Technischer und Umweltausschuss
Wie geht's weiter mit der Breitestraße?

Die Probleme in der Breitestraße sind vielzählig: Die Fahrbahndecke ist in die Jahre gekommen und an vielen Stellen löchrig, die Straße lädt trotz Tempo 30 gerade nachts zum schnell fahren ein und für Busse ist sie am Ende doch nicht breit genug. | Foto: Anja Kurz
  • Die Probleme in der Breitestraße sind vielzählig: Die Fahrbahndecke ist in die Jahre gekommen und an vielen Stellen löchrig, die Straße lädt trotz Tempo 30 gerade nachts zum schnell fahren ein und für Busse ist sie am Ende doch nicht breit genug.
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Engen. Gelegen im Herz der Stadt und mit vielen Geschäften ist die Breitestraße eine der Hauptschlagadern Engens. Anders als ihr Name verspricht, bereiten allerdings der Platz und ihr baulicher Zustand schon länger Probleme. Genau dem soll eine grundlegende Sanierung Abhilfe schaffen. Das Konzept dazu wurde am Donnerstag, 12. September, dem Technischen und Umweltausschuss vorgestellt.

Gebaut wird im Rahmen des Sanierungsprojekts "Bahnhofsbereich mit Altstadt". Das läuft noch bis 2028. Die drei großen Bestandteile des Projekts sind der Bahnhof, das Kornhaus und die Breitestraße, für die nun erstmals ein detailliertes Konzept vorgestellt wurde. Das erarbeitete R+V Verkehrsplanung aus Darmstadt und wurde am Donnerstag von Dominik Könighaus vorgestellt. Hauptproblem und in Folge auch Hauptdiskussionspunkt der Sitzung: Die breite, aber zugeparkte und somit für Fußgänger schwer zu überquerende Fahrbahn.

Weniger Tempo, mehr Sicherheit

Bei einer Umgestaltung könnten Parkflächen reduziert und optisch dem Gehweg zugewiesen werden. Das heißt, die Fahrbahn der Breitestraße bleibt asphaltiert, während die seitlich der Straße platzierten Parkbuchten und Gehwege gepflastert werden. Die Parkplätze sind im Wechsel an beiden Straßenseiten platziert. Die entstehenden Kurven in der Straßenführung bewirken, dass automatisch langsamer gefahren wird und Fußgänger hier besser queren können.

Im Detail würde die Fahrbahn im östlichen Teil der Breitestraße (ab dem Netto Markt in Richtung der Aacher Straße) von 7,2 Metern auf 5,6 Meter reduziert. Das wäre noch mehr als die laut Dominik Könighaus heute nutzbare Breite von 4,5 Metern zwischen den beidseitigen Stellplätzen. Für Radfahrer ergebe sich keine große Veränderung: Bei Gegenverkehr müssten Autofahrer nach wie vor abwarten, ehe sie sicher überholen können. Dabei kann sich Könighaus auch vorstellen, Schwerlast- und Busverkehr nur in einer Richtung zuzulassen. Die Bushaltestelle "Breitestraße/Ärztehaus" würde dann wohl entfallen, die Nähe zum geplanten Busbahnhof gleiche diesen Verlust aber aus.

Mehr zum aktuellen Stand um den Busbahnhof gibt es hier nachzulesen:

Wie steht es um das Projekt "Busbahnhof"?

Veränderung oder Parkplätze?

Im westlichen Teil (Netto bis Christophorus Apotheke) würde sich die Fahrbahnbreite von 6,5 Metern auf 5,2 Meter reduzieren - das entspricht der heute nutzbaren Breite. Weil sich hier häufiger zwei Busse begegnen, soll eine Ausweichstelle eingebaut werden.
Insgesamt wären dann statt bislang 44 öffentlicher Stellplätze entlang der Breitestraße nur noch 22 Plätze vorhanden, bilanzierte Könighaus. Allerdings gebe es hier auch über 100 private Parkplätze der anliegenden Geschäfte, die nicht verändert würden.

Dennoch sorgte genau dieser Punkt für viel Diskussion der Gemeinderäte über Anzahl, Art und Position der Parkplätze. "Es ist die Quadratur des Kreises", befand Gemeinderat Bernhard Maier: Die Breitestraße soll aufgewertet, aber als Einkaufsstraße mit möglichst vielen öffentlichen Parkplätzen erhalten bleiben. Mit dem aktuellen Konzept "würde Kaufkraft verloren gehen", weil auch in der Bahnhofstraße mittelfristig Parkflächen fehlen werden.
"Bei gleicher Parkplatzzahl sehe ich sehr wenig Gestaltungsmöglichkeiten, außer, dass die Gehwege eine andere Farbe haben", hob Dominik Könighaus in aller Deutlichkeit hervor. Ähnlich äußerte sich auch Stadtbauamtsleiter Matthias Distler: "Wenn wir etwas verändern wollen, müssen wir an die Parkplätze." Eine bloße Fahrbahnsanierung werde außerdem nicht gefördert.

Zusätzliche Parkflächen sollen westlich des Bahnhofs entstehen. Das Vorhaben stockt jedoch wegen der Deutschen Bahn:

Engen sagt "Ja, aber..." zur Sanierung am Bahnhof

Grundsatzentscheidung

Ein Vorschlag von Gemeinderat Jörg Schmidbauer beendete die Debatte zumindest für diesen Abend: Es brauche hier eine Grundsatzentscheidung der Räte, zwischen dem Erhalt der Parkplätze oder der Veränderung der Verkehrssituation in der Breitestraße. Das soll im Gesamtbild mit der Sanierung der Bahnhofstraße im Rahmen einer baldigen Klausurtagung geschehen, so das vorübergehende Fazit. Dort werden neben dem Sanierungsgebiet noch weitere Themen besprochen.

Bei dem aktuellen Sanierungsgebiet in Engen scheint der Wurm drin zu sein. Auch die Entwicklung des Kornhaus kommt eher schleppend voran:

Minimalsanierung für das Kornhaus
Autor:

Anja Kurz aus Engen

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