Singener Maler "ohre Titel" im Bürgersaal
Über die Krise aus der Krise
Singen. Ihre diesjährige Ausstellung im 71. Jahr ihres Bestehens hat sich die Künstlergruppe »Singener Maler« sicherlich ganz anders vorgestellt, denn eigentlich sah der Plan die grenzüberschreitende Museumsnacht Hegau-Schaffhausen an diesem Wochenende vor. Das Corona-Regime macht vieles anders. Deshalb hat diese aktuelle Ausstellung auch keine Überschrift, bleibt »ohne Titel«. Vom 12. bis 27. September zeigen Joachim Böhm, Vera Flötenmeyer-Löbe, Nora Löbe, Thomas Mayr, Monika Murzin, Susanne Sterk, Dalya Taffet und Alexander Weinmann im Singener Bürgersaal mit der Jahresausstellung das was ihnen den Titel genommen hat. Die Vernissage fand wegen der aktuellen Einschränkungen nur im Kreis der Künster statt, die sich ihre Bilder gegenseitig vorstellten. Die Zeit des Corona-Lockdown spielt in vielen Bildern, wenn es eher in der Beschäftigung mit den eigenen Befindlichkeiten und Gefühlen in dieser Zeit. Susanne Sterk hat sich in ihren neuen Arbeiten Venedig gewidmet, der Stadt die schon so oft totgesagt wurde. Monika Murzin brachte eine weile, um zu ihren Motiven zurück zu finden, davor kamen nur Farbflächen hinaus, die dort in der Ausstellung auch zu sehen sind. Vera Flötenmayer-Löbe hat als Zaunpfähle zusammengefügt. So eng, dass niemand mehr durchkommt als Symbol einer Abschottzung. Joachim Böhm stellt Musik in den Mittelpunkt seiner Karrikaturen, denn die hats ja in diesen Zeiten auch ordentlich schwer. Alexander Weinmann erweckt zum Leben, aus aus früheren Leben übrig geblieben ist.
Die KünstlerInnen sind froh, wieder ausstellen zu können, wenn auch unter besonderen Bedingungen. Denn wichtig ist ihnen, dass ihre Kunst unter die Menschen kommt, so wie das auch mit der am Sonntag abgeschlossenen Stadtgartengalerie der Fall war, die doch eine sehr breit gesetzte Resonanz gefunden hat.
Autor:Oliver Fiedler aus Gottmadingen |
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