Antonio Zecca und Angela Becker-Fuhr in Öhningen
Kein Nachruf auf Venedig - aber ein Ausrufezeichen

Angela Becker-Fuhr und Antonio Zecca beim "Tod des Gondoliere" vor der Kirche in Öhningen, wo sie zur Museumsnacht eine eigene Aktion durchführten. | Foto: Fiedler
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Öhningen. Im Rahmen der Museumsnacht Hegau-Schaffhausen wurde in diesem Jahr auch Öhningen mit der Kirche St. Hippolyt, erstmals zum Kunstort - allerdings durch die private Initiative der beiden Maler Antonio Zecca und Angela Becker-Fuhr, die hier ihre doch innigen Beziehungen zur Lagunenstadt zum Ausdruck brachten, welche in diesen Jahren eher als sterbend durch den "Overtourism" portraitiert wird. 
Freilich, mit sterben hat die Ausstellung schon etwas zu tun. Antonio Zecca hatte auf dem Platz vor der Kirche einen "Godoloiere" in Gold, aber wie einen Sensenmann platziert. Denn die würden immer weniger, sind nur nur "Show" die man zwar sehen will als Tourist, denen aber doch dann der Preis für die Fahrt zu teuer ist. Seine Verehrung zu der Stadt, die natürlich auch für die "Biennale" steht, die er regelmäßig, manchmal sogar mehrmals jährlich besucht, kommt in der Kirche mit weiteren Portraits der "Godoliere" zum Ausdruck, der er auf Leinwandfahnen, in Zeichnungen auf dem Boden oder gar in Skizzen aus Kaffee, in bemalten Kacheln und inzwischen sogar in Muranio-Glas hier vorführt in diesem Aktion, die genau auf diesen Abend beschränkt war.
Das Thema Venedig wurde zusammen mit der Malerin Angela Becker-Fuhr entwickelt, die ebenfalls eine innige Beziehung zu Venedig hat. Schon mit sieben Jahren ging es mit ihrem Vater Curth Georg Becker erstmals in die Lagungenstadt, und danach viele Male immer wieder. Auch heute noch ist die "Biennale" eines der großen Highligts für sie, und sie dann die Touristenströme bestens umschiffen, um "ihr" Venedig lebendig zu halten, das in vielen hier ausgestellten Bildern auf über 40 Jahren gewürdigt wird, und denen es gelingt, die Liebe zur Stadt im Wasser abseits der üblichen Klischees auf den Betrachter zu übertragen, zum Beispiel mit Szenen der Überfahrt auf die Toteninsel San Michele, oder manchen Lichterszenen, die genau die Stimmung dieser doch einzigartigen Kulturstadt einfangen.
In der Nacht musste die Ausstellung schon wieder Platz machen für den Kirchenbetrieb. Die sehr angeregten Gespräche mit den Besuchern über ihre Faszination zeigten, dass diese Aktion wohl gelungen war und ein leuchtender Stern in der Museumsnacht.

Autor:

Oliver Fiedler aus Gottmadingen

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