»Faktencheck ist unlogisch« / Lob für Schritt zum Bürgerentscheid
»Fridays for Future« kritisiert Windkraftgegner

Verenafohren | Foto: Einer der drei Rotoren des Windpark Verenafohren. swb-Bild: of/Archiv
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Tengen/Singen. Wie mehrfach berichtet, ist bei Tengen-Watterdingen der zweite kleine Windpark im Bereich des Napoleonseck geplant. Im Vorfeld des zweiten Informationsabends hat nun »Fridays for Future« Singen ein Statement verfasst vor dem Hintergrund von Stellungnahmen der Windkraftgegner aus der Region.

»Der geplanten Bau des Windparks ist natürlich eine erfreuliche Nachricht, gerade jetzt, wo der Ausbau der Windkraft so stark eingeschränkt wird. Leider gibt es aber auch hier Windkraftgegner, die mit allen Mitteln versuchen, den Bau des Windparks zu verhindern, der, nebenbei gesagt, genug Strom für 30.000 Personen produzieren würde. Nach dem sich die Stadt Tengen für einen Bürgerentscheid ausgesprochen hat, wird jetzt aktiv Stimmungsmache gegen die Windräder betrieben. Dabei hat das Forum Hegau Bodensee,das bereits in vergangenen Jahren stets gegen Windkraftprojekte vorgegangen ist, ein Statement verfasst, das zeigen soll, wieso man gegen den Windpark stimmen sollte«, so das Statement von Fridays for Future.

»Uns fällt auf, dass die Argumente einem Faktencheck gar nicht standhalten und teilweise sogar unlogisch sind. So wird zum Beispiel behauptet, der bereits vorhandene Windpark Verenafohren sei nicht rentabel. Dass das nicht stimmen kann, ist offensichtlich. Denn welches Stadtwerk würde freiwillig in einen zweiten Windpark investieren, wenn der Erste unrentabel wäre? Zudem möchten wir anmerken, dass der Windpark den prognostizierten Jahresertrag von 20 Millionen kWh im letzten Jahr mit 20,36 Millionen kWh erfüllt hat.

Außerdem wird behauptet, an diesem Standort würde nicht genug Wind wehen. Verwiesen wird dabei auf die Windpotenzialkarte des Umweltministeriums, auf der der Standort als nicht geeignet eingestuft wurde. Dass der Standort allerdings im Rahmen der Hegauwind Messkampagne ein Jahr lang mit Messmasten von 100 Metern Höhe und zusätzlich 3 Monate lang mit einem in 250 Meter messendem Lidar (laserbasiertes Messgerät zur Messung der Windgeschwindigkeit) vermessen wurde, wird hier leider außer Acht gelassen.

Außer Acht gelassen wird zudem, dass dieser Standort, gemäß den Messergebnissen, der beste Standort im gesamten Landkreis Konstanz wäre. Die Fläche ist also nicht wegen fehlender Windgeschwindigkeit, sondern aus verwaltungstechnischen Gründen nicht in der Windkarte verzeichnet. Es würde, wie bereits erwähnt, sowieso kein Stadtwerk an einem Windkraftprojekt teilnehmen, das in einer windstillen Region geplant ist, schon allein aus wirtschaftlichen Gründen.

Ein Bürgerentscheid ist ein höchst demokratisches Mittel, um den Bürgern selbst die Möglichkeit zu geben, Verantwortung zu übernehmen und sich am Entscheidungsprozess zu beteiligen. Aus diesem Grund möchten wir der Stadt Tengen ein Lob für ihre vorbildliche Herangehensweise an eine derart wichtige Entscheidung aussprechen.«

Matti Pelz, für »Fridays for Future« Singen

Autor:

Oliver Fiedler aus Gottmadingen

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