Gelebte Urgeschichte
Die Petersfelstage geben Einblick in das Leben vor 15.000 Jahren
Engen. Wie hat der Mensch in der letzten Eiszeit gelebt? Was hat er gegessen? Wie sahen Werkzeuge und Kleidung damals aus? Antworten auf solche Fragen gibt es bei den Petersfelstagen, die am 14. und 15. September zum 16. Mal im Eiszeitpark Engen stattfinden.
"Ein riesiges Programm" verspricht Archäologie und Mitorganisator Rudolf Walter. Auf die Besucher warten demnach eiszeitliche Musik, prähistorischer Schmuck und Führungen durch die Gnirshöhle und im Petersfels. Bewirtet wird durch die Feuerwehr Bittelbrunn. Auch die Europameisterschaften für prähistorische Jagdwaffen - Boden und Speerschleuder - werden wieder ausgetragen. "Das ist eine total spannende Angelegenheit", versichert Dr. Velten Wagner, Kulturamtsleiter Engen.
Einen interessanten Einblick in den Alltag der Menschen damals dürfte die Vorführung von Gerber Markus Klek bieten. Er wird ein Reh mit einer Steinklinge zerlegen, kündigte Mitorganisatorin Lune Martz an. Dabei solle auch aufgezeigt werden, wie nachhaltig die Menschen lebten. Als weiteres Highlight wurde für Sonntag der Wildnistrainer und "Alone - Überlebe die Wildnis"-Gewinner David Leichtle angekündigt - ein "Schulfreund meiner Tochter", wie Rudolf Walter verrät. Leichtle wird vom Leben in der Wildnis erzählen und heutige Ausrüstung mit der von vor 15.000 Jahren vergleichen. "Er ist ein toller Mensch, der toll erzählen kann", sagt Rudolf Walter.
Auch wenn sich das Programm an ein breites Publikum richtet, ist es den Organisatoren wichtig zu betonen, dass es sich nicht um einen Fantasiemarkt handelt. Der Schwerpunkt liege darin, Experten heranzuziehen - mittlerweile sind laut Rudolf Walter 30 aktive Archäologen beteiligt - und den Menschen das Leben während der Eiszeit näherzubringen. "Wir thematisieren die späteiszeitlichen Jäger und Sammler." Für Bürgermeister Frank Harsch wird es eine Premiere: "Es sind meine ersten Petersfelstage", erklärt er. Für ihn stellen sie und die Funde, die gemacht wurden und noch gemacht werden, ein Alleinstellungsmerkmal dar. "Das ist etwas, das andere Kommunen nicht haben."
Zu den Petersfelstagen werden wieder zahlreiche Besucher erwartet. Da die Parkmöglichkeiten allerdings beschränkt sind, wird darum gebeten, die öffentlichen Verkehrsmittel zu nutzen. Vom Bahnhof ist der Eiszeitpark zu Fuß in etwa 40 Minuten zu erreichen. Parkmöglichkeiten und Fußwege werden ausgeschildert. Besucher müssen zudem darauf achten, dass oberhalb des Petersfelsen der Weg abgesperrt ist. Grund dafür sind Erdwespen, die dort derzeit nisten.
Die Petersfelstage finden statt am Samstag, 14. September, und am Sonntag, 15. September. Das Programm findet am Samstag von 13 bis 17.30 Uhr und am Sonntag von 11 bis 17 Uhr statt. Informationen gibt es auf www.engen.de
Autor:Tobias Lange aus Singen |
Kommentare