Leserbrief von Wolfgang Leiber aus Singen zum CDU-Kreisparteitag
Lust und Frust der Autofahrer auf der A81

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Kreis Konstanz / Singen. Zu unserer Berichterstattung über den Kreisparteitag der CDU in Stockach-Espasingen in der Ausgabe vom Donnerstag, 2. November, erreichte das WOCHENBLATT die folgende Leserzuschrift:

»Die polemischen Äußerungen des CDU-Kreisvorsitzenden Streit von Konstanz über »den mentalen Geisterfahrer Hermann, der an der geplanten Geschwindigkeitsbegrenzung von 130 km/h auf den südlichen Abschnitten der A81 festhalten will« finden Zustimmung bei denjenigen Autofahrern, die ihre vermeintliche persönliche Freiheit – oder ihren Frust – oder was auch immer für ein Ventil – im Rasen auf der Autobahn sehen. Dass in erster Linie eine solche Geschwindigkeitsbegrenzung aber auch endlich der Polizei die Handhabe gibt, die Teilnehmer an den illegalen Autorennen auf dem südlichen Abschnitt der A81 der verdienten Strafe zuzuführen bzw. diese abzuschrecken, um im besten Fall zukünftige Autorennen vermeiden zu helfen, müsste der CDU-Kreisvorsitzende Streit als verantwortungsvoller Leiter der Polizeidienststelle Radolfzell nicht in Frage stellen, sondern eigentlich begrüßen.
Genau dies ist nun durch den Beschluss der Landesregierung (der zeitlich nach dem CDU-Kreisparteitag der CDU Konstanz erfolgt ist) einer Geschwindigkeitsbegrenzung auf 130km/h auf dem südlichen Abschnitt der A81 zwischen Engen und Geisingen auf einer Länge von 16,8 km endlich abgesichert. Die Frage bleibt trotzdem offen: Warum hat sich Streit auf dem Kreisparteitag der CDU Konstanz so vehement gegen eine mögliche Geschwindigkeitsbegrenzung auf Abschnitten der südlichen A81 in Szene gesetzt? Fühlt er sich den Sponsoren des Fahrerlebnis Zentrums Bodensee in Steißlingen mehr verpflichtet als der Allgemeinheit? Die bisherige Jahrzehnte andauernde Argumentation der deutschen Automobilindustrie, dass die Kunden weltweit deutsche Autos bevorzugen, weil diese auf höhere Spitzengeschwindigkeiten als im Rest der Welt ausgelegt, konstruiert und gebaut sind, weil man nur auf unseren Autobahnen individuell so schnell fahren kann wie man will, gehört schon bald der Vergangenheit an – warum? Das autonome Fahren in der Zukunft – das zukünftige Geschäftsmodell der deutschen Automobilindustrie – lässt gar keine persönliche Freiheit im Hinblick auf Rasen mehr zu!«
Wolfgang Leiber,
Singen

Liebe Leser, die abgedruckten Leserbriefe geben ausschließlich die Meinung der Einsender und nicht die Meinung der Reaktion wieder.Ihre Redaktion

Autor:

Oliver Fiedler aus Gottmadingen

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