61 Sportler ausgezeichnet
Engen ist Heimat einer "erfolgreichen Sportfamilie"
Engen. Mit 61 Auszeichnungen war die Sportlerehrung der Stadt Engen für das Jahr 2022 am vergangenen Freitag, 10. März, um genau eine Person umfassender als die im vergangenen Jahr. Hier hatte sie allerdings rückwirkend für 2020 und 2021 stattgefunden, was die Anzahl am Freitag noch bedeutsamer machte.
Im Rahmen der Begrüßung zeigte sich Bürgermeister Johannes Moser stolz auf die "erfolgreiche Sportfamilie" in Engen, in die er Sportler, Trainer, Eltern und anderweitige Unterstützer gleichermaßen mit einbezog. Gerade der Einsatz von Trainern wurde im Lauf der Veranstaltung hervorgehoben, da das Ehrenamt in der Gesellschaft mehr und mehr an Stellenwert verliere. Weiter hob Moser hervor, dass auch die Stadt selbst ihren Teil beitrage, insbesondere durch Darlehen, wie zuletzt in Höhe von 2,4 Millionen Euro an den Hegauer FV oder 1,5 Millionen an den Tennis-Club. "Das Geld ist immer gut angelegt, wenn wir in diesem Bereich tätig sind", resümierte der Bürgermeister, denn zum Teil würden die Darlehen bereits wieder zurückfließen. Auch die neue Sporthalle sei eine gute, wenn mit etwa 5,2 Millionen Euro auch teure Investition. Hier schließe sich im Laufe der nächsten beiden Jahre Planung und Bau des die Halle umgebenden Sportzentrums an, mit einer Investition von weiteren circa 2 Millionen Euro. Dass sich diese lohnen werde, davon ist Moser überzeugt, immerhin reiche das Einzugsgebiet der Leichtathletik des TV Engen bis in die Schweiz.
Psychologische Tricks nicht nur für den Sport
Anschließend hatte Zsuzsanna Zimanyi als Gastrednerin das Wort. Die in Konstanz promovierte Sportwissenschaftlerin und -psychologin hat selbst einen facettenreichen sportlichen Hintergrund und arbeitet am Olympiastützpunkt in Freiburg. Während ihres Vortrags erläuterte sie den Nutzen der Sportpsychologie und machte diese zudem mit kleinen Selbstversuchen erlebbar. Auch vermittelte sie Strategien, um beispielsweise in einer Wettkampfsituation die Nerven zu bewahren. Dazu gehört beispielsweise der "Spotlight", also den eigenen Fokus und die Gedanken bewusst an die Situation anzupassen oder sich mit einem Vorstellungstraining auf ein Spiel, ein Rennen oder Ähnliches vorzubereiten. Dass man diese Techniken auch sehr gut auf den (Berufs-)Alltag übertragen könne, merkte Johannes Moser nach dem Vortrag an.
Anerkennung für Leichtathletik, Karate, Tennis und Motorsport
Unter den 61 Sportlern wurden an 19 Anerkennungspreise vergeben. Sechs dieser Auszeichnungen gingen dabei an die Leichtathleten des TV Engen, für ihre Leistungen bei der (Süd-)Badischen Meisterschaft. Hier erreichten jeweils den 3. Platz: Max Rohse im Hochsprung, Luca Hammer im 400-Meter-Lauf, Jan Offenberg im Stabhochsprung, Pauline Arians in der Disziplin Speerwurf sowie Amy Müller im Blockmehrkampf. Lilly Geßler erzielte den 2. Platz beim Hürdenlauf über 60 Meter.
Von der Abteilung Engen des Shotokan-Karate-Dojo Singen wurde Naoki Bock für den 1. Platz im Kumite (Partnerkampf) beim Hermann-Hesse-Cup als größtem Kinder-Karate-Turnier Süddeutschlands geehrt.
Das selbstorganisierte Team der Herren des Tennis-Clubs Welschingen erhielt einen Preis für ihren Aufstieg in die Badenliga 2022, nachdem sie erst 2021 in die Oberliga aufgestiegen waren. Die Mannschaft setzt sich zusammen aus Rolf Merk, Bernd Sartena, Thomas Kriebler, Gregor Dietsche, Daniel Grell, Rene Spengler, Götz Jörger, Andre Maquetant, Thomas Schneckenburger, Oliver Regenscheit und Markus Kunz.
Bei der Verleihung nicht anwesend war Niklas Schmid als Motorsportler des Automobilclubs Engen, der den 2. Platz bei der südbadischen Meisterschaft des Slalom-Youngster-Cup erzielte.
Kämpfen mit voller Kraft
Zur Auflockerung zwischen den Anerkennungs- und Sportpreisen folgte eine Vorführung einiger grundlegender Techniken von vier Schülern des Shotokan-Karate-Dojo, darunter auch der zuvor ausgezeichnete Naoki Bock, mit ihrem Trainer Frank Ostermann. Neben einigen "Kata", laut Ostermann das "Wörterbuch" des Karate, folgten auch Sequenzen aus dem Kumite. Hier liege die besondere Schwierigkeit darin, dass die Karateka hier mit voller Kraft zuschlagen, aber millimetergenau abbremsen müssen.
42 Sportpreise in sechs Sportarten
Der erste Sportpreis ging im Anschluss an den Fußballverein Hegauer FV und dessen B1-Juniorinnen. Die Mannschaft aus Anna Hess, Annika Sauter, Annika Schuller, Avery John, Daniela Schwarz, Ellen Specker, Helena Heer, Laura Kucharz, Leonie Reiser, Luisa Jansen, Marla Bönsch, Meline Hertlein, Mia Blum, Michelle Flaig, Nadine Zoller, Noa Peretz, Sarah Schuricht, Sophia Jedlicka und Weena Simmen musste sich in der baden-württembergischen Oberliga nur dem SC Freiburg bei einem 1:2 geschlagen geben. Als Sportlerin mit der längsten Anfahrt wurde Avery John gekürt, die Fußballerin kommt allein dreimal wöchentlich für das Training aus dem 72 Kilometer entfernten Oberndorf nach Engen.
Den "extravagantesten Auftritt des Abends" vergaben die Moderatoren dann im Anschluss an Pierre Pichler vom Motorsportclub Emmingen-Liptingen. Der Motocross-Fahrer fuhr auf seinem Bike bis vor die Bühne, auf der er dann für den 3. Platz der Baden-Württembergischen Meisterschaften ausgezeichnet wurde.
Auch die Kunst- und Einradfahrer des RMSV Aach waren mit sechs Sportlern bei der Ehrung vertreten und konnten ihre bereits über 160 Deutsche Meister-Titel im vergangenen Jahr noch weiter aufstocken. So erreichte Carolin Schmid den 2. Platz bei der Deutschen Meisterschaft, Saskia Grote, Rebecca Grote und Anika Meßmer jeweils einen ersten Platz. Natalie Grote und Hannah Elsässer legten dabei noch einen drauf, die beiden erreichten bei der Junioren-Europameisterschaft den 1. Platz.
Zu Fuß und zu Pferd
In der Sportart Marathon wurde Jens Ziganke, der für den TV Konstanz gestartet war, ausgezeichnet, für den 8. Platz bei seiner Teilnahme an den Deutschen Meisterschaften.
Vom Reitclub Schoren-Engen erhielten vier Reiterinnen einen Sportpreis. Bei den Südbadischen Meisterschaften erzielte Kim Thelen einen 1. Platz, bei den Baden-Württembergischen Meisterschaften ging ein 3. Platz an Kaya Wehrle und ein 1. an Silva Kelly, außerdem erhielt Pia-Marie Feucht als Zweitplatzierte bei den Süddeutschen Meisterschaften eine Ehrung.
Den Abschluss der Sportpreise machten die Leichtathleten des TV Engen. Als Einzelsportler wurden hier für 1. Plätze bei den Badischen Meisterschaften Maik-Leon Hoppe im Blockmehrkampf Wurf, Mika Kemper im Stabhochsprung sowie Fabien Braun in der Disziplin Speer ausgezeichnet. Luzia Herzig erhielt nicht nur einen Sportpreis für den 2. Platz der Badischen Meisterschaften, zugleich war dies auch ihre 18. Ehrung, womit sie seit ihrem 8. Lebensjahr jährlich ausgezeichnet wurde. Ab der zehnten Ehrung bekommen Sportler für jede weitere einen Engener Sterntaler, bei Herzig also in diesem Jahr den achten.
Als Männermannschaft der Leichtathleten wurden Thomas Kamenzin und Felix Doll für den 1. Platz bei den Schweizer Vereinsmeisterschaften ausgezeichnet. Das Team aus Sabrina Strötzel, Kathrin Haselwander, Svenja Czombera, Angelina Hellfeuer, Amelie Arians und Luzia Herzig erzielte bei den Baden-Württembergischen Meisterschaften unter den Frauenmannschaften den 1. Platz.
Voraussetzungen für die Ehrung
Der Sportler wohnt in Engen, startet für Engen oder eine Engener Schule. Einen Preis gibt es für Treppchenplatzierungen in den höchsten Meisterschaften, den Aufstieg in eine höhere Liga und Ähnliches, wobei immer die beste Leistung in einem Sportjahr geehrt wird. Eingereicht werden diese Leistungen durch Trainer oder andere Funktionäre und werden im Anschluss vom Sportausschuss geprüft.
Moderiert wurde der Abend durch Isabel Meier-Lang und Philipp Gaiser. Das "Drum Team Engen", unter der Leitung von Max Hinze und der musikalischen Leitung von Yu Fujiwara sorgte neben den Karateka für Unterhaltung zwischen den Ehrungen.
Autor:Anja Kurz aus Engen |
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