Erzählungen zur Sonderausstellung
Frank Brabant, ein Sammler aus Leidenschaft

- Frank Brabant, ein Sammler aus Leidenschaft
- Foto: Bernd Blum
- hochgeladen von Philipp Findling
Engen. Der Sammler und seine Geschichten… Frank Brabant, Sammler aus Leidenschaft und Leihgeber der aktuellen Sonderausstellung „Sachlich – Kritisch – Magisch. Der neue Realismus um 1925“ im Städtischen Museum Engen + Galerie (bis 25. Mai), erzählt sie gerne, die Anekdote von seinem ersten Kunstkauf.
Sie geht zurück auf das Jahr 1963. Damals ist Frank Brabant 25 Jahre alt, seines Zeichens Versicherungskaufmann, seit fünf Jahren lebt der gebürtige Schweriner in Wiesbaden. Er hat einen Termin in Frankfurt, und um sich die Wartezeit zu verkürzen, schaut er bei Hanna Bekker vom Rath vorbei, in deren Galerie gerade eine Max Pechstein - Ausstellung eröffnet wird. Er trinkt zwei Gläser Wein, und da er etwas angesäuselt ist, lässt er sich dazu hinreißen, den „Redner“ von Pechstein zu erwerben. Da er nur wenig verdient, braucht es ein Jahr, bis er den Holzschnitt abbezahlt hat. Er hat den Kauf bis heute nicht bereut. Im Gegenteil.
Die Sammlung ist mit den Jahrzehnten auf über 700 Werke, vor allem des Expressionismus und der Neuen Sachlichkeit, angewachsen. Zahlreiche seiner Erwerbungen wurden bereits weltweit in bedeutenden Museen ausgestellt, darunter der im Städtischen Museum Engen + Galerie gezeigte, berühmt-berüchtigte „Lustmord“ von Karl Hubbuch, der den Mord an einer Prostituierten zeigt.
„Die 1920er Jahre waren für die meisten Deutschen eine eiserne und keineswegs eine goldene Zeit“, berichtet Museumsleiter Dr. Velten Wagner. „Soziale Randgruppe hatten es besonders schwer.“ Umso erstaunlicher sei es, welche kulturelle Blüte die Zeit zwischen den beiden Weltkriegen hervorgebracht habe. „Dank Frank Brabant ist diese gesellschaftlich, politisch und künstlerisch so fulminante Zeit bis zum 25. Mai im Engener Museum erlebbar.
Unter www.museum-engen.de – Videothek kann der Kurzfilm zur Sonderausstellung angeschaut werden. Außerdem das Video zu Frank Brabant in seiner Wiesbadener Schatzhöhle.
Quelle: Stadt Engen
Autor:Presseinfo aus Singen |
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