Engener Equinox setzt die Nacht in Szene
Die ganze Altstadt wurde zum Theater

- Wer von diesen beiden ist denn nun die Schaufensterpuppe? Links Steffen Eichstädt-Grosser, rechts Davina Wölfe-Obitz
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Engen. Tag und Nacht. Licht und Schatten. Gut und böse. Spaß und Ernst. Fantasie und Realität - von diesen Gegensätzen lebt das Engener Equinox, das am Samstag, 23. September, die Altstadt mit Leben füllte. Unter der Überschrift "Nachtszenen" gab es dabei 24 Stationen mit Musik, Tanz, Theater, Poetry-Slam und vielem dazwischen.
Equinox steht dabei namentlich für die Tag-und-Nacht-Gleiche, an der das Event wie schon vor elf Jahren stattfand. Für den Initiator Manfred Müller-Harter war es dabei eine Freude, einmal "Theaterdirektor" spielen zu dürfen. Weiter berichtete er bei der Eröffnung von der Grundidee "die wunderschöne Altstadt Engens zu bespielen", ihre "Gassen und Schaufenster in Szene zu setzen". Müller-Harter betonte: "Es werden Dinge ins Licht gebracht oder im Schatten gehalten."
Bei der Organisation habe er sich auf das Team aus Hilke Hantel, John Loram, Barbara Kempe, Friederike Harter und Lara Baumgärtel (Stadt Engen) verlassen können. "Geht nicht" sei nie eine Antwort gewesen, sonst wäre das Projekt laut dem Initiator auch mehr als einmal gescheitert.

- Mitorganisatorin Hilke Hantel überdachte Manfred Müller-Harter bei der regnerischen Eröffnung mit einem Schirm.
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Angelehnt an William Shakespeares "Die ganze Welt ist ein Theater" betonte Bürgermeister Johannes Moser: "Heute ist die ganze Stadt ein Theater." Das sei nicht möglich ohne engagierte Mitbürger, die sich seit zwei Jahren mit der Planung befassten. Equinox war dabei ursprünglich für 2022 geplant. Allerdings kam Corona dazwischen, so Moser. Dass während der Pandemie auch die Schauspieler nur eingeschränkt tätig sein konnten, sei dabei auch Inspiration für die Theaterthematik gewesen.
Für die rund zehnminütigen Stücke an den 24 Spielstätten bereitete Moser die Gäste der Eröffnung auf Szenen "mit thematisierten Gegensätzen" vor, darunter auch "Szenen einer Ehe, die man vielleicht von Zuhause kennt". Rund 110 Darstellende hätten sich seit Monaten auf diese Nacht vorbereitet. Dass das Equinox kostenlos umgesetzt werden konnte, sei dabei auch maßgeblich durch Sponsoren ermöglicht worden, zum Beispiel durch die Wüstenrot Stiftung, die Baden-Württemberg Stiftung, durch den Landkreis Konstanz und die Sparkasse Engen-Gottmadingen.

- Unerwartet stolperte das "Normalo-Pärchen" bei der Rocky Horror Picture Show in eine illustre und so gar nicht zugeknöpfte Gesellschaft.
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Mit dem Färbe-Showballett gab es am Schützenturm hinter dem Rathaus einen geradezu bombastischen Startschuss für das Equinox: In einer Mischung aus Theater und Tanz wurden hier Teile des schrägen Klassikers "Rocky Horror Picture Show" nachgestellt, wo sich die TänzerInnen zum Teil auf dem zu Beginn noch regennassen Boden räkelten.
An den weiteren Stationen ging es nicht immer farblich, aber doch thematisch bunt weiter: Von Vera Backmund, um deren (Nicht)Heldentum sich die Geister streiten, über eine widerspenstige, tanzende Schaufensterpuppe bis zum fast interaktiv in Szene gesetzten Kinderbuch-Klassiker Momo.
Dabei von Station zu Station zu laufen, war zu Beginn stressig - zumindest wenn man einen genauen Plan hatte, wann man wo sein will. Sich spontan treiben zu lassen, war hier die entspanntere Alternative.

- Wie viel schlafen sie am Tag? Wie oft Essen Sie? Essen Sie schnell oder langsam? Wie viel Arbeiten Sie? Mit diesen Fragen stimmten die "grauen Herren" die Zuschauenden auf die Welt von Momo ein.
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Mehr Eindrücke rund um das Equinox gibt es in der Bildergalerie:




Autor:Anja Kurz aus Engen |
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