für 20 Jahre Andrea Dix und Stefan Singer, für 25 Jahre Michael Otto und für 30 Jahre Gerhard Wiedenbach geehrt.
Autor:Oliver Fiedler aus Gottmadingen |
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