HSG Konstanz vor dem Duell in Balingen
„David gegen Goliath“ im Derby

Die HSG Konstanz um Gregor Thomann möchte beim Derby in Balingen mit reichlich Unterstützung des achten Mannes unbedingt gewinnen. | Foto: Peter Pisa
  • Die HSG Konstanz um Gregor Thomann möchte beim Derby in Balingen mit reichlich Unterstützung des achten Mannes unbedingt gewinnen.
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Konstanz. Mit großer Unterstützung von den Rängen, über 200 HSG-Fans werden in Balingen erwartet, kann die HSG Konstanz am Samstag, 19 Uhr, beim Bundesliga-Absteiger HBW Balingen-Weilstetten das Derby bestreiten. Der Fanclub „stockt dazu nochmal auf“ und setzt einen Doppeldecker-Fanbus ein. Dadurch sind nochmal 20 weitere Plätze für nur 15 Euro inklusive Getränke und Snacks im Bus über Christian Riether unter 0177/6510009 buchbar. Tickets sind noch über den HBW im VVK erhältlich.

„Gallier“ sind dieses Mal die Konstanzer

Viermal trafen beide Clubs in der Vergangenheit schon in der 2. Bundesliga aufeinander – viermal war der HBW siegreich. Auch dieses Mal ist die Frage nach dem Favoriten schnell beantwortet: Balingen ist nach dem Abstieg aus der 1. Bundesliga als ungeschlagener Tabellenführer die derzeit mit Abstand stärkste und beständigste Mannschaft der Liga. Die „Gallier“, sind in diesem Spiel also die Konstanzer, die als David beim Goliath ein gutes Spiel zeigen wollen. Vor allem für Gregor Thomann wird es eine überaus emotionale Rückkehr an die alte Wirkungsstätte, bei der viele Freude und die Familie auf der Tribüne mitfiebern werden. Auch Fynn Beckmann und Aron Czako trugen schon das HBW-Trikot und Lars Michelberger hatte ein kurzes Gastspiel in der Balinger Jugend, wird jedoch bereits seit 2017 bei der HSG ausgebildet. Auf der anderen Seite steht mit Patrick Volz ein gebürtiger Konstanzer im Balinger Aufgebot, der seine komplette Ausbildung bei der HSG genossen hat.

„Wir dürfen berechtigte Hoffnungen haben, dass wir ein gutes Spiel zeigen“
„Ich freue mich sehr darauf“, sagt Thomann. „Ich bin schon etwas aufgeregt und möchte mich in meiner alten Heimat von der besten Seite zeigen.“ So ist vor allem die mentale Vorbereitung für den Linkshänder nicht einfach, auch wenn er sagt: „Balingen ist nicht unser Gegner. Wenn wir Punkte holen würden, wären das krasse Punkte, die augenscheinlich bislang keiner holt.“ Verstecken möchte sich die zweitjüngste Mannschaft der Liga beim haushohen Favoriten allerdings nicht. Nach dem Aufwärtstrend der letzten Wochen mit neun Punkten in den letzten sechs Spielen glauben die Gelb-Blauen daran, dass Derbys noch einmal ihre eigenen Gesetze haben und ihre eigenen Geschichten schreiben können. In Thomanns Worten klingt das so: „Wir dürfen berechtigte Hoffnungen haben, dass wir ein gutes Spiel zeigen. Dann kann im Sport alles passieren.“

„Ein Derby bietet immer besondere Chancen“

Doch Balingen stellt eine extrem erfahrene Mannschaft mit dem deutschen Ex-Nationalspieler Felix Danner, einem starken Innenblock und guten Torhütern. Umso wichtiger wird die zahlreiche, lautstarke Unterstützung von der Tribüne. Mit Blick auf die gegen Würzburg erkämpften zwei Big Points mit der fantastischen Unterstützung in der Schänzle-Hölle lobt Jörg Lützelberger das „sehr empathische“ Konstanzer Publikum. „Unsere Fans erkennen und verstehen sofort, wann die Jungs nochmal mehr Unterstützung als ohnehin schon benötigen. Mit der ganzen Wucht der Halle, wenn alle mitgehen, drin sind und aufstehen.“ Plötzlich waren seine Spieler den einen Schritt schneller als der Gegner, der zuvor gefehlt hatte. Vor dem Vergleich auf der Schwäbischen Alb ist die Vorfreude riesengroß. Auf einen „geilen Gradmesser zu diesem Zeitpunkt“, so der HSG-Coach. „Es spielt David gegen Goliath. Das ist aber in den 60 Minuten nicht so wichtig. Ein Derby bietet immer besondere Chancen und wir können herausfinden, wie groß der Abstand tatsächlich ist.“

Danner mit 423 Erstliga-Partien

In seinem Kader, in dem Torwart Janis Boieck nach langer Verletzungspause inzwischen wieder in das Mannschaftstraining zurückgekehrt ist, stehen viele Akteure, – auch in der Startformation – die gerade ihre ersten Erfahrungen in der 2. Bundesliga sammeln, während alleine Danner auf 423 Erstliga-Partien kommt und der Kader der Württemberger mit internationalen Profis bestückt ist – zusammen mit Talenten aus dem eigenen Nachwuchs. Für Lützelberger das Beste, was die 2. Liga zu bieten hat. „Wir müssen ans Limit gehen und an unsere Chance glauben“, erklärt der 37-Jährige, der mit vollem Einsatz jede sich bietende Chance nutzen möchte. Zuletzt war die HSG Konstanz auf einem guten Weg, das vor der Saison gesteckte Ziel ihres Trainers, dass einige Talente leistungsmäßig „durch die Decke gehen müssen“, zu erreichen. Beispiele dafür gibt es einige. Lützelberger: „Das brauchen wir, um in dieser Liga punkten zu können. Wir haben das Wissen, dass wir uns erarbeitet haben, dass wir drin sind. Gewonnen ist aber noch gar nichts.“ Bis zum Saisonziel ist es noch ein weiter Weg. Der zur echten Chance in Balingen auch. Trotzdem wollen die Konstanzer sie suchen.

Autor:

Andreas Joas aus Konstanz

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