Wahlen in Engen

Kaum Ruhe für die WahlhelferInnen

Engen. Vor der Engener Stadthalle standen die Wählerinnen und Wähler schon vor einer Wahl vor der Wahl: Hinter welcher der beiden Türen liegt das richtige Wahllokal zu meinem Bezirk? Die linke und die rechte Tür der Halle gehörten mit dem „Wahllokal 001-01 Neue Stadthalle Foyer“ und „Wahllokal 001 – 02 Stadthalle Engen Foyer“ zu zwei unterschiedlichen Wahlbezirken. Das war zwar auch ausgeschildert, sorgte allerdings trotzdem bei dem einen oder anderen Wähler für ein wenig Verwirrung. Aufgrund der vielen Wähler und den drei parallel stattfindenden Wahlen am Sonntag, 9. Juni, sollte durch die zwei getrennten Räume die Situation in den Wahlkabinen und vor den Wahlurnen etwas entspannt werden.

Dafür, dass die Menschen an der richtigen der beiden Urnen landeten, sorgte in der Stadthalle unter anderem Wahlhelferin Luzia Jortzik. Immer wieder verwies sie WählerInnen auf das Wahllokal 001 – 02, direkt nebenan. Aber auch ansonsten behielt sie Überblick, schickte die Wählenden in die leeren Wahlkabinen oder brachte Ruhe in die Situation, wenn wartende Personen unruhig wurden. Wie sie berichtete, sei der Strom an Personen, die hier ihre Stimme abgeben wollen, fast ungebrochen. Seit 11 Uhr sei sie vor Ort und hatte dabei fast keine ruhige Minute. Mit drei Wahlkabinen, aber oft mehr Menschen vor Ort sei es auch schon vorgekommen, dass Einzelne ihren Stimmzettel im Wartebereich ausfüllen wollten. "Das geht natürlich nicht", erklärte Jortzik.

"Gefühlt ist viel los", findet auch Susanne Müller und führt das auf die Mehrfach-Wahlen zurück. Wie Luzia Jortzik ist sie schon ein paar Mal als Wahlhelferin dabei gewesen. Das Wahlhelfer-Team, zu dem am Sonntagnachmittag noch Daniela Hanold gehörte, musste dabei auch ein paar "unsichere Fälle" lösen, etwa wenn eigentliche Briefwähler doch vor Ort auftauchen.
Als Wahlhelfer opfere man natürlich seinen Sonntag für die Aufgabe. Doch für die drei Frauen ist das Engagement letztlich eine Selbstverständlichkeit und zugleich eine Gelegenheit dazuzulernen, sowie neue Menschen kennenzulernen. Die Helferinnen und Helfer sind in zwei Schichten unterteilt, wobei die erste Schicht zur Auszählung der Stimmen ab 18 Uhr wiederkommt. Die Stimmen für die Europawahl und die Kreistagswahl werden noch am Sonntag, 9. Juni, öffentlich ausgezählt. Am Montag geht es dann weiter mit den Wahlzetteln der Gemeinderatswahl.

Zum ersten Mal bei einer Kommunal- beziehungsweise Europawahl ihre Stimmen abgegeben haben Daniel und Philipp Schlossmann, 16 und 18 Jahre alt. Sie sehen hinter der Berechtigung zu Wählen auch die Verantwortung, ihre Stimme abzugeben. Das sei nicht nur eine Bestätigung der Demokratie, sondern sei auch eine Möglichkeit, die Politik selbst zu beeinflussen und eigene Interessen durchzusetzen. Informiert hätten sie sich dabei über vielfältige Wege, von Videos auf Social Media über den Wahl-O-Mat bis zur Zeitung.