Leicht steigende Arbeitslosenzahlen
Saisonübliche Zunahme im wieder "typischen November"

Symbolbild Arbeitsagentur | Foto: Arbeitsagentur
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Kreis Konstanz. „Die Arbeitslosigkeit im Bezirk der Agentur für Arbeit Konstanz Ravensburg ist in den vergangenen vier Wochen leicht gestiegen. Das  ist im Wesentlichen auf saisonale Effekte zurückzuführen. Insgesamt spiegelt die Entwicklung der Arbeitslosigkeit einen typischen November in der Bodenseeregion wider“, sagt Mathias Auch, Leiter der Agentur für Arbeit Konstanz-Ravensburg zur Vorstellung der Bilanz. 
Im November waren danach 13.501 Frauen und Männer ohne Beschäftigung gemeldet, 271 mehr als im Vormonat. Im Vergleich zum Vorjahr ist die Arbeitslosigkeit um 1.062 Menschen oder 8,5 Prozent gestiegen. Die Arbeitslosenquote lag im November bei
3,0 Prozent (plus 0,1 Prozentpunkte) und war somit die zweitniedrigste im Ländle. Die Quote in Baden-Württemberg betrug 3,6 Prozent.
Die Zahlen aus dem Kreis Konstanz liegen im Trend: 5.709 Arbeitslose (2.627 Frauen, 3.082 Männer) bedeuteten eine Veränderung von plus 49 zum Vormonat und plus 275 zum Vorjahr. Dem Rechtskreis SGB II: werden 3.324 Menschen zugeordnet. Hier gibt es ein minus von 59 zum  Vormonat aber ein plus von 452 zum Vorjahr. Die Arbeitslosenquote im November lag im Landkreis bei 3,5 Prozent.

Der Grund für die auffällige Zunahme im Vorjahresvergleich ist die Betreuung von geflüchteten ukrainischen Staatsangehörigen seit Juni in den Jobcentern. Aktuell sind in den Jobcentern der Region 1.648 Menschen mit ukrainischer Staatsangehörigkeit arbeitslos gemeldet, 1.151 Frauen und 497 Männer. Sofern ein Bleibewunsch besteht, ist es das grundsätzliche Ziel, geflüchtete Menschen aus der Ukraine unter Berücksichtigung ihrer individuellen Bedarfe, Rahmenbedingungen und Möglichkeiten kompetenz- und qualifikationsadäquat in den Ausbildungs- oder Arbeitsmarkt zu integrieren. So werden erworbene Bildungsniveaus erhalten
und dem Fachkräftemangel in Deutschland entgegengewirkt. Dafür stehen den Jobcentern neben den Leistungen zur Sicherung des Lebensunterhalts eine ganze Reihe von Unterstützungsmöglichkeiten zur Verfügung. Diese
umfassen beispielsweise Sprach- und Integrationskurse, Ausbildungsvermittlung, Berufsberatung, Qualifizierungsunterstützung, Probearbeiten und finanzielle Fördermöglichkeiten für Arbeitgeber.

Zurückhaltung bei Einstellungen

Arbeitgeber in der Region meldeten im November 1.855 neue, offene Stellen. Das waren in etwa gleich viele wie im Oktober. Im gesamten Agenturbereich waren 7.821 Stellen unbesetzt. „Die Dynamik am Arbeitsmarkt hat etwas nachgelassen. Dies zeigt sich unter anderem in einer leichten Zurückhaltung der Betriebe bei der Neumeldung von Arbeitsstellen in den vergangenen Monaten, aber auch daran, dass zuletzt weniger Arbeitslose eine Beschäftigung aufnahmen“, erklärt Mathias Auch weiter.
Arbeitslosigkeit

Langzeitarbeitslosigkeit

Im November waren 3.470 Menschen länger als 12 Monate arbeitslos, sie gelten somit als Langzeitarbeitslose. Im November 2019 waren damals zum Vergleich 2.309 Menschen weniger langzeitarbeitslos gemeldet. Vor einem Jahr lag der Wert bei 3.980. „Die Langzeitfolgen der Pandemie sind bei dieser Personengruppe besonders deutlich sichtbar. Der Abbau der Langzeitarbeitslosigkeit bleibt eine echte Herausforderung. Dem Risiko einer sich verfestigenden Sockelarbeitslosigkeit müssen wir entgegenwirken“, sagt Mathias Auch und ergänzt: „Insbesondere die Jobcenter kümmern sich intensiv um die Integration von Langzeitarbeitslosen in den Arbeitsmarkt. Umfangreiche Fördermöglichkeiten für Arbeitgeber und Arbeitnehmer unterstützen eine Rückkehr in das Arbeitsleben.“ Interessierte Arbeitgeber können sich unter der kostenfreien Hotline 0800 4 5555 20 zu den Fördermöglichkeiten beraten lassen.

Kurzarbeit durch Lieferprobleme

Bis zum 24. November sind bei der Agentur für Arbeit 44 neue Anzeigen auf Kurzarbeit eingegangen. Darin wurde Kurzarbeit für maximal 919 Frauen und Männer angemeldet. Im Oktober waren noch 90 Anzeigen für insgesamt 1.176 Beschäftigte eingegangen. In der Mehrzahl der Fälle ließ sich dies auf Lieferkettenengpässe im verarbeitenden und produzierenden Gewerbe zurückführen. In den letzten Wochen war eine leicht ansteigende Nachfrage nach Kurzarbeitsberatungen erkennbar, so die Mitteilung der Arbeitsagentur. Viele Unternehmen würden hier vorausschauend, um gegebenenfalls schnell auf aktuelle wirtschaftliche Entwicklungen reagieren zu können.
Für Mai 2022 liegen nun endgültige Zahlen für die tatsächlich in Anspruch genommene Kurzarbeit vor, da alle Melde- und Abrechnungsfristen inzwischen abgelaufen sind. Demnach haben im Mai 480 Betriebe Kurzarbeit umgesetzt und mit der Agentur für Arbeit abgerechnet. Es befanden sich 2.380 Frauen und Männer in Kurzarbeit. Für die Monate Juni und Juli liegen statistische Hochrechnungen zur realisierten Kurzarbeit vor. Demnach haben im Juni 375 Betriebe für 1.956 Beschäftigte Kurzarbeitergeld bei der Agentur für Arbeit Konstanz-Ravensburg abgerechnet. Im Juli waren es 77 Betriebe für 931 Beschäftigte.

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Presseinfo aus Singen

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