Handball
Aufholjagd der Konstanzer wird nicht belohnt

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Konstanz. Trotz einer Aufholjagd in der zweiten Halbzeit und Spannung bis zur letzten Sekunde konnte sich die HSG Konstanz im Auswärtsspiel beim TSV Bayer Dormagen nicht belohnen. Nach der knappen 30:31 (13:16)-Niederlage geht es bereits am Mittwoch mit einem Heimspiel (19 Uhr) gegen den Tabellenführer Bergischer HC in der Schänzle-Hölle weiter.
Dünne Personaldecke
Mit dünner Personaldecke – ohne die Verletzten Lars Michelberger und Nikita Pliuto sowie die erkrankten Maxim Pliuto und Christos Erifopoulos, dafür mit U21-Kreisläufer Xeno Müller – musste die HSG in Dormagen auskommen. So war es zunächst wenig verwunderlich, dass beide Mannschaften sehr schwer in eine über weite Strecken sehr zerfahrene Partie fanden. Erst in der fünften Spielminute brachte Sören Steinhaus den ersten Treffer zustande, ehe wenig später Aron Czako per Steal und Tempogegenstoß auch die Gäste auf die Anzeigetafel brachte. Früh war erkennbar, dass beide Seiten mit den Nerven und dem Spielgerät zu kämpfen hatten sowie viele technische Fehler produzierten.
Starker Poltrum
Früh war aber auch der große Respekt von Dormagen vor Torwart Konstantin Poltrum ersichtlich. Mit alleine neun Paraden in der ersten Halbzeit und zwischenzeitlich über 50-prozentiger Abwehrquote hielt er sein Team im Spiel. Während der Schlussmann viele freie Würfe des Gegners entschärfte, brachte sich Konstanz mit zahlreichen leichten Fehlern, etwa unbedrängten Fehlpässen ins Seitenaus, überhasteten Abschlüssen oder Offensivfouls um die durchaus mögliche Führung. So jedoch erhöhte Dormagen von 4:3 auf 8:3 und gewann etwas mehr an Sicherheit. Auf Konstanzer Seite wirkte das Angriffsspiel lange zu verkrampft. Lediglich Felix Sproß wusste mit seinen Schlagwürfen zuverlässig den Weg an Bayer-Schlussmann Louis Obeosler vorbei.
„Zu lange nicht an den Matchplan gehalten“
„Wir haben uns zu lange nicht an den Matchplan gehalten“, ärgerte sich Trainer Vitor Baricelli und bemängelte „zu viele technische Fehler.“ Immer wieder Poltrum hielt die HSG mit seinen Parden im Spiel, sodass der gut aufgelegte Sören Fuhrmann per Doppelschlag kurz vor dem Seitenwechsel das 15:13 markieren konnte. Was Poltrum für Konstanz war, das leistete Sören Steinhaus als Lebensversicherung der Gastgeber mit einem seiner neun Tore im direkten Gegenzug. Kurz nach der Mitteline zog er ab und donnerte die Kugel mit der Halbzeitsirene noch zum 16:13 in die Maschen. So auch in Hälfte zwei: Immer, wenn es für Dormagen schwierig wurde, setzte sich Steinhaus – Leihgabe vom Bergischen HC – mit einer feinen Einzelleistung aus schwierigsten Positionen durch.
Sieben-gegen-Sechs sticht
Baricelli hatte für den TSV neben der Einwechslung von Fuhrmann für Alexander Leindl in Durchgang zwei jedoch noch eine weitere Überraschung in petto. Mit dem siebten Feldspieler starteten die Gelb-Blauen nach dem 29:23 noch einmal eine Aufholjagd. Nach dem Abgesang vieler Dormagener auf die Gäste vom Bodensee ließen diese auch nach einer wachrüttelnden Auszeit von Baricelli, in der er mehr von allem forderte, Tor um Tor folgen. Czako und Mathieu Fenyö stellten rund drei Minuten vor dem Ende auf 30:29. Wieder Czako verkürzte auf 31:30 71 Sekunden vor Ende. Ärgerlich aus Konstanzer Sicht waren dann die folgenden letzten 71 Sekunden, die Dormagen herunterspielen konnte, ohne dass Konstanz noch einmal in Ballbesitz kam. Insgesamt 21 technische Fehler, 15 im ersten und sechs im zweiten Durchgang, waren jedoch trotz der famosen Vorstellung von Poltrum nicht zu kompensieren. „Konsti hat wirklich super gehalten“, gab es dafür ein Sonderlob vom Trainer, der aber zugleich sagte: „Mit dem siebten Feldspieler haben wir endlich etwas unsere Unruhe abgelegt. Teilweise wollten wir wieder zu schnell zu viel, haben uns aber nie aufgegeben.“
Autor:Andreas Joas aus Konstanz |
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