Konstanz will Partnerschaft in Ukraine eingehen
Berdytschiw soll humanitär unterstützt werden

Symbolbild | Foto: of/ Archiv

Konstanz. Der Konstanzer Gemeinderat hat den Aufbau einer Solidaritätspartnerschaft mit der ukrainischen Stadt Berdytschiw beschlossen. Ein entsprechender Antrag wurde in der Sitzung am 18. Juli einstimmig angenommen, teilte die Stadtverwaltung mit.

Konstanz möchte die 75.000-Einwohner-Stadt, die durch den Ukraine-Krieg in Not geraten ist, humanitär sowie mit der Umsetzung von Projekten unterstützen. Hintergrund der geplanten Solidaritätspartnerschaft ist der Angriffskrieg der Russischen Föderation seit Februar vergangenen Jahres, dessen verheerende Folgen auch für die Bewohner von Berdytshiw enorme tägliche Belastungen darstellen.

Die Verwaltungsspitze der ukrainischen Stadt, die bisher noch keine Partnerkommune in Westeuropa hat, äußerte großes Interesse an einer Kooperation mit Konstanz. Mitte Juni fand ein Sondierungsgespräch mit Bürgermeister Sergiy Orlyuk und VertreterInnen der Stadtverwaltung von Berdytschiw statt. Auf Konstanzer Seite waren Verwaltungsdezernent Thomas Traber sowie der Beauftragte für Bürgerbeteiligung und bürgerschaftliches Engagement, Martin Schröpel, mit seiner Kollegin Antonie Langemann dabei.

„Die Berichte haben uns tief beeindruckt und auch betroffen gemacht“, sagte Martin Schröpel. Die Wasserversorgung sei prekär, der Betrieb des Krankenhauses wegen fehlender Geräte eingeschränkt. Überall fehle es an Fachkräften, da die Männer einberufen wurden. Zudem sei die Stadt seit Beginn des Überfalls von drei Raketen getroffen worden. „Und trotzdem hält Berdytschiw die Kultur auf hohem Niveau, blickt nach vorne und hat sich einer nachhaltigen Stadtentwicklung verschrieben. Wir wollen die Konstanzerinnen und Konstanzer für die Solidaritätspartnerschaft mit Berdytschiw begeistern und möglichst viele Gelegenheiten des Austauschs und der Begegnung schaffen. Die Stadtverwaltung plant dafür einen Beirat aus Bürgerinnen und Bürgern, um die Solidaritätspartnerschaft gemeinsam zu gestalten“, so Schröpel.

Der Gemeinderat hat die Verwaltung beauftragt, die Akquise von Fördermitteln und Drittmitteln zur Umsetzung von Projekten mit Berdytschiw zu prüfen. Auf Bundesebene stehen umfangreiche Fördermöglichkeiten für Projekte in der Ukraine zur Verfügung, sofern ein deutscher Partner vorhanden ist. Sie umfassen unter anderem Personalkosten, Reisekosten, Anschaffungskosten für Sachgüter sowie sonstige Dienstleistungen. Die für die Gestaltung der Solidaritätspartnerschaft erforderlichen Mittel sollen im Rahmen des Nachtragshaushalts bereitgestellt werden.

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Presseinfo aus Singen

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